Lange Weile im öD Job. Ein Luxusproblem?
Ich habe seit Februar den Job, den ich seit 10 Jahren angestrebt habe und daraufhin gearbeitet habe. Nun bin ich hier und muss feststellen, das ich zwar gut bezahlt werde (öD) aber sogut wie nichts zutun habe und das was ich dann mache geistig keine Herausforderung ist. Ich habe extra aus einem interessanten aber etwas geringer bezahlten Job in den öffentlichen Dienst gewechselt um die Absicherung zu bekommen. Dennoch bin ich nun ein halbes Jahr dabei und habe Angst zu verblöden. So beschissen hab ich mich seit langem nicht gefühlt und würde am liebsten sofort wieder wechseln. Angebote sind vorhanden. Dennoch mache ich mich selbst zum Sklave der scheinbaren sozialen und finanziellen Absicherung des öD.
Was würdet ihr tun? zurück in die Privatwirtschaft in den interessanten Job bei etwas geringerem Einkommen (trotzdem noch ordentlich) oder die Sicherheit im öD bei langweiligem Job wählen? In den nächsten Tagen muss ich mich entscheiden. Ich zöger das schon seit Wochen hinaus.
4 Antworten
Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Die Kombination wie du sie beschreibst, habe ich jetzt noch nicht gehört. Ich kenne es, dass die Menschen für die Sicherheit des öD eine schlechtere Bezahlung in Kauf nehmen.
Nach nun fast 30 Jahren öD : Es gibt 3 Sorten Menschen so wie ich es beobachte: Die 1. kommt, passt sich sehr schnell an und verblödet tatsächlich, die 2. kommmt, sieht sich um, beschließt ist nix und geht wieder, die 3. Sorte kommt, kämpft, behält die Gedanken, bleibt aber immer ein Exot und bedarf mindestens noch eines Exoten um nicht zu Nr. 1 zu wechseln. Irgendjemand muss die ganzen Einsen ja mal dran erinnern, dass sie auch fürs Denken bezahlt werden. ;-).
Ohne Kenntnis deiner Tätigkeiten kann dir niemand sagen, ob die Herausforderung vielleicht noch kommt. Hast du deine Familienplanung noch nicht abgeschlossen: Das lässt sich im öD fast immer besser organisieren, als in der freien Wirtschaft.
öD auf Kommunaler, Landes - oder Bundesebene in der Sicherheit unterschiedlich. Jeden Tag die nächsten x Jahre mit Frust zur Arbeit zu gehen, macht auf Dauer krank. Jetzt musst du weiter überlegen.
Rente, nun die Rente rechnet sich mal grundsätzlich nach den eingezahlten Beiträgen ( von daher bei besserer Bezahlung für dich also im Moment mehr) ZVK schön.. es gibt aber auch privat Betriebe, die eine ähnliche Zusatzrentenversicherung anbieten. Wäre für mich kein Aspekt..
Bauamt ordne ich jetzt mal Kommunal oder Kreisebene. Ich habe dir bewusst etwas überzogen. Aber ich habe tatsächlich schon bei vielen neuen , engagierten Kollegen, die nicht nur von ihrem Wissen überzeugt waren, sondern es auch unter Beweis stellten, bemerkt wie sich an Hand Vorschriften Gesetze Verfügungen oder dem Spruch" Das machen wir schon immer so" ihr Engagement bzw. die Vorstellung Abläufe zu verbessern oder zu ändern mit der Zeit verpufft ist.
In 5 Monaten hast du noch nicht viel kennengelernt und hast auch noch kein Gefühl welche Aufgaben für dich mit deiner Ausbildung noch erreichbar sind. Du kennst noch nicht den Ablauf, wie man sich interessante Aufgaben organisieren könnte, dann könntest du noch das Pech mit Kollegen haben, die der Überzeugung sind, dass nur Dinge die man selbst erledigt auch richtig erledigt werden. Versuch es doch mal so, dass du immer wieder um Arbeit zu bittest, Kollegen oder direkten Vorgesetzten. Orientier dich dabei erstmal an deiner Stellenausschreibung, alles was dort drin steht sollte auch an Arbeit anfallen ( und muß irgendwo zu finden sein) .
Da du keinen finanziellen Verlust machst, würde ich mir noch etwas Zeit gönnen. Nur versprechen dass sich was ändert, kann ich nicht.
Hallo.
Ich war auch im öD. hab aber alle Lehrgänge und Fortbildungen mitgemacht. Mir hat das wohl gefallen.
Mit Gruß
So wie du den Job beschreibst, ist er vermutlich echt nichts für dich, ich würde dir eher zu dem Beruf raten, der dich mehr interessiert und bei dem du dich auch mehr auf das Arbeiten dort freuen kannst, da spielt für mich das Einkommen keine ganz so große Rolle.
Mit den Jahren dürften Sie sich den "Anforderungen" des öffentlichen Dienstes gewachsen sehen und später das Füllhorn der Renten- und ZVK- Bezüge genußvoll über sich ergießen lassen!
Bis dahin einfach tapfer sein!
Es handelt sich um eine Sachbearbeiterstelle im Bauamt in der Verwaltung. Der Punkt ist, das nichts weiter passiert. ab und an kommt ein Anruf, den man beantwortet und ab und zu löst man einen Reparaturauftrag aus. Alles im allen aber je maximal eine Stunde am Tag richtig Arbeit. Den Rest sitzt man nur rumm. Interessanterweise tuen das aber auch viele Kollegen auch, wenn man das so beobachtet. Die zählen dann wohl schon zu Nummer 1. Und zum Gehalt. Im Osten ist es leider noch so, das im öD der Verdienst etwas höher ist als in der freien Wirtschaft.