Mir ist das schon mehrfach passiert dass ich während der Probezeit gekündigt wurde!

2 Antworten

Was haben deine Arbeitgeber denn gesagt, warum sie dir (nicht dich) kündigen? Und um welchen Beruf / welche Branche geht es?

Sie müssen zwar keine Angaben machen, aber in der Regel schmeißt man jemanden ja nicht wortlos raus, sondern versucht ihm das irgendwie zu vermitteln.

Ich bin Industriekauffrau Schwerunkt Buchhaltung, und dort jedes Gebiet und verfüge über reichhaltige Erfahrung. Mir wurde immer vermittelt dass alles in Ordnung sei, ich hab da mehrmals nachgehakt, auch einem Kollegen, der fragte, wurde noch eine Woche vor meinem Rausschmiss gesagt dass eine Nichtübernahme meiner Person "nie das Thema" war/sei (er und ich fragten weil in den letzten Wochen drei Damen nacheinander zum Probearbeiten kamen). Ich war immer pünktlich und bin auch immer länger geblieben, die eigentlich Buchhaltungsleitung kehrt in Sommer aus dem Mutterschutz zurück, und ich mache im Augenblick den Job den derzeitige Buchhaltungleiter bisher gemacht hat. Bei der vorherige Stelle hat man mir nach vier Wochen gesagt dass man sich dann doch mit dem ehemaligen Azubi über das Gehalt usw. einigen konnte und er die Stell bekommt!!

Vielen dank für Deine Antwort!

@Jogyo

Tja, vielleicht hast du immer nur Pech gehabt. Möglicherweise will man in deinem aktuellen Job nur die Zeit überbrücken, bis die Kollegin aus dem Mutterschutz zurück kommt, und stellt dann einfach zwei mal eine ein, die man dann in der Probezeit wieder hinauswirft. Miese Tour, so etwas, aber das kommt vor.

Ich habe selbst über Einstellungen und Kündigungen zu entscheiden, und ich musste auch schon Leute in der Probezeit entlassen. Glaube mir, das ist das unangenehmste, was ich in meiner Arbeit tun muss, ich konnte bislang jedes Mal tagelang nicht schlafen, wenn ich es gemacht habe - aber es ist halt manchmal unumgänglich. Daher versuche ich es auch, Einstellungen von vornherein zu vermeiden, wenn ich das Gefühl habe, es könnte schief gehen.

Ich kann dir aber etwas aus meiner Perspektive sagen: Ich habe öfters Mitarbeiterinnen (ja, es sind immer nur Frauen gewwesen, bei denen das vorkam), die machen eigentlich alles richtig, und ich habe, so wie du schreibst, ein bisschen das Gefühl, es könnte bei dir ähnlich sein. Sie sind ehrgeizig, fleißig, pünktlich, diszipliniert. Sie geben immer ihr bestes, sind akribisch, machen wenige Fehler - also eigentlich alles bestens. Aber dennoch sind es keine guten Mitarbeiterinnen.

Sie machen immer das, was man von ihnen erwartet, und sie machen es richtig. Aber sie machen nichts anderes. Sie sind nicht selbständig, nicht kreativ, es fehlt ihnen der Blick fürs Ganze, ein tiefgreifendes Verständnis der Materie und eine gewisse Entspanntheit, die man benötigt, um Dinge aus der Ferne und auus anderen Bickwinkeln zu sehen und dadurch auf neue Ideen zu kommen. Sie sind so in ihren Details verloren, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Das schwierige ist, solchen Mitarbeiterinnen zu helfen. Sie sind selbst von sich überzeugt, weil sie ja so fleißig sind und keine Fehler machen - also können sie ja keine schlechten Mitarbeiter sein. Und ich als Vorgesetzter weiß auch kaum, wie ich ihnen das begreiflich machen soll. Ich bin unzufrieden, kann es aber nur schwer greifbar machen, warum es so ist, und stoße dann auf wenig Verständnis, sondern fallen aus allen Wolken, dass man in ihnen nicht die perfekte Mitarbeiterin sieht.

Ich kenne dich nicht und weiß nicht, ob es bei dir auch so ist. Aber wenn du dich darin wieder erkennst, versuche, deine Arbeit nicht immer nur als perfekte Ausführung von Anweisungen zu verstehen; versuche, das Thema umfassend zu erkennen, versuche entspannter zu wirken, zu reflektieren, was dort passiert und Verbesserungsvorschläge zu machen, wage neues, auch wenn es mal schief gehen sollte.

Ob das nun auf dich passt oder nicht: Ich wünsche dir viel Erfolg!

Also entweder Du gerätst immer an Arbeitgeber, die übergangsweise billige Arbeitskräfte brauchen und sich auf so unehrenhafte Weise den Bedarf befriedigen oder aber Deine Selbstwahrnehmung trügt Dich vielleicht.