Jobangebote/Maßnahmen vom Jobcenter ablehnen in manchen Situationen gerechtfertigt?
Hallo. Ich beziehe Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Ich bin gerade in der Situation, dass ich meine Mittlere Reife nachgeholt habe (und das sogar sehr gut mit 1,4 im Durchschnitt). Da ich bis jetzt noch keinen Ausbildungsplatz bekommen habe, beziehe ich zur Zeit Hartz IV.
Nun komme ich zur eigentlichen Frage: Man ist ja eigentlich laut Eingliederungsvereinbarung dazu gezwungen jedes Jobangebot bzw. jede Maßnahme anzunehmen, da sonst Sanktionen drohen könnten. Dies sehe ich jedoch nicht ganz ein. Da ich ja meinen sehr guten Realschulabschluss habe, bin ich nicht bereit z.B. eine 1 Euro Job Maßnahme oder einen Job im prekären Sektor anzunehmen. Denn ich habe den Realschulabschluss nicht umsonst nachgeholt und nehme mir daher das Recht heraus vorrangig Jobs bzw. Ausbildungen zu machen, die diesen Abschluss auch entsprechen. Ich meine jeder Abiturient kann, wenn er studieren will sich in aller Ruhe seinen Studienplatz aussuchen. Aber Menschen, die eine Ausbildung suchen und vielleicht Hartz IV beziehen weil es wie bei mir Probleme bei der Ausbildungsplatzsuche gab, soll jedes popelige Jobangebot bzw. Maßnahmen annehmen, die noch nicht einmal nachgewiesenermaßen einen Vorteil bringen und dem Steuerzahler auch noch viel Geld kosten. Ich brauche die Zeit für meine Ausbildungsplatzsuche, wie Studenten bei ihrer Studienplatzsuche und bin daher nicht bereit Maßnahmen vom Jobcenter anzunehmen.
Also findet ihr es gerechtfertigt, dass man Jobangebote ablehnen darf wenn man in ähnlichen Situationen wie es bei mir der Fall ist steckt?
9 Antworten
Deine Bildung interessiert im Jobcenter Niemanden. Jobcenter kannst du als eine Art "Geschäftsidee" ansehen. Als es vor laaaaannnnnnggggeeerrr Zeit noch Arbeitslosenhilfe gab, überlegten einige "kluge" Köpfe, wie man aus der Not eine "Tugend" machen kann(des einen Leid, ist des anderen Freud). Das Ergebnis sah so aus => Den Arbeitslosen wurden damals mehr oder weniger zwanghafte "Angebote" unterbreitet. Meistens ohne jeglicher Wirkung. Daraufhin setzten sich besagte Köpfe zusammen und überlegten, womit man jemandem Drohen kann, um in zu besagten Zwängen zu bewegen. War eigentlich ganz simple und hat nicht viel mit Überlegung zu tun => entweder Tut er was wir wollen oder er gibt uns einen Teil seines Geldes (Hartz 4 war geboren). Nun nimmst du mal die rund 12 Millionen Hartz 4 Empfänger und von mir aus die Sozialhilfeempfänger dazu, plus eine gesunde Portion "Phantasie", dann nimmst du den Mittelwert von "391 Euro und nichts" rechnest das Ganze mal 10 Mio(rechnet sich besser) und schon hast du monatliche Einnahmen(jeden Monat) die wwwwwwwwwweeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitttttttttttttttttttttttttttttttttttttt über die Millionen Grenze schießen. Habe ich schon erwähnt, daß die Eingliederungsvereinbarung ebenfalls niemanden interessiert. Naja........ außer viel...... ,'nee, eher doch nicht. Kannst du dir an die Wand hängen. Nimm die Angebote lieber an wenn mit Sanktionen gedroht wird, ob es dir passt oder nicht. Es ist in jedem Fall ein finanzieller Vorteil.
Selten eine derart dumme Milchmädchenrechnung gesehen.
Es spricht nichts dagegen, sich "vorrangig" auf Ausbildungsplätze zu bewerben. Wenn Du jedoch Jobangebote ablehnst, ist das nicht ok, da Du Leistungen beziehst.
Man kann sich übrigens auch während eines 1-Euro-Jobs oder eines anderen Jobs weiterhin um einen Ausbildungsplatz bewerben. Berufstägige Leute machen das auch so. Job kündigen, wenn man neuen Arbeitsvertrag hat. Die bewerben sich also auch "neben der Arbeit". Warum sollte Dir das nicht möglich sein?
Ich brauche die Zeit für meine Ausbildungsplatzsuche, wie Studenten bei ihrer Studienplatzsuche und bin daher nicht bereit Maßnahmen vom Jobcenter anzunehmen.
Studenten bei Studienplatzsuche beziehen in der Regel kein Hartz IV, weshalb Ihnen auch keine Sanktionen drohen. Wer keine Leistungen bezieht, hat keine Kürzung zu befürchten.
Dein Lebenunterhalt wird von alölen Steuerzahlern finaziert, also wirst du wohl das eine oder andere hinnehmen müssen, z.B. auch einen 1-Euro-Job - Berufserfahrung sammeln, egal welche hat niemanden geschadet ....
knie Dich richtig in die Ausbildungssuche rein, dann bist Du das Jobcenter irgendwann los ....
Du musst jedes Angebot annehmen, dass dir Zumutbar ist. "Überqualifikation" is kein Grund, zu sagen, dass ein Job nicht zumutbar wäre. (Umgekehrt ist das was andres, wenn der Arbeitgeber nur Abiturienten haben will...dann kannst du sagen "Sorry, hab ich nicht.") Das ist deine Gegenleistung dafür, dass du auf Kosten des Steuerzahlers lebst. Stell dir vor, du wärest der Steuerzahler, finanzierst jemandem sein Leben und der sagt "Nö, ich geh das nicht arbeiten, ich hab einen viel zu guten Abschluss." Da würdest du auch ganz schnell nichts mehr zahlen wollen.
Melde dich Ausbildungssuchend, nicht Arbeitssuchend und du bekommst Ausildungsplatzangebote.
Kann ja gut verstehen, dass Du auf Deinen Mittlere Reife-Abschluss mit 1,4 stolz bist. - Das reicht aber nicht, um die Nase so hoch zu halten, wie Du es tust.
Was würdest Du denn sagen, wenn Du fertig studiert hast, also Akademiker bist, vielleicht sogar mit jahrelanger Berufserfahrung, unglücklicherweise arbeitslos wirst, und dann sollst Du einen 1-Euro-Job machen?
Lies, wie dazu das Bundessozialgericht geurteilt hat:
Ein-Euro-Job für Akademiker zumutbar
http://www.finanztip.de/recht/sozialrecht/ein-euro-job-zumutbar.htm