Kein BAföG mehr, da kein Leistungsnachweis, da in mehrfacher Hinsicht psychisch krank - Härtefallantrag/Aufschub des Nachweises... oder BAföG lieber vergessen?
Hallo :-)
vorab, mit nichts von dem, was ich hier schreibe, möchte ich mich profilieren (warum auch - hier kennt mich niemand), aber die Vollständigkeit ist mir sehr wichtig, weil einzelne ignorierte Aspekte das Gesamtbild recht stark verzerren können. Zu mir, ich bin Studentin im vierten Semester. Da meine Mutter bereits verstorben und mein Vater Armutsaltersrentner ist, erhalte ich den BAföG-Höchstsatz. Da ich aufgrund dieser Probleme sowie eines zumindest teilweise daraus resultierenden Schulabbruchs einige Jahre verloren habe, bin ich bereits über 25, erhalte aber noch eine zugegebenermaßen geringe Halbwaisenrente. Großeltern und Tanten sind ebenfalls bereits verstorben, andere Verwandte habe ich nicht.
Besagter Schulabbruch resultierte aus jahrelanger Unterforderung auf einer Hauptschule und über Jahre angestauten Aggressionen, die schlussendlich zu besagter undurchdachter Entscheidung führten. Ich bin per definitonem hochbegabt mit einem ziemlich eindeutig im Bereich der Hochbegebung liegenden IQ, habe diese Begabung aber - wie viele andere - bisher nur geringfügig nutzen können, da es früher niemand erkannt hat, ich durch diese Leistungs-/Begabungsdiskrepanz Ängste entwickelt habe und mir heute sehr, sehr wenig zutraue. Rein emotional fühlte ich mich nicht einmal geistig befähigt, den Hauptschulabschluss zu schaffen.
Ich leide nachweislich unter mehreren psychischen Erkrankungen, unter die als kleinere Probleme auch meine Prüfungspanik und aus dieser resultierendes Vermeidungsverhalten und Prokrastination fallen.
So, wie man das kennt, ist Ende des vierten Semesters der Leistungsnachweis zu erbringen. Wie man sich nun wahrscheinlich ebenfalls denken kann, werde ich das nicht können. Ich befinde mich nicht nur bei weniger als dem, was von Gesunden gefordert wird, sondern gar unter dem, was von p.d. Behinderten gefordert wird. Nehme ich die Klausuren hinzu, die ich bestanden hätte, aber aufgrund meiner Prüfungsangst nicht mitgeschrieben habe (nachweisen kann ich meine Nichtabwesenheit während des Semesters über die erfolgreiche Bearbeitung der Übungsaufgaben in den Tutorien), würde ich auf ca. 50% der 50% der geforderten Leistung kommen, also einem Viertel, der Menge, die ich benötige, um als p.d. Behinderte ohne größere Probleme weiterhin gefördert werden zu können. Aber leider bekomme ich für besagte Tutorien keine Punkte. Dh. ich hänge gerade bei einem Achtel.
Mir ist klar, dass dieses Achtel niemals ausreichen wird, um weiterhin BAföG zu erhalten. Ich hatte die Hoffnung gehabt, dass mein Antrag auf Aufschub des Leistungsnachweises genehmigt wird, ich rechnete nicht damit, dass man die zu erbringende Leistung lediglich herabsetzt und besagten Nachweis dann dennoch direkt von mir verlangt. Dass sich meine Ängste seit Beginn meiner Therapie Mitte letzten Jahres deutlich gebessert haben, wird wohl nicht interessieren. Auch einen Nachteilsausgleich habe ich bisher nicht bei der Uni beantragt.
(Rest siehe Kommentar)
3 Antworten
Ich wäge gerade ernsthaft ab, ob ich mein Studium abbrechen sollte.
Gerne würde ich dennoch einen Antrag auf Weiterförderung stellen
bzw. die nun noch erforderlichen Unterlagen nachreichen - allerdings
habe ich Angst, die bereits an mich ausgezahlte Summe komplett sofort
zurückzahlen zu müssen. Wenn das passiert, werde ich mein Studium
abbrechen müssen. Ich bin eingeschränkt studierfähig, ja - aber
Studierbefähigung liegt vor. Auch fürs Abitur habe ich trotz meines
eigentlichen Potenzials meiner psychischen Labilität (und der
Krankheit und des Tods meiner Mutter) wegen fünf Jahre
gebraucht.
Die von mir bereits testweise ausgeübten Nebenjobs haben mich allesamt
binnen weniger Wochen an die Grenzen des Burnouts getrieben. Gerade
versuche ich es erneut, weil ich fast sicher bin, im Bachelor künftig
kein BAföG mehr zu erhalten – und irgendwie nicht einsehe, direkt
aufzugeben.
