Ist ein Fahrradschloss mit Scheibenzylinder oder mit Wendeschlüssel sicherer?
Da mir vor Kurzem ein gutes Fahrrad gestohlen wurde und ich natürlich vermeiden will, dass mit seinem Nachfolger dasselbe geschieht, möchte ich ein möglichst sicheres und trotzdem noch kompaktes Schloss kaufen, also ein Faltschloss. Hier schwanke ich nun zwischen dem Abus Bordo Granit X-Plus und dem Trelock Toro FS 500. So wie ich es sehe, ist der Knackpunkt nicht die Dicke des Materials, sondern der Schließmechanismus. Abus setzt mit dem X-Plus Zylinder auf einen Scheibenzylinder, Trelock auf einen Wendeschlüssel. Kennt sich hier jemand aus und kann mir sagen, welcher der beiden Mechanismen besser ist?
Außerdem berichten bei Amazon viele Ein-Stern-Rezensenten zum Abus, ihnen sei das Fahrrad trotzdem gestohlen worden und vermuten „picking“; allerdings sind diese Kommentare z.T. recht alt und einige davon beziehen sich definitiv auf das Vorgängermodell. Das Trelock wiederum wird von Stiftung Warentest in Punkto Sicherheit recht schlecht bewertet. Da es aber die weniger verbreitete Marke ist, könnte ich mir vorstellen, dass Diebe eher auf Abus spezialisiert sind. Wer kann mir weiterhelfen? Ist eines der beiden Schlösser klar zu empfehlen oder gar ein ganz anderes? (Wichtig ist mir dabei, dass es nicht allzu schwer und nicht zu sperrig ist, der Preis spielt keine Rolle.)
Vielen Dank bereits im Voraus für die Antworten.
2 Antworten
Das Problem ist meist das Kabel wo das Fahrrad absichert. Wenn du noch etwas abwartest kommt bald ein hochsichertes Stoffschloss raus. Das bekommt man nur noch mit Winkelschleifern durch. Man kann es schon vorbestellen.
https://www.tex-lock.com/de/
Mit Schloss bist du so zwar bei ca. 125€ oder etwas mehr, aber es wird das derzeit sicherste System auf dem Markt sein. Zudem auch sehr leicht.
Die Ringe sind aus gehärtetem Stahl. Bei Galileo wurde schon mit dem Bolzenschneider alles getestet. Der Ring gibt nicht nach. Die Schlösser wo dort angeboten werden sind desweiterem genau so sicher. Es gibt auf der Website nicht nur das Band zu kaufen.
Vielen Dank, auf dieses Schloss bin ich wirklich gespannt. Ich werde mal unabhängige Tests abwarten. Den von dir angesprochenen Test von Galileo hab ich leider nirgends gefunden.
https://www.youtube.com/watch?v=Gze-S\_UosZ8
Ich habe nur 20 sek gesucht ^^
Danke, hab nur nach "tex-lock" gesucht, aber der Firmennamen taucht in Verbindung mit Galileo erstaunlicherwiese nicht auf.
Mit beiden Schlössern wird dir nichts passieren. Aber natürlich kann man dir dein Rad trotzdem stehlen, wenn du es draußen, sorgfältig mit deinem guten Schloss gesichert, des Nachts stehen lässt und ein Dieb es in der Dunkelheit in aller Seelenruhe wegtragen kann. So ein Bike ist im Handumdrehen in einem Kleintransporter von der Straße verschwunden.
Im Prinzip sind es nur 2-3 Grundregeln die man sich beherzigen sollte, damit einem das Fahrrad trotz gutem Schlosses nicht gestohlen wird.
1. Das Fahrrad immer mit Rahmen und einem Laufrad an festen Gegenständen fixieren (Stahl- mast, gitter, Zaun, etc.).
2. Wenn man wirklich nur kurz zum Bäcker, zur Post usw. rein springen will, reicht es auch, das Rad einfach abzuschließen, ohne es an festen Gegenständen zu fixieren. Man sollte die Umgebung abschätzen können.
3. Wenn man es nachts für mehrere Stunden anbinden muss, sollte man darauf achten, dass sich niemand unbemerkt daran zu schaffen machen kann.
Dann ist man mit so einem Schloss gut gesichert.
Ich sichere mein Rad jetzt seit 13 Jahren mit einem Abus Granit Bügel unter den vorgenannten Gesichtspunkten. Ich habe eigentlich nur noch wirklich Angst vor blindem Vandalismus.
Ich habe mein letztes Fahrrad am Abend (19:30-21:00 im Juni, es war also hell) mit einem Abus-Kettenschloss direkt vor dem belebten Haupteingang eines Biergartens in München an ein Verkehrsschild gekettet; als ich wieder raus kam, war es weg. Mir würde wohl "nichts passieren", wenn es sich um ein einfaches Fahrrad handelt, da ein Gelegenheitsdieb ein solches Schloss nicht so schnell und unbemerkt aufbekommt; aber leider sind in Deutschland professionelle Banden unterwegs, die gezielt nach guten Fahrrädern Ausschau halten, um diese über die offenen Grenzen außer Landes zu bringen. Diese Verbrecher haben entsprechendes Werkzeug bei sich. Allein auf meiner Polizeiwache waren an dem Tag bereits vor mir 5 Leute da, um einen Fahrraddiebstahl anzuzeigen. Daher möchte ich ein Schloss, das möglichst lange Widerstand leisten kann. Allerdings würde ich gerne ein Bügelschloss vermeiden; man kauft sich ja nicht extra ein leichtes Fahrrad, um dann einen solchen Bügel mit auf die Tour zu nehmen.
Ein 13 Jahre alter Bügel stellt übrigens kein Problem für diese Diebe dar, da sie einfach mit einem Polenschlüssel das Schloss aufschließen. Ein 13 Jahre altes Fahrrad stellt aber wahrscheinlich auch kein Zielobjekt für solche Banden dar.
Dieses 13 Jahre alte "Granit" Bügelschloss hat bereits auch schon ein "nicht pickbares", ein "nicht aufbohrbares" Schloss mit Sicherungskarte usw. Das 13 Jahre alte Rad habe ich vor drei Wochen für 1500 Euro verkauft und durch ein 2000 Euro teures ersetzt. Ich bewege mich mit dem Rad ausschließlich und ganzjährig in der Großstadt.
Denk bloß nicht, ich wüsste nicht was ich rede.
Danke für deine Antwort. Aufgrund des verminderten Gewichts ist dieses Band tatsächlich interessant. Aber was die Sicherheit betrifft: Ein Faltschloss besteht nicht aus einem "Kabel", daher traue ich der Sicherheit des Materials durchaus. Ich sehe das Problem eher beim Schließmechanismus - und dieses Problem habe ich bei dem tex-lock-Band genauso. Wie schließe ich die beiden Ringe zusammen? Ein normales Vorhängeschloss reicht leider nicht. Außerdem demonstrieren sie auf der Seite zwar die Sicherheit des Bandes, nicht aber der beiden Ringe. Es lohnt sich aber sicherlich, diese Entwicklung weiter zu beobachten.