Kunde (Behörde) zahlt Rechnung nicht, was tun?
Hallo alle zusammen,
ich bin freiberufliche Übersetzerin.
Mein Hauptkunde ist eine Justizbehörde. Für sie arbeite ich schon seit gut 10 Jahren. Bisher gab es nie Probleme. Sie hat alle meine Rechnungen stets binnen 30 Tagen bezahlt, auch Rechnungen in fünfstelliger Höhe.
Nun habe ich bei dieser Behörde eine offene Rechnung in Höhe von fast 15.000 Euro. An diesem Auftrag habe ich mehrere Monate gearbeitet. Die Rechnung ist Ende Oktober bei der Behörde eingegangen.
Anfang Dezember war das Geld noch nicht auf meinem Konto. Ich habe daraufhin dem Sachbearbeiter, der mir den Auftrag erteilt hat, die Rechnung nochmal per Email geschickt und ihn auf den ausstehenden Zahlungseingang aufmerksam gemacht. Er antwortete mir, er werde die Sache prüfen. Mitte Dezember war das Geld immer noch nicht auf meinem Konto, also habe ich erneut beim Sachbearbeiter angefragt, was los sei. Kurz vor Weihnachten mailte mir der Sachbearbeiter, die Zahlung sei nun angewiesen und ich würde das Geld voraussichtlich noch im Jahr 2017 bekommen.
Heute habe ich meinen Kontostand überprüft. Das Geld ist leider immer noch nicht da. Zudem ist eine Rechnung von mir an denselben Sachbearbeiter in Höhe von ca. 1.500 € nun auch überfällig.
Ich habe mir zwar Reserven geschaffen, aber die gehen allmählich zur Neige. Was kann ich nun tun, um an mein Geld zu kommen?
5 Antworten
Grüß dich,
leider gibts bei uns auch manchmal Verzögerungen... meistens ist es tatsächlich die Schuld vom Sachbearbeiter, weil er vergiss, die Rechnung weiterzuleiten... ist mir auch schon passiert :-/
Ich würde versuchen, im Geschäftszimmer anzurufen und darauf hinzuweisen, dass die Rechnung seit Oktober nicht beglichen ist. Sollte das nicht fruchten, würde ich direkt an die Hauptverwaltung schreiben - also bei einer Polizeibehörde eben NICHT an den Sachbearbeiter, sondern an "Die Verwaltung" adressiert und dort den Sachverhalt darlegen. Normalerweise gehts dann sehr fix...
Alternativ (was bei mir funktionieren würde^^): Nerv den Sachbearbeiter. Und zwar täglich. Ruf jeden Tag an und sag ihm, dass das Geld nicht da ist und du aber damit gerechnet hast... der weiß dann schon, an wen er sich wenden muss. Der Vorteil bei dieser Methode: Du würgst ihm nicht "öffentlich" vor den anderen Kollegen eine rein, also hat er auch in Zukunft kein Problem damit, dich anzufordern. Außerdem weiß er, dass er dich zukünftig nicht mehr warten lassen soll, da du sonst nervst^^
Und das ganze geht ja auch noch höflich: "Herr Dommie, tut mir Leid, dass ich sie heute schon wieder anrufe, aber das Geld ist immer noch nicht da. Meine Reserven sind fast aufgebraucht, können Sie bitte nochmal nachfragen, wo das bleibt? Vielen Dank für Ihre Mühen!"
(Schon wieder die blöde Snatiline...) "Ää, klar erledige ich sofort!"
Viel Erfolg!
Versteh ich... in meiner letzen Sonderkommission in der ich war, wurden die Dolmetscher 8(!!!!) Monate nicht bezahlt. Weil sich die verschiedenen Finanzgremien nicht entscheiden konnte, wer das zu zahlen hat. Staatsanwaltschaft? Polizei? Sondertopf von der SOKO? Das sind einfach Sachen, die erzeugen bei mir Unverständnis.
=> Nerv ihn!
Das ist ja echt "toll"! Die Zuständigkeit für die Zahlung muss doch irgendwo geregelt sein...
Wenn mir die Behörde, die bei mir diese Außenstände hat, jetzt einen Auftrag erteilen würde, würde ich wohl auf Vorauskasse von einem Teil des Honorars bestehen, bevor ich auch nur ein Wort übersetze. Jeder muss doch von etwas leben. Ich möchte mal meinen Vermieter und meine Krankenkasse sehen, wenn ich sagen würde "ich kann im Moment leider nicht zahlen, weil mein Hauptkunde mich nicht bezahlt. Das verstehen Sie doch sicher."
Meine Worte.
