kapitalanlage: Edelsteine?

6 Antworten

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Hallo, ich bin jetzt 46 Jahre und habe erst vor 6 Jahren angefangen mich mit Edelsteinen zu beschäftigen. Gerne gebe ich Dir meine Erfahrungen und Einschätzungen weiter: Zunächst denke ich, sind Edelsteine ein sehr spezielles Gebiet. Da musst Du definitiv jemanden finden, dem Du wirklich vertrauen kannst. Denn selbst Kenner der Materie haben da noch Unsicherheiten. Bevor Du Dich also mit Geldanlagen in Farb-Edelsteine oder Diamanten beschäftigst solltest Du vermutlich erst einmal eine handfeste Anlage wie eine Immobilie oder vielleicht sogenannte BlueChip Aktien bedienen. Wenn Du dann später mal Geld verdienst und Du irgendwo ab 10.000 Euro aufwärts noch Geld übrig hast, dann lohnt sich ein erneuter Blick auf die Edelsteine. Als ich vor 6 Jahren das Interesse an Edelsteinen als Kapitalanlage entwickelte stiess ich natürlich auf die üblichen Probleme: Wo kaufen, wem vertrauen, wo wiederverkaufen, wo lagern, welche Zertifikate, Mehrwertsteuer ja/nein und so weiter. Ich habe in den letzten 6 Jahren bestimmt insgesamt rund 250.000 Euro in Edelsteine investiert. Im Schnitt hatte ich eine Rendite von rund 7% im Jahr. Die besten Erfahrungen habe ich hier bei einem Anbieter Namens eight elements in Berlin gemacht. Man hat dort excellente Verbindungen zu den großen Schleifereien der ganzen Welt. Vorallem hatte ich mit eight elements die Möglichkeit mir mal eine professionelle Schleiferei von innen anzuschauen. Dort habe ich sehr viel gelernt!! Wer in Edelsteine "investiert" darf diese natürlich nicht Händler/Juwelier kaufen. Eben wegen der erwähnten Gewinnspannen die der Juwelier nunmal benötigt um sein Geschäft aufrechtzuhalten. Eight Elements hat mich da mit einem sehr durchdachten und transparenten Konzept überzeugt und begleitet. Ich habe, ausser den 3 Steinen welche ich heute noch gezielt halte, bislang alle Steine wieder mit Gewinn verkaufen können. Da machte es gar nichts, dass ich beim Einkauf die Mehrwertsteuer bezahlte. Denn ich habe meinen Gewinn ja basierent auf dem Bruttopreis gemacht. Denn wenn Du Deinen Stein im Zollfreilager hälst um die MwSt. zu sparen, musst Du erstens Gebühren dafür zahlen und zweitens beim Verkauf z.B. nach Deutschland spätestens bei der Einfuhr auch die 19% Einfuhrumsatzsteuer bezahlen.... 2. mit 100 Euro kommst Du nicht weit. Die beste Preislage für diese Art Investment liegt nach meiner Erfahrung bei 20.000 bis 50.000 Euro. Denn der Edelstein muss ja selten genug sein um von anderen begehrt zu sein. Gleichzeitig darf er aber nicht soooo teuer sein, dass man die halbe Welt nach einem Käufer absuchen muss. In der o.g. Preislage habe ich die besten Erfahrungen gemacht. 3. Spar Dir die Investition in teure Prüfgeräte. Ich habe in Idar-Oberstein gelernt, dass die meisten Prüfgeräte alle nur für eine grobe Einschätzung gut sind. Um - grade im Investmentbereich - eine wirklich qualifizierte und sichere Aussage zu machen muss der Stein sowieso von einem unabhängigen Labor zertifiziert werden. Und dazu auch gleich meine Warnung: solltest Du später irgendwann mal Edelsteine kaufen, kaufe nichts ohne Zertifikat eines international anerkannten Labors!! Damit ersparst Du Dir viel Enttäuschung. Und: Kaufe nie einen Stein im Erzeugerland. Die meisten (sehr guten) Fälschungen gibt es direkt an der Mine. Merke: Es gibt in der heutigen globalisierten Welt keine "Schnäppchen" mehr! Man kann mit viel Glück mal etwas günstiger oder problemloser an das ein oder andere kommen. Aber Wichtiger als die Jagd nach Schnäppchen ist Vertrauen und Konsistenz!

