Kündigen, Kündigung provozieren od. Zähne zusammenbeißen?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Zähne zusammenbeißen, neuen Job suchen, dann kündigen 43%
Kündigung provozieren 29%
Etwas anderes... 29%
Selber kündigen, trotz Sperrzeit 0%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Was steht denn zu Deinen Arbeitszeiten im Arbeitsvertrag? Was ist zu Überstunden vereinbart? Entspricht Deine Tätigkeit der Arbeitsplatzbeschreibung/vereinbarten Tätigkeiten oder machst Du noch andere Sachen?

Einen Betriebsrat gibt es wohl nicht, an den Du Dich wenden kannst und der Überstunden im Voraus genehmigen muss.

Du schreibst in Deiner Frage, dass Du bis vor wenigen Tagen in einer Führungsposition warst. Bist Du das jetzt nicht mehr? Ohne Führungsposition müsste die Arbeit/Verantwortung ja jetzt weniger sein.

Hast Du schon mal an eine Überlastungsanzeige gedacht (Infos gibt es im Netz und z.B. bei Gewerkschaften)

Ich kenne die Gesamtumstände nicht (deshalb meine Fragen) und kann Dir keine konkrete Antwort geben. Falls Du aber durch die Überlastung psychische und physische Beschwerden hast/bekommst, solltest Du mal mit Deinem Arzt darüber sprechen.

Einen "Rauswurf" provozieren kann Dir nicht nur bezüglich des ALG-Bezugs sondern auch in Zukunft bei der Jobsuche schaden. Davon würde ich dringend abraten.

Was steht denn zu Deinen Arbeitszeiten im Arbeitsvertrag? 

Die wöchentliche Arbeitszeit kann auf Wochentage Mo-Sa verteilt werden, wobei eine 5-Tage-Woche gilt. Mehr-, Nacht-, Sonn-, Feiertagsarbeit, Schichtarbeit und zeitversetzte Arbeit ist Rahmen der tarifl. Bestimmungen möglich.

Entspricht Deine Tätigkeit der Arbeitsplatzbeschreibung/vereinbarten Tätigkeiten oder machst Du noch andere Sachen?

Klares Nein! Ich habe in den letzten Wochen am laufendem Band irgendwelche Tätigkeiten übernehmen müssen, die ich eigentlich anweise und kontrolliere, aber nicht selber ausführe.

Einen Betriebsrat gibt es wohl nicht, an den Du Dich wenden kannst und der Überstunden im Voraus genehmigen muss.

Doch, es geht einen Betriebsrat. Das Unternehmen hat 10.000+ Belegschaft. Also keine kleine Klitsche, die keiner kennt.

Bist Du das jetzt nicht mehr? Ohne Führungsposition müsste die Arbeit/Verantwortung ja jetzt weniger sein.

Am Montag gab es den Knall und am Folgetag direkt ein Schreiben abgeben habe, das ich von meiner Position zurücktreten möchte und um Zurückstufung bitte.

 Falls Du aber durch die Überlastung psychische und physische Beschwerden hast/bekommst, solltest Du mal mit Deinem Arzt darüber sprechen.

Im Dezember habe ein komplettes Wochenende im Krankenhaus verbraucht. In diesem ja war auch eine komplette Woche mit ähnlichen Symptomen verhindert, allerdings ohne Krankenhausaufenthalt.

Einen "Rauswurf" provozieren kann Dir nicht nur bezüglich des ALG-Bezugs sondern auch in Zukunft bei der Jobsuche schaden. Davon würde ich dringend abraten.

Ja, soweit habe ich auch schon gedacht. War mir aber nicht sicher und mir vor allem mal Luft machen musste. Ich habe mir immer den A** aufgerissen und langsam den Kaffee auf habe. Zwei insolvente Arbeitgeber, eine betriebsbedingte Kündigung und jetzt diese Stress habe.

@medmonk

Es gibt ja nicht nur einen Betriebsrat sondern auch, wie ich gelesen habe, einen Tarifvertrag der Anwendung findet.

Bezüglich Deiner 10-Stunden-Schichten an sechs Wochentagen ist doch der BR der erste Ansprechpartner.

Über mehrere Wochen ist eine solche Arbeitszeit rechtlich nicht möglich, da ich vermute, dass Du keine Gelegenheit hast, durch weniger Arbeit einen Wochendurchschnitt von max. 48 Stunden innderhalb von 24 Wochen einzuhalten.