Ich bin auch schon am Überlegen, ob du eine Verzugsgebühr erheben kannst, aber diesbezüglich sind meine Kenntnisse leider unterirdwisch... damit hab ich alt leider nichts zu tun...
Ich verstehs halt auch einfach nicht, wir sind ja gerade auf engagierte externe Mitarbeiter angewiesen und diese dann so vor den Kopf zu stoßen.... mir nicht erklärlich...
Danke für die Info. Damit kenne ich mich auch nicht aus, aber das lässt sich ja ggf. rausfinden.
Ich engagiere mich ja gerne, aber ich möchte natürlich auch Geld für meine Arbeit. Für ein Ehrenamt ist das doch zu arbeits- und zeitaufwändig.
Verständlich.
Wünsche dir viel Erfolg und ich würde wirklich mal bzgl. Verzugsgebühren etc. nachschauen... Im Zivilrecht wäre es ja so, wenn du mir Geld schuldest, verlangt mein Anwalt den Betrag +5% Jahreszinsen... das ist ein besserer Zinssatz, also du sonst irgendwo findest :)
Danke Dir! Ich hoffe trotz allem, dass das Geld bald kommt. Morgen muss ich ohnehin wieder zur Bank, da werde ich meinen Kontostand nochmal prüfen und dann ggf. dem Sachbearbeiter wieder eine Email schreiben. Anrufen möchte ich ihn nicht, weil ich nicht weiß, was das wieder gibt.
Anrufe nerven aber mehr... ich weiß es ;-)
Das glaube ich Dir gerne - aber erstens bekommt man den Sachbearbeiter nur sehr schwer ans Telefon. Meistens hat er auf seine Sekretärin umgestellt, und die wimmelt mich nur ab "Herr XYZ ist gerade nicht im Büro. Ja, ich richte es ihm aus blablabla..." Das hilft mir nicht wirklich weiter. Und zweitens bin ich etwas sauer auf ihn und weiß nicht, ob ich am Telefon sachlich bleiben kann. Da ist Email besser - natürlich mit Lesebestätigung, die habe ich von ihm bisher immer bekommen.
Ich würde per Fax an den Referenten der Behörde die nunmehr unverzügliche Zahlung anmahnen, dabei eine(!) Woche für die Zahlung einräumen und mit Klageerhebung drohen. Ein Mahnbescheid ist bei einer Behörde sinnlos, weil dem im Standardprocedere ohnehin widersprochen würde.
Es ist auch egal, ob Du weitere Aufträge haben möchtest, ich behaupte, dass das vollkommen unabhängig von Deiner Aktivitat in dieser Sache ist. Du hast einen Anspruch und es ist Dein gutes Recht, diesen durchzusetzen.
Eine erst mal noch freundliche (du willst ja sicher weitere Aufträge von denen) schriftliche Mahnung mit Fristsetzung schicken. Und wenn nichts hilft, einen Mahnbescheid.
Natürlich will ich noch weitere Aufträge von dieser Behörde, aber mein Vertrauen in deren Zahlungsmoral hat halt auch sehr gelitten. Ein Kunde, der nicht zahlt, nützt mir ja nix.
Dann war dein Sachbearbeiter sehr zuversichtlich und hat ein Versprechen gemacht, welches er selbst vermutlich überhaupt nicht halten kann.
Derjenige der den Auftrag erteilt ist mit Sicherheit nicht in der Haushaltsabteilung. Ende bis Mitte Dezember ist fast in jeder Behörde Kassenschluss zwecks Abrechnung...... was bis Mitte Dezember nicht mit allen Unterlagen haushaltsreif vorgelegt wird, wird erst im Januar verbucht.
Schreibe eine freundliche Erinnerung an die Behörde, beziehst dich auf die Unterredung mit Herrn x und bittest um Mitteilung, wann du mit dem Geldeingang rechnen kannst. Ob du Verzug geltend machst oder machen kannst, musst du prüfen und selbst entscheiden.
Der Behörde macht es nichts, dem Sachbearbeiter könntest du im Hinblick auf die nächste Vergabe auf die Füße treten.
Danke für die Info.
Nein, der Sacharbeiter ist nicht in der Haushaltsabteilung. Ich habe ihn übrigens zweimal gefragt, wann ich mit dem Zahlungseingang rechnen kann. Diese Frage hat er mir leider nicht beantwortet.
Hätte er mir als voraussichtlichen Zahlungstermin den Januar genannt, wäre ich offen gesagt nicht allzu begeistert gewesen, aber ich hätte es wohl akzeptiert. Diese Nicht-Kommunikation finde ich nicht so spitze, denn da weiß ich gar nicht, was nun los ist.
Die Frage nach GeldEingang kann er dir nicht beantworten, da andere Abteilung.
