Ist es schwierig für die Polizei im Internet etwas herauszufinden (E-Mail Adresse wem diese gehört)?

5 Antworten

Nur wenn an der Verfolgung ein "öffentliches Interesse" besteht, wird die Polizei tätig. Die hat auch noch etwas anderes zu tun.

Nina836 
Fragesteller
 19.03.2019, 14:20

Tätig wurde er. Er hat auch einiges herausgefunden und konnte Namen nennen. Aber die Frage ist, ob es weiterverfolgt wird, was ich bezweifel. Ich glaube auch nicht, dass die genannte Person was damit zu tun hat, wäre komisch und würde keinen Sinn ergeben

Irgendwer hat eine Prepaidkarte gekauft und Deine Daten, sowie eine fremde eMail Adresse angegeben. So weit richtig?

Die eMail Adresse wurde im Internet zwar von einer bestimmten Person verwendet, ist aber nicht mehr aktiv?

Die Chance herauszufinden, wer das ursprünglich war, geht gegen Null.

Wenn die Mailadresse beim Provider gelöscht wurde, dann hat dieser auch keine Log-Daten mehr über eventuelle Abrufe der Mails. Zudem ist es nicht gesagt, dass der Inhaber der Mailadresse auch derjenige war, der sie genutzt hat.

Mir selbst wurden bereits zwei Mailadresse gehängt. Diese waren beim Provider auf mich registriert, ich kann sie seither aber nicht mehr nutzen.

Walum  18.07.2019, 08:11
Wenn die Mailadresse beim Provider gelöscht wurde, dann hat dieser auch keine Log-Daten mehr über eventuelle Abrufe der Mails.

Das ist falsch.

Meandor  18.07.2019, 09:28
@Walum

Nö, richtig. Datenschutz. Ich darf keine personenbezogenen Daten, und das sind Logindaten eines Mailaccounts, über die vereinbarten und/oder gesetzlichen Fristen hinaus aufbewahren.

Wenn er Provider nichts mehr hat, kann auch die Polizei nichts mehr holen.

Meandor  18.07.2019, 13:35
@Walum

Okay, die Frist war mir neu. Ich hatte noch die drei Tage von vor fünf bis sieben Jahren im Kopf.

Aber was sind zehn Wochen bei einer strafrechtlichen Ermittlung?

Walum  18.07.2019, 15:20
@Meandor

Naja, die ändern dauernd am TKG herum. Die Vorratsdatenspeicherung ist zur Zeit wohl ausgesetzt und in diesem Jahr wird da nix mehr passieren, weil das BVG da gerade Schnappatmung hat, aber dass jemand deshalb Kundendaten löscht, glaube ich sofort nach der erfolgreichen Erstürmung von Area 51.

10W sind genug, um die Daten einzusammeln. Das geht ja per Knopfdruck automatisiert. Für die Zeit vom Ermittlungsbeginn bis zum Verfahren werden die Daten dann ggf. länger gespeichert.

Meandor  19.07.2019, 07:01
@Walum

Okay, ich hab es falsch ausgedrückt.

Nehmen wir wie im vom Fragesteller gefragt Fall an, dass eine Fake eMail Adresse verwendet wurde.

Solange es von seiten des Verkäufers/Dienstleistern keine Notwendigkeit gab, die Mail Adresse zu verwenden, bzw. solange diese funktionierte, gibt es ja noch kein Strafverfahren.

Ist wie mit Wegwerfmailadressen. Du nimmst die für die Registrierung und 48 Stunden später sind sie gelöscht.

Wenn dann zwei Monte später irgendwem auffällt, dass da ein Vertrag zu seinen Lasten geschlossen wurde und bis er das selbst geklärt hat und bis er da Anzeige erstatte und bis die Polizei Zeit hat, um was zu unternehmen.

Zehn Wochen sind da gar nichts.

Da E-Mailabsendeinformationen gefälscht werden können -> geht die Anfrage ins Leere.

Was eher kontrolliert werden könnte (!): Über welche Server die Mail lief. Wenn da aber via Russland und Südkorea ging -> wenig aussicht auf Erfolg.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Nina836 
Fragesteller
 20.03.2019, 15:55
Über welche Server die Mail lief

Wie meinst du das?

Die E-Mail Adresse ist bekannt, aber bei dem Provider ist diese E-Mail Adresse nicht (mehr) hinterlegt, also wurde diese ggf. gelöscht. Und da wird dann der Punkt sein, dass es bestimmt viel zu aufwendig ist hier was herauszufinden.

Gaskutscher  20.03.2019, 16:18
@Nina836

Nehmen wir an deine E-Mailadresse lautet Nina836@foo.bar. Wenn jemand eine E-Mail mit Nina836@foo.bar als Absender bekommt geht er davon aus das es auch Nina836@foo.bar ist.

