Ist Notwehr gegen Hunde erlaubt?

34 Antworten

Natürlich darf man sich gegen einen Hund verteidigen, wie einige bereits anführten ist dies dann nur keine Notwehr oder Nothilfe, weil der Angreifer kein Mensch ist.

Grundsätzlich würde ich jedoch immer in erwägung ziehen ob dies auch notwendig ist (immer vorher Grundüberlegungen anstellen, nicht erst in der Situation). Es gibt z.B. ländliche Gegenden da besitzen viele Menschen sehr unerzogene Hunde, welche von den Höfen einfach auf die Straße rennen, den Verkehr gefährden und Fremde auf Bürgersteig und Gehweg anknurren. Ganz gerne verfolgen diese Tiere auch vor allem Radfahrer und schnappen nach ihnen. Hundebesitzer verstehen dies nicht und schieben die Schuld auf alle anderen, nur nicht auf ihr Tier und sich selbst.

Das soll jedoch nichts an der Situation ändern. Überlege dir immer ob es notwendig ist Gewalt anzuwenden, immerhin könnte man das Tier unnötig provozieren und eine Eskalation verursachen. Die Gefühle der Besitzer sollte man auch berücksichtigen, welche das Tier oftmals als ein Familienmitglied betrachten. Wenn ein Tier aber bissig wird oder man fürchtet ernsthaft um das wohl von Angehörigen, so würde ich immer mit äußerster Gewalt gegen das Tier vorgehen und es zur Not töten. Vergiss nicht, am Ende ist es nur ein Tier, genauso wie ein Rind oder Schwein, welches man isst.

"Es gibt z.B. ländliche Gegenden da besitzen viele Menschen sehr unerzogene Hunde, welche von den Höfen einfach auf die Straße rennen, den Verkehr gefährden und Fremde auf Bürgersteig und Gehweg anknurren. Ganz gerne verfolgen diese Tiere auch vor allem Radfahrer und schnappen nach ihnen."

Das war auf dem Land normal. Dazu gabs früher so aus den 1930´ern so eine Art Schreckschusspistole / Fahrradfahrerpistole in kleinem Kaliber, was mein Opa hatte als begeisterter Fahrradfahrer.

Verteidigen darf man sich immer. Man muss sich nicht verletzen lassen. Dafür ist auch das Tierabwehrspray gedacht.

Aber man muss eben bestimmen können, ob es ein Angriff ist oder nicht. Hunde greifen nie ohne Grund an. D.h. entweder wurde er genau auf sowas abgerichtet durch falsche Haltung und Erziehung, oder aber, die Kommunikation zwischen Mensch und Tier ist missverständlich.

Hunde kommunizieren nur über die Körpersprache. Wenn man also angegriffen werden sollte, wäre es nicht hilfreich, das Kind in die Luft zu heben, den Hund zu schlagen,oder wegzulaufen. Das alles verschlimmert die Situation nur! Der Hund fängt dann an, das ganze als Spiel zu betrachten und dann hat man verloren, wenn der Besitzer nicht auftaucht.

Es gibt auch Hunde, die bellend auf einen zugelaufen kommen (was sich immer so gefährlich anhört) und dann aber überhaupt nichts machen und nur gestreichelt werden wollen. Das sind einfach nur Großklappen. Davon bin ich schon vielen begegnet.

Seitlich hinstellen, Hand leicht hin halten und fertig ist. Und NIEMALS den Hund gebeugt von oben herab streicheln. Damit droht man ihm und das kann selbst bei den besterzogenen Hund dazu führen, dass er hochspringt und ins Gesicht schnappt. Da braucht man dann nicht dem Hund die Schuld geben. Respekt ist auch Hunden gegenüber sehr wichtig.