Außerdem muss der BR die Überstunden/Schichten im Voraus genehmigen. Warum tut er das, bzw. warum weiß er nichts?

Bezüglich der von mir angesprochenen Überlastungsanzeige kannst Du Dich auch an den BR/Gewerkschaft wenden, außerdem soll der BR Dich bezüglich Deines Arbeitsvertrags beraten, wenn Du jetzt zusätzliche Aufgaben hast, die evtl. nicht entlohnt werden.

Wenn der BR etwas "taugt", kann er Dir hier in vielen Dingen helfen und Deinen Arbeitsalltag "erträglicher" gestalten

@Hexle2

wie in vielen anderen Betrieben auch.

Etwas anderes...
Ist mir egal was Du machst, ich mach die Scheiße nicht mehr. Stuf mich runter oder mach die Kündigung fertig und schmeiß' mich raus.

Offensichtlich bist du mit den Anforderungen an Führungskräfte überfordert.

Professionell sind solche Ausraster ganz bestimmt nicht.

  • Arbeitsverweigerung
  • Aufforderung an den Arbeitgeber, dir zu kündigen
der Laden kotzt mich nur noch an und lieber vorvorgestern als heute nen Abflug mache.

Dann solltest du deinen Arbeitgeber um einen Aufhebungsvertrag bitten.

Allerdings musst du in diesem Fall von einer 3-montigen Sperre beim Arbeitsamt rechnen.

Ich war bis vor wenigen Tagen in Führungsposition bei einem großen Unternehmen beschäftigt.

Wie kommt es, dass du dich mit deinem Arbeitgeber duzt?

Gerade bei größerem Unternehmen ist das eher selten?

Hast du die Aussage schriftlich oder mündlich gemacht?

Hat die Geschäftsführung bereits reagiert?

Bist du freigestellt oder gehst du nach diesem Vorfall trotzdem wie gewohnt arbeiten?

Offensichtlich bist du mit den Anforderungen an Führungskräfte überfordert.

Ich bin nicht mit den Anforderungen an eine Führungskraft überfordert; ich bin überfordert, weil ich seit Wochen alleine die Arbeit an den Haken habe.

Professionell sind solche Ausraster ganz bestimmt nicht.

Volle Zustimmung und hier auch nicht in Abrede stelle. Ich habe mehrfach mehr als verständlich kommuniziert, das es so nicht weitergeht. Was ist passiert? Richtig, nichts! Ach doch, das nochmal zwei Mitarbeiter abgezogen wurden.

Ich will mich da nicht rauswinden und selber weiß, das mein Ausraster völlig deplatziert war bzw. dort nichts zu suchen hat(te). Ich habe selber eigentlich einen langen Geduldsfaden und trotzdem auch bei mir irgendwann Schluss ist.

Wie kommt es, dass du dich mit deinem Arbeitgeber duzt?

Im Unternehmen findet derzeit ein Kulturwandelprozess statt und dazu u.a. auch das Duzen gehört bzw. eingeführt wurde. Auf "Führungsebene" alle per Du sind. Einzig und allein zwischen "normalen" Mitarbeitern und Vorgesetzten wird vereinzelnd hier und da noch aus Gewohnheit "gesiezt".

Hast du die Aussage schriftlich oder mündlich gemacht?

Mündlich direkt vor den Kopf geknallt.

Hat die Geschäftsführung bereits reagiert?

Ja! Ich sollte es schriftlich niederlegen, das ich von meiner Position zurücktreten möchte und um eine Rückstufung bitte. Das habe ich auch umgehend gemacht.

Bist du freigestellt oder gehst du nach diesem Vorfall trotzdem wie gewohnt arbeiten?

Ich gehe nach wie vor arbeiten, trabe auch heute Mittag wie gewohnt zu meiner Schicht an und Arbeite im selben Bereich weiter. Einzig und allein die Tätigkeiten sind minimal reduziert. Im Grunde alles wie gehabt, nur das jetzt drei andere Abteilungsleiter den Kasperl spielen.

Auf einmal ist komischerweise auch das fehlende Personal da. Ich durfte mir wochenlang den Mund fusselig reden, mir Arme und Beine ausreißen und jetzt nach dem auf den Tisch gehauen habe, bekommt man es gebacken? Mir egal, interessiert mich auch nicht. Ich habe die Schnauze gestrichen voll.

@medmonk

Würdest du in deiner Branche umgehend eine neue Beschäftigung finden?

In diesem Fall könntest du ordentlich kündigen.

