Kommissionsverkauf - Provision und Mehrwehrtsteuer?
Ich betreibe ein Ladengeschäft, in dem ich selbstgemachte Dinge in Kommission verkaufen will. Der Lieferant ist dabei nicht umsatzsteuerpflichtig. Jetzt frage ich mich, ob die Mehrwertsteuer beim Verkauf von meiner Provision (20 %) abgeht oder aber zusätzlich ist?
Also: Ich bekomme eine Tasche. Der Verkäufer will dafür 29 Euro haben. Muss ich da meine Provision plus MWST. draufschlagen? Dann wäre ich bei einem Verkaufspreis im Laden von 41,90 Euro.
Oder verkaufe ich die Tasche für 34,50 Euro, davon sind 5,50 Mehrwertsteuer, und ich bekomme 20 % von den 29 Euro =5,80 Euro, der Verkäufer bekommt dann 23,20.
Oder geht die Mehrwersteuer von meinem Provisionsanteil ab? Dann wären 20 % natürlich zu wenig - da blieben mir nur 0,30 Euro pro Tasche?
Oder denke ich da irgendwie falschrum?
3 Antworten
Was Du machst ist eine Verkaufskommission.
Dabei verkaufst Du im eigenen Namen udn für fremde Rechnung die Ware an den Kunden.
Das gesamte Geschäft besteht aus zwei Lieferungen.
Die Lieferung des Kommitenten (der die Sachen macht und an Dich gibt) an Dich (Kommissionärin) udn von Dir an den Kunden.
Solange nichts verkauft ist, ist steuerlich nichts passiert. Dein Ladenn ist nur Lagerort.
In dem Moment wo der Kunde bei Dir kauft, werden beide Lieferungen ausgeführt.
1. Deine an den Kunden
2. die Deines Lieferanten an Dich.
Nun zur Kalkulation:
DEin Lieferant will 29,- Euro. Er ist Kleinunternehmer also ist der Preis 29,- Euro = Umsatz 29,- Euro.
29,- Euro = 80 %, somit Verkaufspreis netto 36,25 Euro
36,25 + 19 % Umsatzsteuer = 6,89 = Ladenverkaufspreis 43,14 Euro.
Ich bin kein Experte bei der Mehrwertsteuer.
Aber dein Vertrieb erzeugt ja (rein preislich) einen Mehrwert bei der Sache. Auch wenn dein Lieferant Umsatzsteuerbefreit ist, bist du es nicht. Was du Provision nennst, ist einfach Preisgestaltung. Gewinnaufschlag what ever. Du verkaufst zu Bruttopreisen.
Also:
EK 20,00€
VK Netto 24€ (20% Marge)
VK Brutto 28,56€
Also gehen 20€ an deinen Hersteller, 4,56€ an den Staat und 4€ in deine Tasche.
Es kommt aber auch auf die Verträge an. Wenn dein Hersteller z.B. einen Verkaufspreis Netto vorgibt, dann ziehst du davon deine 20% ab. Will er aber nur Summe X für seine Ware haben, ist es ja normales Gewerbe. Nur dass die Ware dir im Laden nicht gehört.
Du verwirrst micht. Du kannst nicht rückwärts rechnen wenn dein Hersteller einen gewissen Preis verlangt.
EK Preis * 1,2 *1,19 = VK Preis
Rückwärts kannst du nur rechnen, wenn dein Hersteller den Verkaufspreis vorgibt, das kann er Brutto oder Netto machen. Deine Marge bezieht sich aber normalerweise auf den Netto-Umsatz.
VK Preis / 1,19 / 1,2 = EK Preis
Wenn du am Ende 22 Cent draufpackst um ein schönen Preis zu verlangen, dann vergrößert sich nur deine Marge, außer deine Marge ist auf 20% vom Netto-Preis vertraglich festgeschrieben. Dann bekommt dein Hersteller aber auch mehr.
:D dazu muss man in die Verträge gucken. Kann mir nicht vorstellen, dass dein Hersteller nicht einen gewissen Betrag verlangt. Unabhängig von deinem VK-Preis.
Hallo wolleundwunder,
wenn der Kommitent die Kleinunternehmerregelung nutzt muss er dir keine Umsatzsteuer in Rechnung stellen.
Wenn du als Kommissionär umsatzsteuerpflichtig bist musst du die Ware mit MwSt. an den Endkunden verkaufen.
Dies solltest du bei der Aushandlung der Provision beachten, da du sonst Miese machst.
Nathan
Danke für die Antwort! Aber ich nehme ja glatte Preise und nicht 28,56 Euro... Also muss ich von hinten her rechnen, oder?
Also: VK 29,00 Euro, minus 5,50 Mwst,, Minus 5,80 mein Anteil = 17,69 Euro für den Lieferanten?
Oder rechne ich 29,00 Euro minus MWst. (5,50) = 23,50, davon 20 % für mich: 4,70 Euro, Anteil für Lieferant: 18,80 Euro?