Nun kann man aber die Absendeadresse fälschen. Dann sieht es so aus als ob Nina836@foo.bar geschrieben hat, dabei war es boeserfiesling@bar.foo und fordert irgendwie Bitcoins oder beleidigt wild in der Landschaft herum.

Über den Mailheader lässt sich dann herausfinden welche Server verwendet wurden. Die E-Mailadresse selbst sagt rein gar nichts aus.

Wie sieht so ein Header aus?

So:

Return-Path: <leitstelle@ex1.rechtsschutzvergleich.live>
X-Original-To: 
Delivered-To: 
X-policyd-weight: using cached result; rate: -6.1
Authentication-Results: ...;
	dkim=fail reason="signature verification failed" (1024-bit key; unprotected) header.d=ex1.rechtsschutzvergleich.live header.i=@ex1.rechtsschutzvergleich.live header.b=Jk82mVsD;
	dkim-atps=neutral
Received: from ex1.rechtsschutzvergleich.live (ex1.rechtsschutzvergleich.live [172.98.73.xx])
	by ... (Postfix) with ESMTPS id 20FD01D80CA2
	for <...>; Fri,  8 Mar 2019 12:29:11 +0100 (CET)
DKIM-Signature: v=1; a=rsa-sha256; c=relaxed/relaxed;
 d=ex1.rechtsschutzvergleich.live; q=dns/txt; s=fy3s;
 bh=tkxDzuyvfBnxNIeyag8kV6ATC3nvf7sA1mJ9GZMgXsM=;
 h=from:sender:reply-to:subject:date:message-id:to:mime-version:content-type:list-unsubscribe;
 b=Jk82mVsD2QUEKXVw+JcWgcqYHuTTAbV2ab1Oyn1+g+lFdd+kyIt8uJzHueMBCrnsakuvbcaYZ
 ExJfKQhr1ZGdpt90bvRPWn6tCPb2ZznoAWV+v4UWiNY5ZNPFgJl5RzozX8eElZY6c8ChhRew/eU
 csEjTk8N96qy4a6DA1DDvOg=
Content-Type: multipart/alternative;
 boundary=c431970-1552024-00a6a958c8319bc0
List-Unsubscribe:
 <http://ex1.rechtsschutzvergleich.live/details/stop/6aYdyba9ne5U85j8pnmqXFfY8rNCrws4dUKTV12s2wntg8rZphpmCzfRoBbBjBQxeh>
X-Report-Abuse: <abuse@ex1.rechtsschutzvergleich.live>
From: Leitstelle <leitstelle@ex1.rechtsschutzvergleich.live>
Sender: Leitstelle <leitstelle@ex1.rechtsschutzvergleich.live>
To: ...
Reply-To: Leitstelle <leitstelle@ex1.rechtsschutzvergleich.live>
Subject: Recht haben, aber auch Recht bekommen?
Message-ID:
 <3139c752-7f1f-2c0f-49a8-151bf1fea1af@ex1.rechtsschutzvergleich.live>
Date: Fri, 08 Mar 2019 05:59:32 +0000
MIME-Version: 1.0
X-KasLoop: m0117308
X-Antivirus: Avast (VPS 190219-4, 19.02.2019), Inbound message
X-Antivirus-Status: Clean

Ist der Header einer Spam-Mail welche ich vor ein paar Wochen erhalten habe (08. März).

Nina836 
Fragesteller
 20.03.2019, 16:39
@Gaskutscher

Okay und wenn man dann den Server hat was kann man damit dann machen?

Gaskutscher  20.03.2019, 20:54
@Nina836

Je nachdem wo er steht: Nichts oder ein klein wenig.

Wenn die Server im Ausland stehen sind die Ermittlungen i.d.R. am Ende. Denn an die Daten kommt man nicht ran.

Und selbst wenn nachvollziehbar wäre von welchem Rechner aus (IP-Adresse) die Mail verschickt wurde -> eventuell auch umgeleitet.

Wurde ein Webmailer zum Versenden verwendet ist beim Mailheader sowieso Ende. Denn dann steht da nur die Server-IP drin. Wenn das z.B. einer der bekannten asiatischen Mailanbieter wäre -> das sind Millionen von Nutzer.

NEIN! Die Polizei kann ganz leicht herausfinden, wem diese E-Mail gehört!

Nina836 
Fragesteller
 19.03.2019, 14:19

Hat er ja auch herausgefunden bzw. war bei anderen Portalen angelegt, aber ich bezweifel, dass es die Dame war, kann ich mir nicht vorstellen und ob es halt stimmt ist wieder fraglich!?

Für die Polizei ist es nicht schwierig Internetdaten herauszufinden