Mietvertrag unterschrieben, habe es mir anders überlegt, was tun?

10 Antworten

Sorry, aber das ist dein persönliches Pech, der Vermieter kann darauf bestehen dass du diese Mieten zahlst. Rechtlich gesehen kannst du rein überhaupt nichts tun. Praktisch kannst du nur mal mit dem Vermieter reden ob er dich vorzeitig entlässt wenn du einen Nachmieter für ihn suchst. Das kann helfen, aber auch hier darf der Vermieter natürlich ablehnen

leider ist dies so, wie hier beschrieben

Mir ist das auch schon so ähnlich passiert. Ich hatte aber keine Klausel und musste nur die 3monatige Kündigungsfrist Miete zahlen, ohne je eingezogen zu sein. Da kommst Du also schon mal nicht raus.

Während andere Beitragsschreiber den Kündigungsausschluss von 1 Jahr anstandslos akzeptieren, habe ich an dieser Klausel Zweifel: ist das überhaupt rechtens? Ich habe sowas noch nie gehört. Und ich bin schon über 18x umgezogen. Nicht alle Wünsche und Vorstellungen eines Vermieters sind gültig! Auch wenn Du das unterschrieben hast. Man muss sich wirklich nicht alles gefallen lassen. Das solltest Du genau prüfen lassen!

Falls es wider erwarten doch rechtens sein sollte, läßt sich evtl. etwas am Zeitraum machen. Ich verstehe einen Kündigungsausschluss von 1 Jahr nämlich so, das Du das Mietverhältnis frühestens zum Ablauf des 12. Monats beenden kannst und das wären 12 Monate Mietzahlung für nix (statt 15 Monate). Das wäre alternativ fachkundig zu prüfen.

Als angehender Azubi hast Du sicherlich noch kein Einkommen (und wenn, dann vermutlich gering). Somit kannst Du beim Amtsgericht einen Antrag auf Beratungshilfe stellen. (Fragebogen ausfüllen, Deine finanzielle Situation belegen). Den Fragebogen gibts auch im Internet. Mit dem positiven Bescheid gehste dann zum Anwalt, der kriegt sein Geld aus der großen Kasse und Du zahlst 15 € Eigenanteil. Manche Anwälte nehmen Dich mit den Unterlagen auch direkt an, wenn klar ist, das Dir die Beratungshilfe gewährt würde. Oder Du wirst Mitglied beim Mieterverein oder vdk und läßt Dich dort beraten und man führt dort auch die Klage für dich, falls die Sache Aussicht auf Erfolg hat. Also die prozessieren nicht, weil Du das möchtest, sondern weil Du im Recht bist.  Die Jahresbeiträge liegen jeweils bei 70 €, kann evtl. regional verschieden sein.

Andere Idee, die Du vorher und sofort rechtskundig prüfen müßtest: wer seine Miete nicht bezahlt, wird ja fristlos gekündigt... dazu muss man einige wenige Monate im Rückstand sein. Das ist für einen Berufsanfänger allerdings ne besonders herbe Nummer und es wird emotional/nervlich  belastend mit viel Anwaltspost und so. Das musst Du wie gesagt rechtskundig prüfen, weil Du sonst neben 12-15 Monaten Miete die ganzen Anwalts- und Gerichtskosten an der Backe haben kannst. Und zwar Deinen Anteil und die Anteile des Vermieters (der Verlierer trägt die Kosten).

Ich habe mit dem Vermieter gesprochen er meinte ich könnte nicht zurück treten.

Richtig. Außer es gibt im Vertrag eine entsprechende Klausel. Was ich aber für sehr unwahrscheinlich halte.

Was Du tun kannst?

Versuchen den Vermieter milde zustimmen.

Du könntest versuchen, ihn mit einer "entschädigung" fügig zu machen.

Könnte dich aber evt. ein paar tausend EUR kosten.

Alles was bis jetzt hier geschrieben wurde, scheint mir korrekt zu sein.

Vielleicht kannst Du mit dem Vermieter verhandeln, wenn Du ihm einen vertrauenswürdigen Nachmieter anbringst ?