Die Hunderasse ist ebenfalls nicht ausschlaggebend, für einen Angriff. Golden Retriever können genauso gefährlich werden, wie ein Schäferhund oder Rottweiler. Gibt schon zig Beißvorfälle, wo Golden Retriever oder auch kleinere Hund involviert waren. Das wird nur immer unter den Tisch gekehrt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Denjenigen möchte ich sehen, der bei einem Hundeangriff nicht sein Kind auf den Arm hoch nimmt, um es zu schützen. Man setzt seinen eigenen Körper zum Schutz des Kindes ein, das ist ganz normal und das Einzige, was das Kind schützen kann. Die Hand hinhalten, bei einem Hund der bedrohlich wirkt ? Das ist fahrlässig. Das hast Du bestimmt anders gemeint. Ich liebe Hunde und würde mir sehr genau überlegen, ob der Hund wirklich angreifen will, ich würde das auch sehr schnell erkennen. Wenn er das tut, würde ich mich und mein Kind mit allem verteidigen, was ich habe und wäre laut, würde mich groß aufbauen und mich selber zur Bedrohung machen. Ich verstehe nicht, wie Du Dir das vorstellst, was man statt dessen tun soll. Die Hand hinhalten, nicht von oben streicheln.....das ist alles sehr richtig, aber doch nicht wenn ein Hund angreift ? Ja, die Rasse ist völlig gleichgültig, das hast Du wirklich Recht. Allerdings hätte ich bei einem beißwütigen Chihuaha deutlich weniger Angst als bei einem Rottweiler, bei dem würd ich mir innerlich in die Hose machen.

@dasadi

Teils hast du recht. Klar würdest du versuchen, dich und dein Kind zu verteidigen. Klingt anfangs auch richtig so. Das optimale Verhalten aber ist ein anderes. Das ist das Problem. Um dich vor dem Hund zu schützen, solltest du ihn beruhigen. Wenn es zum Kampf kommt wäre Pfefferspray sehr gelegen. Triff aber in so einer Situation den Hund richtig. Wenn du das Spray hinhälst, hast du den Hund am Arm.

Alle sagen "Tritt einfach zu, Schlag drauf, setze Sprays ein" aber wohl die Wenigsten wären wirklich in der Lage dazu. Der Hund ist schneller und ggf. stärker als du. Dich dann zu wehren ist dein Todesurteil, wenn der Halter nichts tut.

@dasadi

Das Kind muss schon auf die Schultern gesetzt werden und man selber muss standfest sein, ansonsten springt der Hund hoch und wird definitv nach dem Kind schnappen und es auch erwischen. Weil der Moment, wo man das Kind hochreißt, genau der Moment ist, wo man sein eigenes Kind als Spielzeug darstellt. Weil es bringt auch nichts, dass Kind auf den Arm zu nehmen. Dann hat man die Hände voll und kann sich nicht wirklich verteidigen.

Ein Hund der bedrohlich wirkt , ist nicht automatisch bedrohlich. Deswegen schrieb ich, dass man den Unterschied erkennen muss. Und das können die Meisten nicht. Das ist auch der Grund, warum so viel passiert. Viele holen sich einen Hund, besitzen aber kein Fachwissen. Das sollte man im Vorfeld schon haben.

Bezüglich Hand hin halten und nicht von oben herab streicheln, bezieht sich auch auf freundliche Hunde. Alles andere wäre gar nicht machbar, da der Hund gar nicht reagieren würde.

Was sich auf angreifende Hunde bezieht, war das weglaufen und zuschlagen gemeint. Ein Hund fürchtet sich in dem Moment nicht vor einem Menschen.

Ja das ist natürlich klar. Ein Rottweiler hat schließlich wesentlich mehr Kraft. Aber So ein Chiwauwau, kann einem auch gut das Gesicht zerfetzten. Krabbelnde Kleinkinder usw. Selbst so ein kleiner Hamster kann einem durchaus die Fingerkuppe komplett abbeißen.

Aber es geht ja auch darum, die Situation zu entschärfen. Und das kann man nur mit der entsprechenden Körpersprache. Hunde erkennen Körperspannung und können deuten, was der Mensch in welcher Haltung will. Man muss halt nur wissen, wie man sich bewegen muss. Schreien und Prügeln entschärft die Situation nicht. Da kann man nur warten bis einen jemand aus der Patsche hilft oder man irgendwo rauf oder rein flüchten kann.

@XReckless21X

Aber was bleibt einem denn dann ? Wenn das Kind klein genug ist, kann man sich über es legen und man schützt dann das eigene Genick mit den Armen. Den Bauch zur Unterwerfungshaltung kann man da auch nicht zeigen. Einen wirklich aufgebrachten großen Hund, wie willst Du den als Fremder beruhigen können ? Dazu ist ja gar keine Zeit. Man hat ja nicht die geringste Chance, was Sinnvolles zu tun. So manch ein Hund lässt sich aber durch Brüllen (nicht durch hysterisches Gekreische) , einen heftigen Tritt oder einen gezielten Schlag verunsichern, das kann Zeit bringen.

@dasadi

Es ist natürlich auch situationsbedingt. Da hast Du natürlich recht. Man muss halt irgendwie sehen, dass man sich und sein Kind schützt und gleichzeitig irgendwie aus dieser Situation rauskommt.

