Mit was kann ich die Qualität eines Schwabenhaus (Holztafelbauweise) KfW Effizienzhaus 70 vergleichen?

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Hallo christl10, 

Fertighäuser sind qualitativ weitaus stärker als ihr Ruf. Ähnlich wie Fachwerkhäuser (über 400 Jahre "Lebensdauer") sind Fertighäuser ziemlich beständig.

Durch die Behandlung hochwertiger Hölzer kannst du davon ausgehen, dass dein Haus dich und deine Kinder locker überlebt. Die Bausubstanz ist der Witterung nicht ausgesetzt und "verwittert" deswegen nicht. Natürlich braucht das Haus gewisse "Wartungen", aber das benötigen Stein-aus-Stein-Häuser auch.

Was den KfW-Standard angeht, ist es egal, ob man sich für ein Massivhaus oder Fertighaus entscheidet. Ist die Energieeffizienzklasse erreicht, erhält das Haus den Ausweis (nach Prüfung). 

Wie mein Vorredner bereits angesprochen hat, gibt es für den KfW-70-Standard keine Förderungen mehr, was es zu beachten gilt. Der Aufpreis für ein KfW-55-Haus beträgt etwa 2-3% (des Hauspreises), spart jedoch merklich Nebenkosten (und bringt 5.000 Euro Fördergeld pro Wohneinheit). 

Rechenbeispiel:
KfW 70 Hauskosten: 200.000 Euro
KfW 55 Hauskosten: ~ 206.000 Euro (3% Aufpreis)
Förderungen für KfW 55: 5.000 Euro 

Aufpreis Gesamt: 1.000 Euro 

In der Realtität erreichen viele Anbieter den KfW-55-Standard nicht durch eine dichtere Außenhülle, sondern durch Energiegewinnung oder -Rückgewinnung. Das ist zugegebenermaßen relativ schwierig zu verstehen, wenn man den Hintergrund nicht kennt, aber dazu eine Kurzerklärung:

Wenn das Ziel ist, einen für den KfW-Standard nötigen Energieschwellenwert zu erreichen, gibt es den Weg den Energieverlust auf ein Minimum zu senken und so die Energieersparnis zu "schaffen" (zum Beispiel über extra dichte Wände, Dächer, wenige Wärmebrücken oder kleinere Fenster).

Es gibt auch auch die Möglichkeit, den geringeren Energieverlust, durch Energierückgewinnung (über Wärmetauscher in der Lüftung z.B.) oder durch Energiegewinnung (Solarthermie oder Photovoltaik für Stromgenerierung oder Warmerhitzung mittels Sonnenenergie) auszugleichen. Auch die Heiztechnik spielt in den Standard mit hinein.

Wenn der Standard über effizientere Heiztechnik, Lüftungs- oder Solaranlagen erreicht wird, sind die Mehrkosten für den Bau höher, die Ersparnis für Nebenkosten danach aber auch. Deswegen nagel uns bitte nicht auf die 2-3% fest. Das Gerüst hinter den Energiestandards ist ziemlich komplex und zugebenermaßen alles andere als kundenfreundlich.

Wenn du noch Fragen hast, stelle sie gerne hier als Antwort (damit jeder etwas davon hat) - wir antworten so schnell und gut wir können. Ansonsten kannst du zu diesem Thema auch auf unsere KfW-Haus-Seite gehen und generell gerne auch auf unserer Webseite vorbeischauen. 

Liebe Grüße, 

dein Fertighaus.de-Team

Ein "Fertighaus" hat nicht die Lebensdauer eines "Steinhauses". Aber wenn es dir um die Energieeffizienz geht:

Was habt ihr immer noch alle mit KFW70? Das ist ein uralter Hut, der sogar seit 01.04.16 garnicht mehr gefördert wird. Es gibt noch KFW 55, 40 und Passivhäuser. Letztere werden ab 2020 Pflicht. Also, vergiss KFW70.