Mit 18 ausziehen, Eltern bekommen Hartz IV?
Hallo,
ich weiß es gibt viele solche fragen, durch die mich auch auch gelesen habe, nur in all diesen Fragen gibt es finanziell abgesicherte Eltern und bei mir eben nicht.
Ich werde in 10 Monaten 18, und würde am liebsten meine Koffer packen und weg. Ich wohne gerade mit meinen Eltern + Bruder in einer Doppelhaushälfte, mein Vater bezieht seit Jahren Hartz IV, meine Mutter verdient knapp 800€, wir bekommen 2x Kindergeld und Pflegegeld für meinen geistig behinderten Bruder. Meine Eltern streiten seit Jahren und reden von Scheidung, aber bis jetzt passiert nichts. Streits und psychoterror von meiner Mutter sind an der Tagesordnung, ich werde auch manchmal körperlich angegriffen (schläge, tritte, hab auch mal ein Glas an den Kopf bekommen).
Da mein Vater eben Harzt IV bekommt, ist es für mich unmöglich Geld zu verdienen, da er sonst auch irgendwie weniger bekommen würde, da ich ja dann aus der Sicht des Amtes quasi meine Familie ernähre. Ich trage zeitungen aus, aber das sind nur knapp 80€ und reicht gerade so um meine Hobbys zu finanzieren.
Meine Eltern könnten mich finanziell also definitiv nicht unterstürzen, ich selber darf nicht mehr als 100€ verdienen, was kann ich denn machen? Ein 450€ Job wäre ja schon ein anfang, aber geht ja nicht wegen meinem Vater. Und da er eben HarztIV bekommt sagt meine Mutter, das uns / mir das Amt auch kein Geld für eine Wohnung geben würde. Abgesehen davon das meine Mutter eh immer nur über mich lacht wenn ich von Ausziehen rede- ich gehe ja noch auf ein Gymnasium, ich bin Schüler, ich bleibe gefälligst zuhause und helfe mit. Habe gelsen, dass man bis 25 theoretisch zuhause bleiben "muss" wenn man sich keine Wohnung leisten kann, aber ganz ehrlich, lieber ziehe ich unter die Brücke als das ich noch 7 Jahre mit der Frau in einem Haus wohne. Ich war 3 Jahre bei einem Kind- und Jugendpsychologen wegen meinen Familiären Problemen, kann ich mir da quasi irgend eine Bescheinigung / Attest ausstellen lassen für irgendwelche Ämter damit die sehen, dass das bei mir zuhause so nicht weitergehen kann? Kann ich als Kind von HarztIV Beziehern irgendwas machen um da raus zu kommen?
5 Antworten
Hallo,
also ich Antworte mal nicht aus der Perspektive "staatliche Zuschüsse", sondern einfach mal pragmatisch "Wie kann ich mein Leben selbst steuern?".
Natürlich kannst du einen 450€ Job machen. Ich habe nie verstanden, warum das in einem Hartz4-Haushalt nicht gehen soll. Okay, du kannst nicht die 450€ voll behalten, aber warum soll es dann nicht gehen?
Man sollte sich beim Wunsch nach Auszug einen 450€-Job suchen und den erstmal behalten. Dann merkst du auch, ob das was auf Dauer ist, ob du die 450€ voll verdienen kannst (wegen Chefs, Kollegen, Arbeitspläne) und du hast dir nach 6-12 Monaten auch eine Vertrauensbasis aufgebaut und kannst einschätzen, ob du dich auf diesen Job auch wirklich auf Dauer verlassen kannst. Kommt übrigens auch im Lebenslauf sehr viel besser.... Bereits nach 12 Monaten hast du schonmal 1200€ gespart, die du für den Auszug nutzen kannst.
Wenn das mit dem 450€ Job wirklich auch auf Dauer gut läuft, dann ziehst du aus. Du bekommst dazu noch 194€ Kindergeld und suchst dir eine WG. Und dann lebst du mit diesem Geld frei und unabhängig.
