Ist die Todesstrafe Ethisch vertretbar?
Hallo liebe Community :) Ich werde demnächst meinen Msa absolvieren müssen und wie gewohnt gibt es dort auch einen Teil der sich „Prüfung in besonderer Form“ nennt :) Wir werden unsere Präsentation im Fach Ethik halten und unser Thema wird die Todesstrafe sein . In dieser Präsentation wollten ich und mein Freund auch ein Meinungsbild einfließen lassen und haben nachgedacht das das Internet die beste Möglichkeit ist viele verschiedene Meinungen von vielen verschiedenen Menschen zu bekommen . Also was ist eure Meinung dazu ? Ist die Todesstrafe in allen fällen abzulehnen oder gibt es ausnahmen ?
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
8 Antworten
Zur Frage, ob es Ausnahmen gibt:
Eine Regel, die (nur) unter Ausnahmen funktioniert, sehe ich als schlechte Regel an und diese sollte in dieser Form nicht gültig sein; stattdessen sollte eine Regel als absolute, also ohne Bedingungen, Ausnahmen, [...], funktionieren - sonst ist diese Regel keine gute und noch zu überarbeiten.
Die Todesstrafe ist in allen Fällen abzulehnen. Der Tod kann niemals eine Strafe sein da er endgültig ist. Eine Strafe wäre ein Einsperren bis zum Ableben.
Es existiert ein interessantes Zitat von Albert Pierrepoint zu diesem Thema. Er war von 1932 bis 1956 Henker in Großbritannien. Mit rund 450 Exekutionen, die ihm zugeschrieben werden, war er der meistbeschäftigte Henker seines Landes.
Er avancierte zum Gegner der Todesstrafe. Pierrepoint verlieh seiner Meinung im Nachwort zu seinen Memoiren Ausdruck: „Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Hinrichtungen zwecklos sind. Sie sind lediglich ein antiquiertes Relikt eines primitiven Verlangens nach Rache, das es sich einfach macht und die Verantwortung für die Rache auf andere überträgt.“
Ich bin gegen die Todesstrafe, da es eine "Todes-Logistik" bräuchte, um sie durchzuführen und andere Menschen dann zu "Totschlägern" gemacht werden müssten (ob jetzt elektrischer Stuhl, Giftspritze, Gaskammer oder Guillotine wäre dabei egal).
Ethisch vertretbar fände ich sie schon, ich würde auch jemanden (wie damals der Fall Bachmann), der den Mörder seines Kindes umbringt, nicht sehr hart bestrafen.
Sehr beeindruckend hat Albert Camus dazu Stellung bezogen. Auf Deutsch hier nachzulesen: http://www.anarchismus.at/texte-anarchismus/sonstige-anarchistische-texte/7295-albert-camus-betrachtungen-zur-todesstrafe
Gleich mal kopiert..Toll! Danke für den Link, das les ich mir in einer Mußestunde durch.
Ich denke, man ist nicht besser, als der Mensch, den man tötet, wenn man in umbringt... Ich meine, heutzutage hat man ja genug Geld um in sicher zu verwahren und zu ernähren und so... Dass man das früher vielleicht nicht konnte, ist klar, aber man sollte es trotzdem nicht tun, das geht einfach nicht...