Monatliches Gehalt und Abgaben ermitteln als Freiberufler...
Hallo zusammen...
ich habe da noch eine Frage wegen dem Thema Freiberuflichkeit!
Ich möchte mein erforderliches Monatsbrutto ermitteln, mit dem ich rechnen muss, damit ich über die Runden komme und um gleichzeitig abzuwägen, ob es sich für mich lohnen könnte als Freiberufler tätig zu werden.
Ich habe mir folgende Rechnung aufgestellt...
Mtl. Bruttoeinnahmen: EUR 5.000 abzgl. EUR 1.151 LSt. (IV) abzgl. EUR 63 SolZ. abzgl. EUR 103 KiSt ergibt mtl. EUR 3.683 nach Steuern
Jetzt muss ich aber noch an die Sozialabgaben denken: EUR 3.683 abzgl. EUR 775 (Krankenversicherung 15,5%) abzgl. EUR 110 (Pflegeversicherung 2,2%), abzgl. EUR 980 (Rentenversicherung gesetzlich 19,6%) abzgl. EUR 150 (Arbeitslosenversicherung 3%) ergibt mtl. EUR 1.668.
Vorsichtshalber denke ich auch mal an die Unfallversicherung (freiwillig bei der BG), die ca. EUR 300 jährlich beträgt und eine Berufshaftpflicht i.H. von EUR 250 jährlich, also zusätzlich im Monat ca. EUR 46, sodass ich unterm Strich noch EUR 1.622 netto in der Tasche hätte!
Ist meine Rechnung so richtig oder muss man anders rechnen???
Ich gehe davon aus, dass man als Selbstständiger (Freiberufler) natürlich alle Kosten selber tragen muss, so auch die vollen Beiträge zur KV oder Rente usw.
Wenn jemand gute Tipps hat, die in der Anfangszeit helfen, wäre ich sehr dankbar!
Kann man sich eigentlich von der Rentenversicherung (gesetzlich) befreien lassen und anstatt dessen lieber eine private Rentenversicherung abschließen, von der man u.U. mehr hat???
Und... der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung ist doch freiwillig, genauso wie der zur Unfallversicherung bei der zuständigen BG, oder???
Vielen Dank im Voraus
MfG
3 Antworten
Du kannst dir als Freiberufler nicht selbst ein Gehalt zahlen. Steuerpflichtig sind deine Gewinne am Jahresende. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung bei Beginn der Selbstständigkeit werden zunächst ausgehend vom unterstellten Mindesteinkommen in Höhe von 1916,25€ mtl. berechnet und betragen rd. 320,--€ mtl. Bei Nachweis der tatsächlichen Einkünfte (Gewinne) betragen die Versicherungsbeiträge jedoch höchstens von der Beitragsbemessungsgrenze von 3712,50€ = rd. 640,--€. Dafür müßte der jährliche Gewinn bereits bei rd. 45000€ liegen.
Eine Arbeitslosenversicherung kann ein Freiberufler nur auf Antrag bei der Agentur für Arbeit freiwillig abschließen. Die Beiträge entsprechen mW nicht denen eines Angestellten und schon gar nicht denen der Summe des AN+AG-Anteils.
Auch in die gesetzliche Rentenversicherung zahlst du als Freiberufler wenn überhaupt nur freiwillig ein und nicht in der bezifferten Höhe. Der monatliche Mindestbeitrag beträgt 79,60€.
Nicht nur am Anfang solltest du dir einen vernünftigen Steuerberater zur Seite holen.
Erst einmal vielen Dank für´s Sternchen.
Du kannst dich unter bestimmten Voraussetzungen von der gesetzl. RV befreien lassen. s. a. http://www.foerderland.de/323.0.html
Irgendwie zäumst du das Pferd von hinten auf. Du solltest deine fixen Kosten kennen (Miete,Auto,Handy,Nebenkosten,Versicherungen usw.) Wenn du alle Kosten zusammengezählt hast,weißt wieviel du verdienen mußt,damit du über die Runden kommst. (nicht vergessen die Umsatzsteuer,die du ja immer gleich ans Finanzamt bezahlen mußt und die zur Kostendeckung nicht zur Verfügung steht) Rede mit einem Steuerberater,der kann dir helfen.
Hallo, einen Steuerberater muss man sich erst zusätzlich verdienen !!!
Falsch! Gehört zur Anfangsinvetition und muß vorfinanziert werden.
Wenn Du es gut machen willst, ermittele doch Deinen Privatbedarf mit allen Eventualitäten und bilde daraus Deinen Gehalt bzw. Deine Privatentnahme.
Ich hatte seinerzeit Buchhaltung geführt und diese Kosten auf dem Personalkonto ins Haben gesetzt. Wenn dann die Einnahmen im Soll das Haben hergeben ist das gut. Ansonsten muss man halt bei den Peronalkosten Abstriche machen.
AUf eine PKV würde ich absolut verzichten, die mittelfristigen Vorteile sind nicht vergleichbar mit den Dafür dann anfallenden Kosten, wenn die Einnahmen nicht mehr entsprechend fliessen. Kurz-mittelfristig ist eine PKV ein sog. Statussymbol, im Alter ggf. nicht mehr bezahlbar. Zudem dürfte sich das Thema PKV oder GKV in den nächsten 10 Jahren von selbst erledigt haben.
Vielen Dank schonmal für die nützlichen Informationen! Aber wie verhält es sich mit der Rentenversicherung genau? Als Dozent (Freiberufler) habe ich gelesen, dass es PFLICHT sei, in die gesetzliche Rentenversicherung einzubezahlen. Ich habe aber auch von der Möglichkeit gehört, sich von dieser Pflicht zu befreien und statt dessen in eine private Altersvorsorge einzubezahlen, damit sich die gesetzliche Rentenversicherung erledigt hat!
Danke im Voraus