Ist die AfD für die Beibehaltung der Hartz IV Sanktionen?

nicht grade Unterschichtler, sondern Lohn/Gehaltsempfänger, das ergibt sich aus aus der Wählerwanderung im Osten: ca 50% sind ursprünglich SPD und LINKE Wähler gewesen. Das zeigt sich auch an den Politikstilen - Höcke ist "nah dran am Volk" und kriegt jede Woche n paar tausend Demonstranten auf die Beine und Frauke Petry, im Westen, spricht kaum öffentlich, sondern zielt auf "die Mitte", also das wohlhabende aber "besorgte" Bürgertum, traditionell CDU/FDP Stammwähler.

Wer sich durchsetzt, ist nicht absehbar. Aber sollten Sachen wie die weitere Erhöhung des Rentenalters oder Privatsierung der Arbeitslosenversicherung beschlossen, dann wird die AfD sicher auf FDP Grösse schrumpfen.

@Bitterkraut

Ganz schön sarkastisch...😏

Viele Arbeitslose und Geringverdiener fühlen sich im Stich gelassen - das sie sich aber ausgerechnet einer Partei zuwenden unter der sie noch sehr viel größere Nachteile hätten ist nicht rational erklärbar.

Ja, manchen kann man es auch nicht erklären.

Hatten wir doch schon mal in D., nämlich die Wahl der NSDAP auch von Teilen der Arbeitslosen.

"...ist nicht rational erklärbar."

Doch, ist es. Du gibst einfach zu schnell auf.

Zum einen sind die wirtschaftsliberalen, "antisozialen" Teile des AfD-Programms bislang noch kaum bekannt und wohl auch selbst an der Basis der AfD noch nicht so recht angekommen. Die AfD ist ja angetreten als euroskeptische Partei, die sich außerdem gegen ungesteuerte Zuwanderung gewandt hat und die das Anwachsen des islami(sti)schen (= wirklich rechtsextremen) Einflusses bekämpft.
 
Sozialpolitik stand einfach nicht im Fokus und tut es immer noch nicht. Man hätte erwarten können, dass mit dem Ausscheiden der Lucke-Fraktion die marktliberale Strömung innerhalb der AfD eher geschwächt und die Partei - wie etwa von Gauland angestrebt - zu einer bzw. der Partei der "kleinen Leute" wird. Das scheint aber nur im Osten wirklich der Fall zu sein, in dem allerdings gleichzeitig die "national-patriotische" Plattform wohl die Regie übernommen hat.

Zum anderen gibt es natürlich schon Überschneidungen zwischen den zentralen Themen der AfD und den Anliegen der kleinen Leute, auch der Ärmsten unter ihnen.

Es gibt zunächst ein allgemeines Interesse an der Sicherheit im öffentlichen Raum, die durch die Zuwanderung zusätzlich gefährdet wird.
Außerdem konkurrieren Niedriglöhner und H-4-Bezieher (samt ihrer Kinder!) mit Zuwanderern (die durchaus auch - mit anderem legalen Status - aus dem EU-Raum kommen können) um Arbeitsplätze, Wohnraum, Kita-Plätze, zeitigen Zugang zu Ärzten, entspannten Aufenthalt in Freizeiteinrichtungen aller Art etc.... und nicht zuletzt - man beachte den hohen AfD-Wähleranteil unter jungen Männern - um Zugang zu Mädchen und Frauen, der für diese Personengruppe soundso schon schwer ist, denn die von Frauen - oft nicht oder nur verschämt eingestandenen - Kriterien bei der Partnerwahl erfüllt dieser Personenkreis zumeist nicht oder nicht in hinreichendem Maße.
Diese Kriterien sind (in beliebiger Reihenfolge) vor allem:
1. Einkommen/ Vermögen,
2.Intelligenz,
3.Körpergröße,
4. "Schönheit" (mindestens körperliche Hygiene),
5. aktueller oder perspektivischer sozialer Staus (der ja auch manchmal nicht an das Einkommen gekoppelt ist, z. B. wenn ich der Sänger einer lokal prominenten Punk-Band bin - insofern nicht gleich 1.).

(Anm.: Ca. 25% der in Deutschland lebenden Männer zwischen 18 und 45 bleiben dauerhaft ohne partnerschaftliche Beziehung.
Mit der Zuwanderung überwiegend junger Männer (zumindest bei den
Alleinstehenden) und dem Ausgeschlossensein der islamischen Frauen von der  freien Geschlechter"zirkulation" gucken die Vertreter des einheimischen Prekariats erst recht in die Röhre, und nicht jeder taugt zum daueraktiven Fußball-Hooligan...)



 

Korrektur:
"denn die von Frauen angelegten - oft nicht oder nur verschämt eingestandenen - Kriterien"

 

reblaus53 hat mir schon geholfen, vielen Dank!

wenn du Google bemühst, findest du direkt als ersten Eintrag das Wahlprogramm per pdf