KFZ (Leasingrate) als Angestellter absetzen

3 Antworten

Leasing? Auf Pump? Warum fährst Du nicht einen Wagen, den Du Dir leisten kannst?

Und wieder ein Paradebeispiel was für Idio... es gibt. Schon mal daran gedacht, dass wenn man leasing absetzen kann, das gar nicht unlukrativ ist? Aber wahrscheinlich täuschen sich alle nur die Leasing machen, und der Großteil der Firmen ist einfach nur blöd.

@christ1234

Schon mal daran gedacht, dass wenn man leasing absetzen kann, das gar nicht unlukrativ ist?

Das ist gleich doppelt falsch:

  1. Man "setzt" nichts ab. Das ist zwar umgangssprachlich eingebürgert, aber schon im Kern falsch. Denn Ausgaben verringern höchtens das zu versteuernde Einkommen, und wirken damit ggfs. steuersenkend, aber einen direkten Abzug von Kosten von der ESt gibt es nirgends.

  2. Kosten sind Kosten. Zahlen muss man sie daher immer. Der Gedanke, durch Ausgaben Steuern zu sparen, ist zwar (leider) urdeutsch, aber auch ebenso unsinnig.

Aber wahrscheinlich täuschen sich alle nur die Leasing machen, und der Großteil der Firmen ist einfach nur blöd.

Bei Firmen wirken sich Leasinraten durch höhere BA auf den Jahresgewinn aus (und zudem bonitätssteigernd, weil kein Darlehen aufgenommen werden muss). Außerdem ist es verwaltungstechnisch einfacher. Aber es sind nichtsdestotrotz Kosten, die bezahlt werden müssen. Attraktiv ist hier vor allem, dass die Leasinggüter nach 3 Jahren (in der Regel) ohne Komplikationen gegen neue getauscht werden (gleichbleibende finanzielle Belastung über mittelfristige Planungszahlen). Billiger ist das genausowenig. Aber man braucht halt nicht auf einen Schlag erhebliche Liquidität; gerade im Transportwesen fahren die meisten LKW auf Leasingbasis - wer kann sich schon mal schnell 10 40t Fahrzeuge kaufen? Und was, wenn man sie nicht mehr braucht?

gibt es Möglichkeiten als Angestellter die Leasingkosten abzusetzen?

Nein. Nur bei Unternehmen stellen Leasingraten Betriebsausgaben dar. Daher lohnt sich das für Angestellte nie. Den Vorteil hat Dein AG, weil er sich die Ausgaben spart - auf Deine Rechnung. Da hast Du den Vertrag schlecht ausgehandelt.

Allenfalls könntest Du bei überwiegend geschäftlicher Nutzung per Fahrtenbuch die tatsächlichen Kosten abrechnen (Tip: Navi mit Fahrtenbuchsoftware koppeln). Das hilft Dir aber in Bezug auf die Leasingkosten nichts.

Was meinst Du mit Dienstfahrten? Fahrten Wohnung- Arbeitgeber? Dafür gibt es nicht mehr als 30 Cent je Doppelkilometer. Für Dienstfahrten zum Besuch der Kunden kannst Du die tatsächlichen Kosten geltend machen, also Abschreibung, Kraftstoff, Steuern und Versicherung, Reparaturen usw. Das Finanzamt wird aber ein Fahrtenbuch verlangen, aus dem hervorgeht, in welchem Umfang Du das Auto für welche Zwecke benutzt. Abziehbar ist nämlich nur der Prozentsatz, der auf die Dienstfahrten entfällt. Übrigens: Leasing ist die teuerste Form der Finanzierung. Da verdienen nämlich der Leasinggeber und auch die Bank, bei der sich der Leasinggeber refinanziert. Wenn ein günstiger Bankkredit möglich ist, sollte man den vorziehen, denn da kann man beim Autohändler meist noch einen Rabatt aushandeln, der bei einem Leasingvertrag kaum möglich ust.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Es würde sich um die Kundenfahrten handeln. Also Wohnsitz - Kunden. Kann man ein Fahrtenbuch umgehen, in dem man deklariert, dass auto wird ausschließlich geschäftlich genutzt?

@christ1234

Wie willst Du das ohne Fahrtenbuch nachweisen? Fährst Du nie zum Einkaufen oder ins Kino oder so? Glaube mir, das glaubt Dir kein Mitarbeiter im Finanzamt. Du solltest es erst gar nicht versuchen, denn es widerspricht jeder Lebenserfahrung.