Ist es strafbar, absichtlich ein falsches Geständnis abzulegen?

11 Antworten

Das nennt sich Falschaussage und ist Strafbar und wird bestraft.

In deinem Fall sogar mindestens Beihilfe.

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/strafvereitelung-44355

Strafvereitelung

die absichtliche oder wissentliche Vereitelung der Bestrafung einer durch einen anderen begangenen Straftat oder der Vollstreckung einer gegen einen anderen verhängten Strafe oder Maßnahme (§ 258 StGB).

Strafe: Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. Eine Strafvereitelung zugunsten eines Angehörigen oder die Selbstbegünstigung sind straflos.

Du darfst alles sagen um dich selbst oder Verwandte zu schützen nur als Zeuge solltest du nicht lügen als angeklagter oder verwandt oder verschwägert kannst du lügen da deine Aussage eh nicht als Zeuge zählt!

Das ist ja nun mal völliger Quatsch. Lügen darf lediglich der Angeklagte und sein gesetzlicher Vertreter (der Anwalt). Als Verwandtschaft hast du zwar eventuell ein Zeugnisverweigerungsrecht. Wenn du aber von dem keinen Gebrauch machst und dich trotzdem zur Sache äußerst muss es die Wahrheit sein wie bei jedem anderen Zeugen auch.

@augsburgchris

ah okay dachte nur weil Richter Alexander Hold immer sagt "verwandt oder verschwägert mit dem Angeklagten sind sie nicht?"

@pascalgamer

Ja in diesem Fall kann man die Aussage verweigern, also gar nichts sagen. Lügen darf nur der Angeklagte.

@augsburgchris

Aber die Aussage verweigern darf man doch immer ich meine man kann ja nicht gezwungen werden etwas zu sagen?!

@pascalgamer

Nein wenn du als "normaler" Zeuge geladen bist musst du aussagen und es muss die Wahrheit sein, andernfalls drohen empfindliche Strafen.

@augsburgchris

Und was wenn man zB. eine Art von Autismus hat und sich nicht traut zu sprechen oder wenn man sich selbst gefährdet durch eine Aussage? Man kann ja immer eine psychische Krankheit "vorspielen" und ich denke nicht dass man dafür verurteilt wird und ausserdem kann man immer sagen "ich weiss nicht" oder "ich habe es vergessen" und die Richter können nicht in den Kopf schauen ob man es weiss!

@pascalgamer

Das stimmt soweit schon, dennoch ist der Nachweis einer Falschaussage meist nicht so schwer wie immer viele denken. Und wie gesagt die Strafen sind hier nicht umsonst empfindlich hoch. Ist es mir wirklich wert eine Mindeststrafe von 3 Monaten Gefängnis bis zu 5 Jahren zu riskieren um für jemand anders zu lügen? Im Falle einer Vereidigung erhöht sich die Mindeststrafe auf 1 Jahr.

@augsburgchris

Na ja wie soll bewiesen werden dass man es nicht vergessen hat oä.?

@pascalgamer

Da gibt es psychologische Gutachten, Widersprüche in der Aussage. Die Verhörer sind auch nicht auf der Brennsupp dahergeschwommen.

@augsburgchris

Trotzdem wenn du nur sagst "ich weiss nicht" oder "das habe ich vergessen" wird es auch nie Widersprüche geben und auch durch ein psychologischen Gutachten können keine Gedanken ausgelesen werden!

@pascalgamer

Wie bereits gesagt die Profis haben ihre Methoden. Spätestens wenn Erzwingungshaft angedroht wird werden einige plötzlich sehr redseelig.

Ich gestehe die Straftat dennoch ein, um die Ermittlungen abzulenken und dem wahren Verbrecher mehr Zeit zur Flucht/Spurenbeseitigung zu geben.

Beihilfe.

Später lege ich ein Alibi vor, um einer Verurteilung zu entkommen.

Wenn du Pech hast, wird das Alibi vom Gericht verworfen und du rechtswirksam verurteilt. Da wärst du ggfs. mit der Beihilfe noch gut bedient.

Ist ein solches Verhalten legal?

Nein.

Ja, das wäre Strafvereitelung und damit strafbar.

Wow, hatte Strafvereitelung nicht auf dem Radar. Müsste man wegen Strafvereitelung dann nicht auch alle Rechtsanwälte bestrafen, die mit ihrer guten Arbeit die Bestrafung eines Täters verhindern?

@cuck0O

Nein, weil man unschuldig ist bis der Prozess es entschieden hat

@cuck0O

Nein, denn die haben a. ein Schweigerecht und b. dürfen die nicht bewusst lügen.

@cuck0O

Nein das sehe ich durch Absatz 5 aufgehoben. Der Anwalt spricht durch das Mandat für seinen Mandanten. Sprich der Anwalt darf genauso lügen wie sein Mandant.