Medizinische fachangestellte in Ausbildung, soviel arbeiten?

9 Antworten

Bist du bereits volljährig? Wenn ja, ist es durchaus gesetzlich möglich, dass du nach der Schule noch im Betrieb arbeiten musst. Allerdings nur bis zu acht Stunden am Tag. Und der Schulweg gilt dabei als Arbeitszeit!

Wenn du hingegen noch minderjährig bist, kannst du einen Tag pro Woche, der mindestens 5x45 Minuten Schule hatte, als 8-stündigen Arbeitstag anrechnen lassen. Bei mehr als einem Schultag pro Woche gilt dann aber auch für dich: bis zu acht Stunden inklusive Wegzeiten sind okay.

Es gibt Regelungen, wann man nach der Berufsschule noch in den Betrieb muss:

Wie ist der Berufsschulunterricht bei Jugendlichen anzurechnen?
Für minderjährige Auszubildende wird die betriebliche Ausbildungszeit gemäß § 9 Abs. 2 JArbSchG wie folgt angerechnet:
Ein Berufsschultag pro Woche mit mehr als 5 Unterrichtsstunden à 45 Minuten wird mit 8 Zeitstunden angerechnet - an diesem Tag darf der Jugendliche im Betrieb nicht mehr beschäftigt werden.
Ein zweiter Berufsschultag in der Woche wird mit der tatsächlichen Unterrichtszeit plus Pausen- und Wegezeiten angerechnet. Sind in einer Woche zwei Berufsschultage mit jeweils mehr als 5 Unterrichtsstunden, ist der Jugendliche also verpflichtet, an einem der beiden Tage wieder in den Betrieb zurückzukehren. An welchem der beiden Tage, bestimmt der Ausbildungsbetrieb.
Blockunterricht von planmäßig mindestens 25 Unterrichtsstunden à 45 Minuten ist mit 40 Zeitstunden anzurechnen, d. h. in dieser Woche ist keine Beschäftigung im Betrieb mehr zulässig.

Quelle: https://www.frankfurt-main.ihk.de/berufsbildung/ausbildung/beratung/ausbilderinfos/berufsschule/anrechnung_ausbildungszeit/

Nachtrag:
Was für erwachsene Azubis gilt, steht auch im Link.

Die durchschnittliche Arbeitszeit ist mit ca 8 Stunden für 5 Tage (Montag bis Freitag) ist in fast allen Berufen üblich. An Schultagen dauert der Unterricht oft nur 6 - 7 Stunden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich hatte in keinem Lehrjahr 8 Zeitstunden Schule. Wenn also der Ausbildungsbetrieb schnell von der Schule aus zu erreichen ist, kann der Arbeitgeber selbstverständlich noch deine Anwesenheit einfordern..

In meiner Ausbildungszeit hatte ich Mittwochs nachmittags und Samstags Berufsschule plus die 5 Tage pro Woche Arbeit in der Praxis.

Das fand ich zwar nicht besonders schlimm aber höchst lästig, weil ich daneben auch noch meinen Haushalt führen musste.