Macht die Inflation den Kredit kleiner? Soll ich eine kleine Tilgung nehmen und lange Laufzeit?

9 Antworten

Wenn Du felsenfest an die kommende Inflation glaubst, solltest Du tatsächlich geringe Tilgung bei langer Zinsfestschreibung wählen - Du hast zwar auch in 20 Jahren erst ein Viertel getilgt, aber dank Inflation zahlst Du dann den Rest aus der Portokasse.

Wenn Du allerdings ebenso fest an die nächste Währungsreform glaubst, solltest Du das nochmal überdenken. Bei der letzten Währungsreform (IMO auch bei der vorletzten) wurde zu Gunsten der Banken umgerechnet. Wer vor der Reform gleich viel Schulden und Guthaben hatte, der hatte hinterher mehr Schulden. Da wäre es also besser gewesen, das Geld in die Tilgung und nicht auf die Hohe Kante zu stecken.

Solltest Du allerdings den Kredit mit 1% plus Sondertilgungsrecht zu denselben Konditionen bekommen wie den mit höherer Tilgung, dann ist die Entscheidung klar: Nimm die 1%, da kannst Du jedes Jahr von neuem entscheiden, wie viel Du tilgen willst.

Du musst Dir nur 2 Fragen stellen:

Glaube ich an eine höhere Inflationsrate, aber es gibt keinen Währungsschnitt?

--> dann niedrig tilgen, Deine oben genannte Überlegung ist absolut richtig.

Glaube ich an größere Verwerfungen und "unfaire" Mittel des Staates wie z.B. Währungsschnitt?

--> dann möglichst schnell tilgen, denn die "unfairen" Mittel des Staates werden wahrscheinlich dazu führen, dass sich Schulden als auch Geld-Guthaben negativ auswirken

wenn die Inflation kommt bist du bei festen zinsen gut dran. Aber die EZB hat den niedrigen Leitzins gerade bestätigt., kann eventuell noch ein bisschen dauern bis eine Inflation kommt.

...als Schuldner bei einer Bank (egal bei welcher) bist du solange du bei der Bank Schuldner -nicht der Eigentümer des Hauses , sondern die Bank! Egal wie lange das dauert und wie hoch die noch ausstehende Restschuld ist. Zumal der Kreditbetrag als Sicherheit für die Bank bei Gericht im Liegenschaftsamt ja gemeldet wird und in die Unterlagen eingetragen ist. Egal wie sich zukünftig die Inflationsrate entwickelt-die Bank ist der Miteigentümer.Es wäre deshalb besser, eine 2% Tilgung zu bezahlen und somit schneller von den Schulden loszukommen....sonst heißt es immer: Das Haus ist mein-und doch nicht mein.....

Wenn du der Meinung bist, dass die Inflationsrate weiter steigt, dann solltest du geringer tilgen. Sollte sich aber abzeichnen, dass es einen sog. Währungsschnitt gibt, wäre höhere Tilgung sinnvoll. Leider kann man beides nicht voraussehen, wie es sich entwickelt. Wer z. B. vor der Währungsreform (Reichsmark) ein Haus baute und Schulden hatte, dem flatterte nach Umstellung auf die damalige DM eine Nachricht über eine sog. Hypothekengewinnabgabe ins Haus. D. h. die bestehenden Schulden wurden umgerechnet und man hatte neue Schulden in DM. Was in den meisten Fällen zum Nachteil der Häuslebauer war. Geringer Verdienst, hohe Schulden. Was das Sondertilgungsrecht betrifft, sollte man mit der Bank genau verhandeln. Der Idealfall wäre, wenn die Bank bei vorzeitiger Tilgung auf deren Zinsgewinn verzichtet. Da würdest du einige tausend Euro an Zinsen sparen. Ich konnte das einmal bei einer Bank durchsetzen. Ob die Banken heute da mitmachen, eher nicht. Denn die Geldgier ist inzwischen so verwurzelt, dass ein Entgegenkommen dieser Art kaum zu erwarten ist. Versuchen kann man es allemal. Die Banken werden dir auch den Zinssatz von 3% nicht über einen Zeitraum von 20 Jahren festschreiben. Da müsstest du eine Zinsfestschreibung erreichen, die dich aber jede Menge Geld kosten würde, so die Bank überhaupt mitmacht..