Mein Tipp: Erst mal in handfeste Sachwerte und "sichere" Wertpapiere investieren und später - wenn dann immer noch Geld übrig ist - gerne in eine Leidenschaft wie Oldtimer, Weine oder eben Edelsteine und Diamanten investieren... Hier noch ein paar Links: (das "www." musst Du selbst davorsetzem...)

eightelements.de/investment/ - welt.de/finanzen/geldanlage/article118444410/Mit-diesen-Klunkern-werden-Sie-steinreich.htm - luxus-momente.de/luxury-invest/diamanten-farbedelsteine.html - gia.edu/gem-lab - dsef.de/html/wir_uber_uns.html, gubelingemlab.ch/Laboratory-Services/Laboratory-Services.php

Viel Spass beim lesen…. :-)

wfwbinder hat recht. natürlich müssen die preise erst um die mwst und die händlerspanne steigen, bevor du mit gewinn verkaufen kannst. deswegen raten wir investoren immer, mit einem anlagehorizont von mindestens 25 jahren zu rechnen.

auch ist es nicht so einfach, als privateperson edelsteine wieder zu verkaufen. am meisten kannst du erzielen, wenn du an andere private verkaufst. deutlich weniger erzielst du, wenn du an goldschmiede und juweliere verkaufst und am wenigsten, wenn du an händler verkaufst.

entgegen einer weitverbreiteten meinung gibt es keine börse oder "ankaufsstelle" für farbedelsteine. du kannst also nicht, wie z.b. mit gold, jederzeit zum tageskurs verkaufen, sondern musst einen kunden finden. das ist heutzutage nicht mehr so einfach, weil goldschmiede und juweliere kaum mehr auf lager kaufen, sondern erst, wenn sie einen stein für einen auftrag tatsächlich brauchen. es sei denn, der preis ist interessant (=niedrig) genug, womit wir wieder beim langen anlagehorizont wären.



Ja klingt sinnvoll, investieren vor allem in Lapislazulis

okay danke.

@saulhudson

Aber es bringt auch ein großes Risiko mit sei also vorsichtig!

warum? der preis von lapis lazuli hat sich in den letzten dreißig jahren, seit ich im steinhandel tätig bin, nicht verändert...

@gemtrader

Vor ca. 50 Jahren war Lapislazuli ein relativ hoch bewerteter Schmuckstein, heute gibt es ein Überangebot des Materials und rel. Preisverfall. Schau mal auf der GEOFA in München.

@mineralixx

eben! lapis ist doch kein investment-stein. es gibt einfach zuviel davon und so richtig begehrt ist er heute auch nicht mehr. das kann sich zwar wieder ändern, aber wie lange wird das dauern und wieviel lapis müsste man kaufen, damit sich das unabsehbarer zukunft auszahlt?

Das lohnt nur längerfristig und dann auch nur bei der Anlage in "Spitzenstücke", was Karat und Reinheit betrifft, dazu fast ausschließlich bei Diamanten (am besten Farbsteine), Rubinen, Saphiren, Smaragden und Alexandriten, evtl. noch Tansanit. Und da kann man mit 100 EUR überhaupt nicht mithalten. Außerdem muss man sich mit der Materie sehr gut auskennen, denn es sind viele synthetische Edfelsteine im Umlauf, und die kann i.d.R. nur ein Gemmologe mit entsprechender Ausrüstung von "echten Steinen" unterscheiden. Die Anlage in Edelmetalle (Barrenform) ist weit weniger risikoreich, was den Einkauf betrifft. Ob Wertsteigerungen zu erzielen sind, steht in den Sternen. Immerhin werfen diese Anlagen auch keine Zinsen ab. Wenn schon Geldanlage "in Steinen", dann guten Sammlermineralien (Neufunde von Fundstellen, die rasch wieder erschöpft sind - oder "klassische Stufen"). Die guten klassischen Mineralien russischer Fundorte (v.a. Ural) haben in den letzten Jahren Wertsteigerungen von ca. 100% pro Jahr erzielt, da die Nachfrage russischer Sammler enorm gestiegen ist. Vielleicht geschieht das in Zukunft auch mit chinesischen Mineralien? Aber auch da muss man sich gut auskennen.

Finger weg, oder bist Du edelsteinprofi?

Wenn Du aus dem laden gehst, sind die ersten 30-40 % weg, die erstmal aufgeholt werden müssen.

19 % Umsatzsteuer udn mindestens 20 % Marge des Händlers.