Ist es schwer einen Arbeitsplatz beim Finanzamt zu bekommen?

3 Antworten

Das ist nicht so einfach zu beantworten. Finanzbeamte sind Landesbeamte. Deshalb sind die Einstellungsverfahren aber auch die Einstellungszahlen von Bundesland zu Bundesland verschieden. Es kommt also darauf an, wo Du Dich beworben hast. Hier findest Du z. B. Hinweise zum Testverfahren in Berlin unter der Überschrift "Wie läuft das Bewerbungsverfahren ab?":

https://www.berlin.de/sen/finanzen/service/karriere/ausbildung/finanzwirt-ausbildung-27833.php


Es ist halt eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst. Damit ein sicherer Arbeitsplatz. Das wollen viele machen.

Das Einkommen ist deutlich unter dem eines freischaffenden Volljuristen oder Richters.

Das Accesment Center (AC) bestand bei mir aus einem Einzelgespräch (über 30 Minuten saß ich vor dem Gremium), einem Rollenspiel und einer Gruppendiskussion. Ein einzelnes Vorstellungsgespräch gibt es nicht beim Finanzamt.

Beim AC wirst Du extrem unter die Lupe genommen und jede Deiner Aktionen "überwacht". Zumal sind die Mitbewerber auch nicht ohne, denn alle die eingeladen werden haben im Eignungstest besser abgeschnitten als alle anderen (normal halt). Einige können schon Praxiserfahrung vorweisen, da sie schon gearbeitet haben und andere kommen frisch vom Abi.

Wenn man dann die Zusage bekommen sollte und die Chance hat das Studium in Angriff zu nehmen, sollte Dir bewusst sein dass sehr viel Eigenstudium erforderlich ist. Steuergesetze sind nicht gerade einfach und in keinem anderen Land gibt es so viele "Ausnahmen" wie in Deutschland. Ich erinnere mich da gerne an meine Ausbildung zum Steuerfachangestellten zurück, ich kann Dir nun keine Bezeichnung oder so geben aber da stand sinngemäß:

§0815

(1) Dies ist der Fall, so wird das geregelt

(2) Absatz (1) gilt nicht, wenn..... [Ausnahme]

(3) Außer Acht zu lassen ist Absatz (2), wenn.... [Ausnahme der Ausnahme]

 

Da aber für den gehobenen Dienst nicht unzählige Leute zugelassen werden und alle Studenten eines Bundeslandes eine Fachhochschule besuchen sind die Lerngruppen sehr übersichtlich. Es ist keine Massenansammlung wie in einem normalen Studium, wo im Hörsaal ca. 100 Leute und mehr sitzen. Beim dualen Studium ist es eher so, dass die "Hörsäle" mit ca. 20 - 25 Leuten bestückt sind. Es herrscht strikte Anwesenheitspflicht und während der "Schulzeit" am Tag werden die unterschiedlichen § der Gesetze eher grob erläutert, das genaue Ausarbeiten und Verstehen erfolgt eben im Eigenstudium am Nachmittag, nach der Arbeit oder im Urlaub.

Semesterferien gibt es nicht, Du hast nur den normalen Urlaub den Dir Dein Dienstherr gewährt.

Du siehst das reinkommen ist vielleicht nicht unbedingt schwer aber das duale Studium hat es dafür eher in sich.

 

Ich hoffe ich konnte Dir das verständlich näher bringen.