Mitarbeiter lehnt sich gegen Vorgesetzten auf.
Hallo Zusammen
Mein Freund hat vor ein paar Monaten eine neue Stelle angenommen. Er soll unter anderem ein Team von Aussendienst-Mitarbeiter führen. Schon von Anfang an hat sich einer aus dem Team gegen ihn aufgelehnt und versucht auch immer wieder die anderen dazu zu bringen sich gegen den neuen Chef aufzulehnen.
Er hat schon viele Telefonate mit ihm geführt, ihm erklärt warum welche Entscheidungen getroffen werden. Direkt nach dem Gespräche zeigt sich der Mitarbeiter immer einsichtig, einen Tag später ist alles wieder beim alten. z.B. mussten die Gebiete neu aufgeteilt werden weil die Direktion beschlossen hatte eine Stelle zu streichen. So hat nun jeder Aussendienst ein leicht angepasstes Gebiet bekommen. Er hat nur noch reklamiert so lange bis der Chef das Gebiet einigermassen nach seinen Wünschen angepasst hat.
Nun sollte der Chef einmal im Monat seine Mitarbeiter zu den Kunden begleiten. Der erwähnte Mitarbeite hat nun an der Sitzung gesagt er will das nicht, da er sich gehemmt fühle. Da hat dann einer aus der Dirketion gesagt, dass der Chef mitkommt da gebe es nichts zu diskutieren. Der Mitarbeiter hat nun auch noch eine Mail geschrieben an die Direktion dass er nicht will das der neue Chef mit ihm auf Feldbegleitung kommt. Jeder dürfe mitkommen nur der nicht.
Jetzt soll ein Gespräch mit dem Vorgesetzen vom Chef, der Personalverantwortlichen und auch dem Verwaltungsrat stattfinden.
Ich persönlich denke dass der Mitarbeiter Angst vor Veränderungen hat und sich deshalb so kindlich aufführt. Dem Mitarbeiter zu kündigen steht im Moment noch nicht zur Diskussion da er eigentlich gute Arbeit leistet.
Wie würdet ihr bei einem solchen Gespräch vorgehnen? Einen anderen Vorgesetzten mitgehen lassen oder gar nicht gehen, geht ja auch nicht sonst wollen das alle anderen auch. Was also würdet ihr tun?
Vielen Dank
Grüessli
5 Antworten
Wenn ich das richtig verstanden habe, taucht Dein Freund in Deiner Fragestellung 'mal als Chef, 'mal als Außendienstleiter oder Vorgesetzter auf.
In meinen Augen ist Dein Freund ziemlich gescheitert, weil er
a) sich von der Geschäftsleitung in Schutz nehmen lassen muss.
b) weil er offensichtlich ohne ganaue Kenntnis der komplizierten Psyche von Außendienstlern in diverse Fallen getappt ist. Da geht es erst einmal um Anerkennung, Kummerkasten gegenüber Menschen, die 60 Stunden oder mehr pro Woche allein auf Autobahnen verbringen. Selbst finnische Fernfahrer sind kommunikativer und neugieriger. Außendienstler sind Fatalisten, die Veränderungen hassen wie die Pest. Einen Außendienstkollegen unserer Firma haben 10 Jahre Autobahnh Dortmund - Berlin wirklich geschafft. Den brachte die Erweiterung seines Vertretergebietes bis Bochum in die Klapsmühle, aber nicht ohne dass er als letzte Amthandlung vor seinem Burn-Out seinen Vorgesetzten so klein gemacht hat, dass man ihn unter der Tür durchschieben konnte. Der Umsatzeinbruch hat dem dann eh' den Job gekostet.
c) weil er bei dem Alpha-Rüden unter den Außendienstlern auch den Kürzeren ziehen wird. Ein Außendienstleiter ist geräuschloser zu entsorgen als ein guter Außendienstler, dessen Fehlen sich unmittelbar in den Umsätzen niederschlägt.
d) weil er sich vom Vertreter ein Ohr abkauen lässt, anstatt an einer Stelle zu sagen: "Wir können miteinander singen, aber nicht miteinander reden. Da muss Dein Freund sich nicht in sinnlosen Telefonaten zerfasern, die wegen der einfachen Wahrheit "Die Botschaft bestimmt immer der Empfänger" sowieso kaum produktiv sein können.
oder anders: man macht sich erst ein Meinungsbild über Business Intelligence (Auswertungen nach Vertretern, Kunden-, Warengruppen), so dass man absolut firm ist und sich bei den Statistikdaten nichts vormachen lassen muss.
Dann geht man vorsichtig auf die Vertreter zu und verkauft sich als Vermittler zwischen Geschäftsleitung und Frontschweinen. Hierzu gehört selbstverständlich das Mitfahren bei Vertretern und zwar so, dass man quasi vor dem Vertreter in Hut und Mantel ist. Selbstverständlich darf er sich auch nicht zu einem Dauermitfahrer (Kontroletti) machen lassen. Das macht kein Außendienstleiter, der noch alle Tassen im Schrank hat.....
Änderungen bei Vertretergebieten sind extrem vorsichtig anzugehen.
Eine eigene Linie und Identität, das Vermitteln der Botschaft, dass die Vertreter insgesamt auch gewinnen können und andere Soft Skills dürften das Bild abrunden. Mit dem aktuellen Eiertanz wird er definitiv scheitern. Ein Coaching wäre übrigens nicht die schlechtest Idee.....
Beste Antwort! Kann ich nur 100 % zustimmen!
Ich glaube, hier ist erst mal eine Abmahnung fällig. Es geht nicht, dass er sich wiederholt gegen seinen Vorgesetzten auflehnt. Und vor allem, dass er andere noch da mit reinziehen will. So geht das nicht. Es entsteht auch die Frage, was er gegen den Vorgesetzten hat. Sind es betriebliche Diskrepanzen , kann er ihn nicht leiden, oder will er dessen Job ?!
Ich würde sagen, da habt ihr schon ganz viel geredet ungd wenig gehandelt! Was immer der Mitarbeiter für Probleme hat, die scheinen ja nicht lösbar zu sein, außer durch einen neuen Chef.Dies ist aber ja kein Wunschkonzert-welche Instrumente besitzt dein Freund:Abmahnung etc. und warum nutzt er sie nicht?trotz guter Arbeit hat er offentsichtlich probleme mit der Hierachie-hatte er sich Hoffnungen auf den Posten gemacht, dies wäre meine Vermutung!
Der sich sträubende Mitarbeiter soll seine Gründe offenlegen. Wenn er nur sagt, dein Freund solle auf keinen Fall mitkommen, sonst jeder andere, muss es doch eine Begründung geben. Nur wenn man die Kannt, kann man Entscheidungen treffen.
Durchgreifen - sonst stellte man seine Autorität infrage. Das ist das Los des Chef`s und dafür wird er auch bezahlt. Ausnahmen gibt es nicht! Eine Abmahnung wäre längst fällig gewesen.