Dass du extra keinen 450€ Job machst, weil du damit erstmal daheimwohnend deine eigenen Kosten deckst (und eben mit Hartz4 verrechnet wird), damit schießt du dir doch ins eigene Bein. Ich finde es wirklich traurig und einfach nur unsinnig deswegen keinen 450€ Job anzunehmen. Du musst doch auch etwas mehr auf die Zukunft schauen, statt zu sagen "Nee, 450€ Job "geht nicht", weil ich nur 100€ zur freien Verfügung habe und mit dem Rest meine eigenen Kosten daheim decke". Du kannst sehr wohl dein Leben selbst in die Hand nehmen, aber machst es scheinbar absichtlich nicht...
Ich füge hinzu, wenn ich 450€ verdiene werden mir 350 abgezogen, dann bleiben mir 100€, und dann kann ich ja gleich bei meinen Zeitungen bleiben, ist weniger aufwändig um das Geld
Hättest du jetzt schon einen 450€-Job fest, dann könntest du morgen ausziehen. Du hast ihn nicht, also geht das jetzt nicht...
Man sollte sich beim Wunsch nach Auszug einen 450€-Job suchen und den erstmal behalten. Dann merkst du auch, ob das was auf Dauer ist, ob du die 450€ voll verdienen kannst (wegen Chefs, Kollegen, Arbeitspläne) und du hast dir nach 6-12 Monaten auch eine Vertrauensbasis aufgebaut und kannst einschätzen, ob du dich auf diesen Job auch wirklich auf Dauer verlassen kannst. Kommt übrigens auch im Lebenslauf sehr viel besser.... Bereits nach 12 Monaten hast du schonmal 1200€ gespart, die du für den Auszug nutzen kannst.
Da mein Vater eben Harzt IV bekommt, ist es für mich unmöglich Geld zu verdienen, da er sonst auch irgendwie weniger bekommen würde, da ich ja dann aus der Sicht des Amtes quasi meine Familie ernähre.
Falsch. Es wird Dein Verdienst auf Deinen Hartz-IV-Satz angerechnet. Ergo wird der Teil gekürzt. Du ernährst also Dich und nicht Deine Familie mit dem Verdienst. Machen auch viele Jugendliche deren Eltern knapp über Hartz-IV-Niveau verdienen.
Echt? Hat mir meine Mutter anders erzählt :/
Das mit den 25 Jahren hast Du richtig gelesen.
Du kannst versuchen, mit Hilfe des Psycologen ausziehen zu können. Denn:
§ 22 Abs. 2a Satz 2 SGB II)
Der kommunale Träger ist zur Zusicherung [der KdU-Leistungserbringung nach einem Umzug] verpflichtet, wenn
-
der Betroffene aus schwerwiegenden sozialen Gründen nicht auf die Wohnung der Eltern oder eines Elternteils verwiesen werden kann,
https://tacheles-sozialhilfe.de/startseite/aktuelles/d/n/1558/
Grundsätzlich gilt bei Hartz IV eigentllich das kinder bis 25 bei den Eltern bleiben sollen sofern se sich nicht selbst versorgen können. Ver vorher auszieht bekommt nur einen reduzierten Satz.
Aber es gibt ausnahmen: In deinem Fall sollte sich doch nachweisen lassen das es zuhause nicht zumutbar ist.
Ist es nicht nachweisbar wäre eine Ausbildung die du nicht in der nähe der Familie machen kannst ein Grund auszuziehen.
Ja Ich würde mal zu einem Psychologen gehen und mit dem über dieses "Schlechte Zusammen Leben " reden. Eine Wohngruppe könnte die Lösung sein.
Alternativ eine Ausbildung suchen, wo dein Arbeitgeber dir Kostenlos Wohnraum zur Verfügung stellt, also vieleicht im Hotel oder auf einer Bohrinsel.
Ich verstehe deine Antwort nicht ganz... was bringender die 450€ wenn ich sie nicht behalten darf ? Genau nichts. Ich arbeite doch nicht umsonst um dann alles dem Amt zu geben