Tipp:

Du solltest dir für die Zeit als Führungskraft unbedingt ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen!

Dazu ist dein Arbeitgeber verpflichtet!

Nachgefragt:

Mit der Rückstufung reduziert sich auch die Vergütung - oder?

Muss hierfür nicht ein neuer Arbeitsvertrag geschlossen werden?

@heurekaforyou
Würdest du in deiner Branche umgehend eine neue Beschäftigung finden?

Ja, das sollte eigentlich Problem sein.

Du solltest dir für die Zeit als Führungskraft unbedingt ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen!

Danke, das weiß ich spätestens seit meinem letzten (vorigen) Arbeitgeber. ;)

Mit der Rückstufung reduziert sich auch die Vergütung - oder?

Ja klar, ich rutsche eine Gehalts/Tarifstufe nach unten und bin nicht mehr weisungsbefugt. Bei der Hochstufung wurden ein neuer Arbeitsvertrag aufgesetzt. Demnach müsste jetzt eigentlich auch ein neuer Vertrag her. Mir da aber absolut nicht sicher bin.

@medmonk

Ok. Aber im Bezug auf die Kündigung/Sperrzeiten, würden dir ggf. niedrigere Kündigungsfristen auch nichts nutzen.

Die optimalste Lösung sehe ich darin, dass du dir einen anderen Job suchst und dein Arbeitgeber bei Erfolg einem Aufhebungsvertrag zustimmt.

Wie sieht es denn aus Sicht des Arbeitgebers aus. Lässt sich deine Stelle unkompliziert wieder neu besetzen?

WAS kotzt dich alles an? Seit WANN kotzt dich alles an?

Und hattest du Gespräche mit deinem Chef, als du gemerkt hast, dass es anfängt, schiefzulaufen?

WAS kotzt dich alles an? Seit WANN kotzt dich alles an?

Meine Abteilung ist seit längerem unterbesetzt, am laufenden Band von A nach B unterwegs, keine ruhige Minute, Pausen verkürze oder komplett sausen lasse, eine Stunde eher antrabe und/oder an sechs Tagen in der Woche ackere.

Während Kollegen in gleicher Position Eier-schaukelnd ihr Kaffeekränzchen abgehalten haben. Wenn einer dieser Herrschaften sich dann doch mal zu mir gewagt hat, dann nur, um mir die Ohren vorzusülzen "Warum Zahlen X nicht passen".

Und hattest du Gespräche mit deinem Chef, als du gemerkt hast, dass es anfängt,

Ja, das hatte ich. Ich durfte mir vor allem anhören das ich meine Aufgaben nicht einhalte. Ich habe höfflich aber direkt zu verstehen gegeben, das mir das Personal dafür fehlt und mir nichts aus den Rippen schneiden kann. Das mehrmals! Naja, am Montag war dann endgültig Schluss.

Seit Wochen hängen mir alle in den Ohren und selbst meine Mitarbeiter mich wiederholt darauf angesprochen haben, warum ich mir denn A** aufreiße, während alle anderen Kaffee saufend im Büro den Bimbam baumeln lassen. Als i-Tüpfelchen selbst alte Hasen aus dem Betrieb mir das aufs Brot schmieren. :(

@medmonk

Dann gehe mal aufs Amt bzw. rufe dort mal an und schildere denen diese Situation. Mache deutlich klar, dass du diese Situation als äußerst belastend empfindest und frage an, wie du dich am besten verhältst, um keine Leistungssperre zu bekommen.

@Niyaha22

Vielen Dank für den Tipp. Ich werde da gleich mal anrufen und mir schnellstmöglich einen Termin gebe lasse. In der kommenden Woche eh zwei Tage "Urlaub" habe. Ansonsten nen Gelben einreiche.

@medmonk

Tu das. Ist nur zu deinem Besten.

Etwas anderes...

Sprich mit deinem Chef. Und wenn nichts mehr geht, dann bitte um eine Kündigung. Bevor du in ein Burn out knallst

Kündigung provozieren

Wenn ich dich richtig verstehe, hast du ja innerlich schon gekündigt und dies mündlich schon zum Ausdruck gebracht.

Ich denke die haben das auch verstanden. Du wirst mit einer Kündigung rechnen müssen.

Selbst, wenn du allein kündigst zum nächsten 15. oder Ende des Monats, kannst du eine Sperre vor der Arbeitsagentur mit Mobbing des Arbeitgebers begründen.