Kündigung Fitnessstudio wegen Betreiberwechsel möglich?
Ich bin Mitglied in einem Fitnessstudio, das bisher in einer Kette war. Dort habe ich einen Vertrag ausschließlich für PowerPlate. Da die anderen Studios der Kette dies nicht haben, habe ich die lange Anfahrt in Kauf genommen. Jetzt hat sich das Studio selbstständig gemacht und ich habe nur durch Zufall davon erfahren. Allerdings sind die Kurse nun zu Zeiten am Abend, an denen ich nicht mehr kann. Ich könnte nur nachmittags. Das weiß der Inhaber auch, aber er meinte, er kann ja nicht nur für eine Person die Kurse am Nachmittag machen. Allerdings kam dann als Vorwurf, wenn ich dieses Jahr schon mal gekommen wäre, dann hätten sie den Kurs weiter geführt. Nun habe ich gekündigt und er nimmt die Kündigung nur zur normalen Kündigungsfrist an. Habe ich überhaupt rechtlich noch einen Vertrag mit ihm? Er will dass ich nächste Woche aus versicherungstechnischen Gründen einen neuen Vertrag unterschreibe. Kündigungsgrund für mich war eigentlich, das veränderte Kursangebot. Aber der neue Vertrag macht mich stutzig.
8 Antworten
Da hilft ein Blick in den Vertrag.
Den neuen Vertrag würde ich nicht unterschreiben, weil damit bindest du dich dann auf jeden Fall.
Lies den alten Vertrag durch - meiner Meinung nach müsstest du durch den Betreiberwechsel rauskommen, das ist nämlich etwas anderes als eine reine Änderung des "Stundenplans".
Aber bitte genau den Vertrag lesen!
Das hängt davon ab, ob der neue Betreiber der Rechtsnachfolger des Vorherigen ist und auf diese Weise der vorhandene Kundenstamm mitsamt den Verträgen auf den Nachfolger übergehen. Auch können beide ein Geschäft zur Übernahme der Verträge geschlossen haben.
Nur dann ist der neue Betreiber auch der Adressat für die Kündigung. Ansonsten müsste die gegenüber der bisherigen Kette ausgesprochen werden.
Ich gehe ehr davon aus, daß die Verträge ohnehin nichtig sind, weil der Vorwand "wegen der Versicherung" darauf hindeutet. Zudem wäre es ein Vertrauensbruch, wenn wichtige Änderungen des Vertragspartners nicht bekannt gegeben werden.
Abschließend kann man die Situation von Ferne nicht beurteilen, auch die Ausgestaltung Deines Vertrages kann einen Einfluß haben.
Erinnere Dich bitte daran, daß die Fortsetzung der Zahlung "konkludentes Handeln" auch eine Fortsetzung des Vertrages oder eine Anerkennung der regulären Kündigungsfrist bedeutet.
Sicher kennst du einen guten Freund, der Dir juristisch weit mehr helfen kann, als mir das als Laie auf die Entfernung möglich ist.
Er will dich nur an einen neuen Vertrag binden -von wegen Versicherunghstechnisch.
Genau genommen ist dein Vertrag gar nicht mehr gültig, du musst also auch nichts mehr zahlen. Erst mal hättest du vorab über die Änderungen informiert werden müßen und dann ist es ja nun ein ganz anderer Betreiber, also gehört das Studio nicht mehr zu der Kette mit der du den Vertrag abgeschlossen hast. Wenn du den neuen Vertrag unterschreibst dann hat er dich allerdings dran, also nichts unterschreiben. Lass es notfalls drauf ankommen, aber aus versicherungstechnischen Gründen will er sowieso nicht das du unterschreibst, er weiß denk ich mal ziemlich genau das der alte Vertrag nicht mehr gültig ist.
Einen neuen Vertrag würde ich keinesfalls unterschreiben und der alte ist ungültig geworden wenn der Übernehmer den Bedingungen des alten nicht bieten kann bzw, will.
Der neue Anbieter ist sich dessen sicher bewusst und möchte aus diesem Grunde einen Neuvertrag abschliessen.
Sollte der neue Anbieter jedoch das "gekaufte" Leistungsprogramm, aber ohne Einschränkungen oder Änderungen weiter, da zumindest für den Kündigungszeitraum anbieten und gewährleisten besteht der alte Vertrag fort.
Da macht eine hilfsweise Kündigung Sinn.