Ist es sinnvoll und richtig beim Hausverkauf mehrere Makler zu beauftragen?

6 Antworten

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Also, erstmal grundlegend:

Makler arbeiten erfolgsbasiert, das bedeutet, sie bekommen Geld, wenn sie den Käufer vermittelt haben. Es sei denn, man unterschreibt Verträge mit fiesen Aufwandsersatzregelungen bei Nichtverkauf, darauf bitte sowieso achten und sowas NIE unterschreiben.

Makler wollen natürlich gern einen Alleinauftrag, da sie dadurch die bestmöglichen Chancen haben, auch die Früchte ihrer Arbeit zu ernten, sprich die Courtage.

Für einen Alleinauftrag spricht, dass man davon ausgehen sollte bei einem seriösen Makler, dass sich dieser mit dem Alleinauftrag im Hintergrund mit vollem Elan in die Arbeit stürzt und nicht nur ein Expose in der Schublade versauern läßt, bis zufällig mal ein Kunde kommt.

Für mehrere Makler -wo ihr dann aber keinem einen Alleinauftrag geben dürft- spricht natürlich die Chance, dass mehrere Makler an einem Objekt arbeiten und so vielleicht schneller ein Kunde akquiriert werden kann. Wichtig ist, den Maklern von vornherein zu sagen, dass ihr keinen Alleinauftrag vergebt, auch noch andere Makler beauftragt und einen klaren Interessentennachweis wollt als Rechnungsgrundlage. Allerdings werden Makler ohne Alleinauftrag weniger investieren in die Interessentensuche, da ganz einfach das Risiko, umsonst zu arbeiten, ungleich höher ist. Und dann kann der erhoffte positive Effekt ganz schnell dahin sein.

Es gibt keine endgültige Aussage darüber, was besser ist. ich selbst habe beide Varianten schon oft genutzt ... meist nach Bauchgefühl. Funktioniert hat beides schon gut und beides schon schlecht ... :D

Wenn es gelingt, einen seriösen vertrauenswürdigen Makler zu finden (Empfehlungen von anderen zum Beispiel, persönlicher Eindruck, Dritte fragen wie Stadtverwaltung, Architekten usw), bin ich tendenziell aber eher der Meinung, dass man mit nur einem Makler besser fährt, der einen ordentlich betreut, gerade wenn man selbst nicht so den großen immobilientechnischen Hintergrund hat.

Das kommt auf die Verträge an, die Ihr mit den Maklern abschließt. Die meisten Makler versuchen eine Ausschließlichkeitsklausel im Vertag zu verankern. Diese besagt, dass nur dieser Makler nach Kunden für Euer Elternhaus suchen darf. Unterschreibt Ihr diese Klausel ist dieser Makler provisionsberechtigt bzw hat Anspruch auf die Provision, wenn das Haus verkauft wird - auch wenn er selbst dazu nichts getan hat. Wenn Ihr diese Klausel aus den Verträge raus bekommt und die Makler informiert, dass mehrere Makler an diesem Objekt arbeiten, dann bekommt der Makler die Provision, der das Haus verkauft hat. In diesem Fall arbeiten Makler ausschließlich auf Erfolgsbasis. Das heißt, dass Ihr den Makler erst bezahlen müsst, wenn der Kaufvertrag des Hauses notariell bestätigt ist.

Die Frage ist auch, um welches Haus es sich handelt. Wenn das Haus hoch attraktiv und eher teurer ist, dann kann es durchaus Sinn machen mehrere Makler zu beauftragen.

Die Makler werden erstmal alle versuchen eine Alleinvertretung hinzubekommen, dann aber einwilligen, wenn sie merken, dass es ein interessantes Objekt ist.

In Ferienregionen arbeiten oft 5-10 unterschiedliche Makler an einem Hausverkauf. Die Courtage bekommt nur der erfolgreiche Makler - aber das sind ja oft zehn- oder hunderttausende.

Ich kann nur mit Halbwissen dienen, aber ich dacht die meisten Makler haben in ihren Verträgen sethen, dass man das Objekt nicht gleichzeitig bei anderen Maklern anbieten darf. Provision würdet ihr generell nur dem Makler zahlen, der das Objekt verkauft. Welche sonstigen Rechnungen die Makler stellen, weiß ich nicht.

Was macht Ihr, wenn das Haus zweimal verkauft wird? Du solltest Deinen Bruder überzeugen, dass Ihr nur einen Makler nehmt.

ImmoprofiJL  13.06.2013, 23:25

Der Makler verkauft ja nicht das Haus, sondern der Eigentümer unterschreibt schlussendlich den Notarvertrag ... und dem dürfte ja auffallen, wenn er zum zweiten Male beim Notar sitzt, oder?!