Es ist auch immer unterschiedlich schlimm. Wenn man an einen verhaltensgestörten Hund gerät, der richtig fixiert, bleibt einen nichts anderes übrig wie alles zu versuchen, diesen Hund zu verletzen. Das ist wieder etwas völlig anderes, wie ein Hund der durch ein Missverständnis kurz komisch wird. Der verhaltensgestörte Hund würde nicht ablassen, solange ihn keiner mit Gewalt wegzieht und isoliert wegsperrt. Aber dieser Fall ist wirklich selten.

@XReckless21X

Ja, so sehe ich das auch. Nur mal so am Rande: ich finde es immer schade, dass schwarze oder sehr dunkle Hunde immer gleich als Gefahr gesehen werden, selbst wenn es ein Labbi ist, der schwanzwedeln auf einen zukommt. Ist schon irgendwie verrückt. Nun ja, zu mir kommen immer alle Hund freundlich, manchmal zuerst abwartend aber dann interessiert und schmusebereit. Im Stall bin ich immer umringt von Hunden, deren Besitzer lachen schon drüber. Der einzige Hund, der mich jemals angegriffen hat, war ein großer Dobermann, der mich sogar kannte. Eine echt verrückte Situation - ich stand auf der Weide und hielt mein Pferd am Strick, habe sonst nichts gemacht. Und das war beileibe kein ungewöhnlicher Anblick für diesen Hund. Aus dem Nichts heraus kam er auf mich zugeschossen, bellte und knurrte wie verrückt und biss mich in die Hüfte, und er liess minutenlang nicht von mir ab. Mir blieb nichts anders mehr übrig, als um Hilfe zu schreien und mich hinter meinem Pferd zu verbergen so gut es ging, denn das war verständlicherweise auch voller Angst. Irgendwann ließ er endlich ab. Seitdem bin ich Dobermännern gegenüber tatsächlich ein wenig kritischer. Sind nicht mehr meine Hunde......brrr.

Man darf sich bei einem Angriff selber verteidigen und auch Dritten helfen.

Man darf natürlich nicht jetzt bei jedem Hund an dem man vorbeiläuft oder Rad darn vorbei fährt, den mit Füssen treten oder mit Tierabwehrspary anfangen nur weil der einen anbellt.... Auch ein Hund der sich freut, kann jemanden anspringen... Das kann für einen selber halt schlecht ausgehen wegen Tierquälerei.

Bei einem Angriff darf man sich aber in Notwehr verteidigen und wehren.

Nun, ein Hund kann keinen rechtswidrigen Angriff ausüben. Notwehr käme also nur dann in Frage, wenn der Hund von einem Menschen auf dich gehetzt wird (Wenn nicht wäre vielleicht noch das nicht zurückrufen/halten als Angriff durch Unterlassen denkbar).

Ansonsten kommt aber der rechtfertigende Notstand in Frage.

Also ob erlaubt oder nicht, ich würde mich verteidigen.

Aber Tierabwehrspray sehe ich in fast jedem Fall als ungeeignet.

  • Erstmal müsstest du das in der Situation quasi schon in der Hand halten
  • Zweitens würdest du auch deinen Hund oder dein Kind damit einsprühen (ich bin mal blöderweise im Auto auf mein Spray getreten - mini Sprühstoß und ich dachte ich verrecke, so habe ich gehustet...)

Beste Hilfe ist, sofern möglich und absehbar aus der Situation rausgehen. Wenn du von weitem schon einen Hund siehst, der aggressiv ist: Geh auf die andere Straßenseite, in die Wiese, wechsel die Richtung. Nicht schreien, kreischen oder rennen. Stell dein Kind hinter dich.

Wenn dein Hund gebissen wird schlagt die Leine dazwischen aber geh niemals selbst mit dem Körper in die Situation. Ich weiß von einer Frau, da hat der Hund dabei eine Vene oder Ader im Bein getroffen und die wurde wegen dem Blutverlust vom Hubschrauber abgeholt.

Geht es um einen konkreten Hund, der mal eine Lektion lernen soll? Dann lass es und erkundige dich mal bei den Behörden ob der Halter nicht mit Auflagen versehen werden kann wie z.B. Maulkorbpflicht. So eine Aktion „den sprühe ich jetzt mal mit Pfefferspray ein, weil er meinen Hund immer anknurrt und der Besitzer ein Blödmann ist“ kann ganz schnell eskalieren.