Kann jetzt auch nur spekulieren: Dein Sachbearbeiter war krank, hat es wirklich verschwitzt und hat auf Grund deiner EMail erst mal wieder den Vorgang gesucht. Und wer gibt schon Fehler zu?
In der Kommunikation mit dem öD als privat Person ist eine Briefmarke meist gut investiertes Geld. Dann schaut auch schon mal ein Vorgesetzter und erwartet eine Antwort oder vergibt die weitere Bearbeitung an jemand anderen.
Den Brief an Bundesland-Justizbehörde- ohne Abteilung oder Referat, würde ich noch schreiben und auf die Dringlichkeit hinweisen.
Mit dem Geld solltest du frühestens Mitte Januar rechnen.
Was bei dem Sachbearbeiter los war, weiß ich natürlich nicht. Fehler macht jeder mal - ich habe auch schon Sachen vergessen, aber wie gesagt, so eine Nicht-Kommunikation finde ich eigentlich das schlechteste Mittel der Wahl.
Ich habe deswegen eine Email an den Sachbearbeiter - und zwar nur an ihn - geschrieben, weil ich ihn nicht bloßstellen wollte. Hätte ich beispielsweise seinen Abteilungsleiter in Kopie gesetzt, wäre er wohl nicht so toll dagestanden, und das wollte ich halt vermeiden.
Wenn das Geld nicht bald eingeht, werde ich wohl noch einen Brief schreiben.
Ein Zahlungseingang nicht vor Mitte Januar wäre ja schon mal besser als gar kein Zahlungseingang. Aber wenn ich bedenke, dass die Rechnung von Ende Oktober ist und es nicht nur um 20 Euro geht, ist das schon heftig. Fast 3 Monate auf einen fünfstelligen Betrag warten kann sich garantiert nicht jeder leisten.
Und in Zukunft werde ich bei verspätetem Zahlungseingang früher Dampf machen, denn da hört bei mir der Spaß echt auf.
Hallo alle zusammen, ich wollte Euch mal über den neuesten Stand informieren. Ich habe bei dem Sachbearbeiter nun auch nach der zweiten Rechnung in Höhe von ca. 1.500 EUR gefragt und auf meine finanziellen Probleme hingewiesen. Er antwortete, die Rechnung sei bei der Kostenbeamtin, und er werde bei ihr nachfragen und sie bitten, die Rechnung vorrangig zu behandeln. Zwei Tage später war das Geld auf meinem Konto. Das ist ja schon mal was.
Hoffentlich geht die große Rechnung auch bald bei mir ein.
Dabei hast du ihn doch hoffentlich auch an die noch ausstehende große Rechnung erinnert :-).
:-) Na klar! Ich habe die Gelegenheit genutzt, um zu fragen, was mit der großen Rechnung ist. Die liegt auch bei Kostenbeamtin. Hoffentlich geht dieses Geld auch bald ein.
Heute habe ich mir einen Kontoauszug geholt. Das Geld ist letzte Woche tatsächlich eingegangen. Ich bin froh, dass diese Sache jetzt erledigt ist und ich mir weitere Schritte (Brief an die Verwaltung etc.) sparen kann.
nichts, behörden sind immer stärker
Was ein dummer Beitrag-.-
Naja, ganz falsch ist das nicht. Ich habe schon von Behörden gelesen, die Rechnungen wirklich erst dann bezahlen, wenn der Auftragnehmer mit Konkurs bzw. Geschäftsaufgabe droht. Das finde ich ein Unding. Wenn meine Steuervorauszahlungen nur einen Tag zu spät eingehen, muss ich schon Säumniszuschlag zahlen, aber eine Behörde zahlt, wenn sie lustig ist.
doppelt...
Meines Wissens haben Behörden gegenüber Privatpersonen oder Firmen zumindest den Vorteil, dass sie nicht pleite gehen können, es somit immer etwas zu holen gibt. Trotzdem ist es nicht in Ordnung, dass Behörden Zahlungen so dermaßen in die Länge ziehen.
Hallo,
bei der Geschäftsstelle habe ich schon wiederholt angerufen. Die Sekretärin sagte immer nur, sie würde es weitergeben. Ob sie es weitergegeben hat, weiß ich nicht.
Natürlich kann es passieren, dass man eine Rechnung vergisst, aber der gute Mann hat die Rechnung ja nochmal von mir bekommen und mir per Email zugesagt, dass die Rechnung bezahlt werden würde.
Weitere Außenstände von dieser Behörde kann ich mir finanziell leider nicht erlauben. Wenn ich keinen Mann hätte, der auch verdient, hätte ich jetzt schon andere Seiten aufziehen müssen - also Anwalt.