Hinzu kommen gravierende soziale Defizite, ich habe Kindheit und Jugend
fast gänzlich von Gleichaltrigen isoliert verbracht, weswegen ich
heute unter gravierenden Anpassungsproblemen leide.
Meine
einzige Möglichkeit wäre ein 'weiterer' Kredit, aber weitergehende
Verschuldung macht mir große Angst.
So arrogant es auch klingen mag – ich bin mir sicher, dass ich, wäre meine
Begabung rechtzeitig entdeckt worden, mich mit 25 nicht in der
Situation befunden hätte, mein Studium wegen meiner Ängste, des
damit einhergehend geringfügigeren Maßes erbrachter Leistung und
daraus resultierenden Geldmangels abbrechen zu müssen, sondern schon
längst fertig wäre. Bereits auf der Hauptschule habe ich erkannt,
dass ich dort eigentlich nicht hingehöre – aber ich konnte nichts
tun, sondern musste all diese Jahre verschenken. Jetzt stehe ich vor
der Entscheidung, ob ich mein Studium abbreche, da ich es nicht
schaffe, parallel in Teilzeit zu arbeiten.
Habe ich noch irgendwelche Möglichkeiten?
Wenn ich in irgendeiner Hinsicht ins Detail gehen soll, kann ich das gerne
tun.
Ich
bedanke mich! ;-)
Dein ganzes hätte, könnte, wäre... interessiert leider niemanden.
Also entweder du packst, das was du dir vorgenommen hast oder eben nicht.
Beim Abitur hat es jemanden interessiert, deshalb bin ich heute da, wo ich eben bin. Hätte man mich für nicht hinreichend fähig gehalten, hätte ich heute kein Abitur, denn ohne entsprechende Einschätzungen hätte es die notwendigen Extrawürste nicht gegeben.
Ja, das ist der Grundzustand... Aber Extrawürste sind immer Sonderfälle, und nach dementsprechenden Nischen suche ich nun auch in Bezug aufs Studium.
Diese nieschen, die du suchst, wirst du allerdings nicht finden.
Dasselbe hat man mir damals gesagt. Gemeint, ich solle doch einfach eine Ausbildung beginnen. Schlussendlich machte ich von einer Regelung Gebrauch, die 99% der Leute nicht kannten. Sorry, aber ich frage hier, wer Ideen hat - nicht, wer keine hat.
Wie gesagt dein Wunsch ist leider nur eine Wunschvorstellung. glaubst du echt, dass du die einzige Person bist, die psychische Probleme hat und hochbegabt ist?
Hä? Weshalb sollte ich von der Existenz von Sonderregelungen ausgehen, wenn ich meinte, die Einzige zu sein, auf die das zutrfift? oO Dass viele andere Leute schneller aufgeben und sich alles gefallen lassen, ist nicht mein Problem.
Schätzchen du bist ganz bestimmt nicht die einzige mit diesen Problemen.
Sorry, aber was ist dein Problem, hast du Schwierigkeiten, meine Äußerungen zu verstehen?
Nein. Du hast das Problem, weil du nicht kapieren kannst)willst dass es für dich keine Extrawürstchen mehr geben wird.
Jo, das kannst du auch wissen :D Absolute Aussagen sind hier leider fehl am Platze.
Versuche alles um dein Studium fortzuführen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ohne diesen Abschluss sehe ich keine Möglichkeit für dich jemals in der Gesellschaft Fuß zu fassen, da du über kein Netz aus Familie/Freunde/Bekannte verfügst die dich auffangen können.
Hochbegabung hin oder her. Sie löst keine Probleme. Es ist ja nicht so dass du besser bist nur weil du weißt, dass deine IQ eine bestimmte Grenze überschritten hat. Klar pusht es am Anfang, wenn man diese Nachricht bekommt, aber schon nach kurzer Zeit ist es Normalzustand und all deine Macken bleiben weiterhin bestehen (Prokrastination etc.) An diesen Schwächen musst du weiterhin arbeiten.
Ja, ich weiß, aber ich sehe keine Option - scheinbar sind die einzigen für mich noch verfügbaren ein Kredit zu Wucherzinsen sowie Klage gegen das BAföG-Amt. Arbeiten werde ich auf Dauer nicht schaffen, dafür bin ich nicht stressresistent genug.
Und doch, ich denke, die Hochbegabung macht diesbezüglich Sinn - wenn ich mein Leben lang unterfordert bleibe, führt das nur zu mehr Problemen.
Die Gesellschaft hat mir viele Steine in den Weg gelegt, daher hoffe ich nun darauf, einen Ausgleich zu erhalten.
nur ist das Abitur nicht gleich Studium. Da gibt es leider viel weniger Extras