Kann ich von dieser Honorartätigkeit leben?

6 Antworten

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Arbeiten auf Honorar bedeutet Selbständigkeit. Das Geld was du erhälst ist also ein Umsatz.

Vom Umsatz musst du deine Betriebsausgaben abziehen um deinen Gewinn zu ermitteln. Also lass mal den Brutto-Netto-Schmarn weg.

Meine Frage ganz allgemein: Lohnt sich das überhaupt?

Nein.

Mit den Summen nicht. Unter 50,- € die Stunde würde ich als Selbständiger meine Arbeitskraft nicht anbieten. Wenn es sich vermeiden lässt, würde ich überhaupt nicht nach Stunden abrechnen.

Vom Gewinn wären wie du schon angemerkt hast KV-Beiträge zu zahlen und da du (so verstehe ich deine Frage) nur für einen Auftraggeber tätig bist auch Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung.

Steuern werden keine anfallen, weil du nie im Leben über ein zVE von 8.652,- € kommst.

Die Erklärung musst du dennoch abgeben, bis 31.05. des Folgejahres.

Danke dir erstmal.

Wie hoch wären denn etwa die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung? Ungefähr?

Und über 8.652,- € käme ich ja nur nicht, da die Tätigkeit mit 1108,8 € Verdienst monatlich (beginnt im August) die Jahresgrenze überschreitet, oder? Ansonsten käme ich ja, in einem Jahr, auf 13.305,60 €.

Betriebsausgaben hätte ich, glaube ich, keine.

@papaya1989

Wie hoch wären denn etwa die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung?

Kommt drauf an.

Für die ersten 3 Jahre kann ein Antrag auf Befreiung gestellt werden. Dieser ist spätestens 3 Monate nach Aufnahme zu stellen, sonst kann er nicht rückwirkend angenommen werden.

  • Beitragssatz sind 18,7%
  • Mindestbeitrag sind eben diese auf 450,- € --> 84,15 € p.M.
  • Selbständige können sich aussuchen ob sie den Regelbeitrag oder den einkommensbezogenen Beitrag zahlen wollen, wenn es soweit ist.
  • Beim einkommensbezogenen Beitrag wird der tatsächliche Gewinn (unter Berücksichtigung des Mindestbeitrags) aus dem Einkommensteuerbescheid angesetzt. Maximal also bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 6.200,- € p.M. 18,7% von 6.200,- € --> 1.159,40 €.
  • Beim Regelbeitrag werden unabhängig vom tatsächlichen Einkommen stets 18.7% der Bezugsgröße als Beitrag fällig --> 543,24 € (18.7% von 2.905,- €).

Nochmal. Die 8.652,- € beziehen sich auf dein zu versteuerndes Einkommen, nicht auf deinen Umsatz. Du kannst auch 1 Million Umsatz machen, wenn du Betriebskosten von 999.000,- € hast, bleibt nicht viel an steuerbarem Gewinn.

Betriebsausgaben hätte ich, glaube ich, keine.

Es gibt KEINE Selbständigkeiten ohne Betriebsausgaben!

  • Fahrtkosten
  • Büromaterial
  • Soft- und Hardware
  • ggf. Internet und Telefonkosten anteilig

Glauben und Selbstädigkeit sind zwei schwer miteinander vereinbare Dinge, zumindest wenn es um Steuern und Sozialversicherung geht. Ohne Steuerberater gefährlich!

Du solltest Dir eine Aufstellung Deiner monatlichen Kosten machen, Krankenversicherung, Miete, Strom, Telefon, Lebensmittel usw. und wirst dann feststellen können, ob der Verdienst ausreichend ist.

Du musst als Lehrer nicht nur die Krankenversicherung selbst tragen, sondern bist auch in der Rentenversicherung pflichtig.

Dann kannst du ganz sicher nicht von 12 Stunden wöchentlich leben.

Ob sich das lohnt, ist immer eine individuelle Beurteilung. Aber so viel günstiger wirst du dich nicht versichern können, dass da mehr übrig bleibt. Die Steuern wären bei dem Einkommen zwar nicht so dramatisch (musst du ans Finanzamt selber abführen, ab dem zweiten Jahr der Tätigkeit mit monatlichen Vorauszahlungen), aber wenn du die üblichen Lebenshaltungskosten hast, wirst du mit beiden Modellen kaum hinkommen.

Kommt ganz auf deinen Lebensstil drauf an. Wenn du viel Wert auf Luxus legst, wird das vermutlich nicht ausreichen...

Auf Luxus lege ich tatsächlich keinen besonderen Wert :D