Kann man als alleinerziehende Mutter eine Baufinanzierung in Anspruch nehmen?

5 Antworten

Ist halt nur so, dass wenn die sogenannten Bank-"Berater" (sind ja im Prinzip eher Verkäufer auf Provisionsbasis) merken das man nicht sonderlich viel Ahnung von der Sache hat und man sich selbst auch eher in der Position des Bittstellers sieht (was ja oftmals der Fall ist) dann sind das keine idealen Voraussetzung um eine Verhandlung auf Augenhöhe zu führen bzw. es kann schnell mal passieren das man über den Tisch gezogen wird. Speziell als alleinstehende/erziehende Frau - sorry, ist aber leider so!

Da kommen dann gleich so Fragen wie, was haben sie an anderweitigen Sicherheiten, im Falle eines Zahlungsausfalls. Gerne gesehen/gehört wird hier z.B. anderweitiger (oder in Aussicht stehender) Immobilienbesitz, wie Elternhaus, Bauplatz oder besser noch Plätze. Das elterliche Haus könnte man dann auch gleich als Bürgschaft einsetzten, natürlich nur nach vorherig erstellten Wertgutachten, schließlich will die Bank ja nicht die Katze im Sack kaufen! Was auch gerne zusätzlich verkauft wird sind diverse Versicherung, wie beispielsweise die RISIKO-Lebensversicherung ;-) Hier sollte man wissen das die Risikoversicherung nur im Todesfall ausgezahlt wird, d.h. wenn der Versicherte während der Laufzeit nicht verstirbt sind die Beiträge weg. Wohingegen es bei der Kapitalversicherung nach Beendigung der Laufzeit zur Auszahlung kommt. Dafür sind die Beiträge bei der Kapitalversicherung höher.

Die Finanzierung sollte natürlich auch über einen möglichst langen Zeitraum laufen (zumindest aus Sicht des Kreditgebers). Am besten mindestens über 30 Jahre und im Idealfall natürlich auch mit flexibler Zinsbindung, da man ja schließlich nie wissen kann wie es in fünf Jahre oder so aussieht! Und das zu Zeiten historischer Niedrigzinsen (2017/18). Und dann hat man nach 30 Jahre zahlen immer noch eine Restschuld von zig Tausend Euro. Da freut sich die Bank!!!

Was einen aber keiner sagt, ist das man zum Bauen/kaufen eines Hauses oder von mir auch auch einer Eigentumswohnung (wobei das meiner Meinung nach wie mieten ist) in erster Leine ausreichend Eigenkapital mitbringen sollte. Im Idealfall mindestens 10% besser > 20% des Kaufpreises/Baukosten. Damit das Darlehn in einen überschaubaren Zeitraum zurück und vor allem auch abbezahlt werden kann!

Die Immobile sollte nach maximal 20 Jahren, besser schon vorher abbezahlt sein. Längere laufzeiten machen den Kredit nur teurer und sind letzten Endes zum Vorteil des Kreditgebers.

Auch sollte die monatliche Belastung eher möglichst gering gehalten werden! Viele gehen hier aber an ihre Grenzen bzw. überschreiten sogar ihre finanziellen Möglichkeiten (maximal 45% des monatlichen Nettoeinkommens) weil man ja möglichst schnell bzw. viel tilgend möchte. Und i.d.R. dauert es nicht lange bis ein neues Auto, Fernseher, Waschmaschine oder was auch immer gebraucht wird, bzw. eine größere finanzielle Ausgabe steht an. Was macht man dann, man (muss) die Tilgung runter fahren, wie fatal! Da kann man dann im Prinzip die Bude auch gleich zum Verkauf anbieten (Stichwort Restschuld nach Ablauf der Darlehnslaufzeit und die war ja auf 30 Jahre angesetzt).

Das Zauberwort heißt Sonderteilung! Nur so wird eine Immobilie in einem überschaubaren Zeitspanne bezahlt und im Idealfall sogar noch vor Ablauf der Darlehnslaufzeit. Im Idealfall ist die Immobilie nach 15 Jahren bis max. 20 Jahren bezahlt!!! Dazu braucht man aber genügend Kohle, sonst geht das nicht und genau das ist eben das Problem in den meisten Fällen. Sondertilgung ist eine zusätzliche Zahlung neben der monatlichen Rate für das Darlehen. Die Sondertilgung kann i.d.R. maximal 10% der Darlehenssumme per annum betragen, die Bank will ja schließlich auch noch was verdienen.

Was beim Immobilienerwerb auch noch berücksichtigt werden sollte ist:

  • die Grunderwerbssteuer, ist unterschiedlich je nach Bundesland/Gemeinde. Diese wird auf den Gesamtkaufpreis gezahlt. Es ist also oftmals günstiger ein Baugrundstück zu erwerben als ein gebrauchtes/älteres Haus. Da das Grundstück i.d.R. weniger kostet als ein Grundstück mit Haus.
  • Beim Erwerb eins Baugrundstücks fallen noch Erschließungskosten an (Gehweg, Straße etc.) sofern das Grundstück noch nicht erschlossen sein sollte. Als groben Leitfaden kann man hier nochmals 10% bis 15% des Kaufpreises rechnen.
  • Selbst wenn das Grundstück schon erschlossen sein sollte, kostet es nochmals mehrere Tausend Euro um das Haus an die Strom, Wasser und Gasversorgung anzuschließen (wissen viele auch nicht und bekommt man i.d.R. auch nicht gesagt).
  • Alles was man in Eigenleistung beim Bau eines Hauses erbringt (sofern man über entsprechendes handwerkliches Geschick verfügt und das sollte man als Hauseigentümer) wird als Eigenkapital angerechnet.

Hallo Shaschi,

selbstverständlich kannst Du auch als alleinerziehende Mutter eine Baufinanzierung in Anspruch nehmen. Eine entscheidende Voraussetzung ist, wie für ALLE Darlehensnehmer, dass Dein Einkommen ausreicht, um die Lebenshaltungskosten von Dir sowie Deinem Kind/Deinen Kindern und um die Darlehensrate zu tragen.

Unter nachfolgendem Link findest Du einen Haushaltsrechner, um Dir einen groben Richtwert für Deine Möglichkeiten zu ermitteln: http://www.interhyp.de/haushaltsrechner/ Dort findest Du auch weitere interessante Rechner.

Ich empfehle Dir ein Gespräch mit Deiner Hausbank oder einem unabhängigen Immobilienfinanzierungsvermittler, damit Du Deine konkreten Finanzierungsmöglichkeiten erfährst.

Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten und wünsche Dir alles Gute! :)

Viele Grüße

Susanne Ritzinger von Interhyp

Ja,das kannst du die Voraussetzung ist nur,das du über ein genügendes Einkommen verfügst.

Liebe Grüße

Ich wüsste nicht, was dagegen spräche. Die Tatsache, dass jemand alleinerziehend ist, ist sicher kein Ausschlusskriterium. :)

Ja kann sie