Ist das schon Demenz?

8 Antworten

Wenn ihr euren Opa darüber aufklären wollt, dass er wahrscheinlich an Demenz erkrankt ist, dann muss das Sinn machen. Sinn macht es in meinen Augen nur, wenn eine ärztliche Untersuchung und Behandlung von euch gewünscht wird. Sonst wäre es egal, ihr stellt euch der neuen Situation und handelt entsprechend, da ist es nicht von Belang ob der Opa Bescheid weiß oder nicht.

Habt ihr euch entschieden euren Großvater aufzuklären, dann sucht euch das feinfühligste Familienmitglied aus (vielleicht nicht unbedingt die Oma). Aber dann würde ich nicht mit der Diagnose "Demenz" kommen, vielleicht handelt es sich bei deinem Opa gar nicht um Demenz, sondern ihn bitten, einen Arzt aufzusuchen und ihm die Gründe vortragen.

Falls die Demenz bei eurem Opa wirklich eine Tatsache sein sollte, dann sucht Rat z. B. bei einer Alzheimergesellschaft. Die sagen euch, besonders der etwas rohen Großmutter, wie man am besten mit einem Demenzkranken umgeht.

Es hiflt alles nichts: Dein Großvater braucht eine vernünftige Diagnose.

In der Anfangsphase kann man eine Demenz und eine Depression fast nicht unterscheiden.
Es können tausend andere Ursachen vorliegen: Von Vitaminmangel über schleichende Überdosierungen von Medikamenten bis weiß ich nicht was.

Das kann erst mal nur ein guter Internist, der zugleich Geriater ist, abklären.

Und darüber muss man mit dem Großvater offen sprechen.

Es gibt viele Möglichkeiten: Wenn man die behandelt, kann der Opa wieder ganz der alte werden. Von Vitaminmangel bis hin zu Depressionen.

Und wenn sich der Verdacht auf eine der vielen Möglichkeiten einer Demenz bestätigt, dann gibt es viele Dinge, die er möglicherweise noch eigenverantwortlich klären könnte.
Es gibt Antidementia, mit denen der Fortschritt der Demenz eine ganze Zeit lang aufgehalten werden kann. Das ist echte Lebensqaualität.

Und dann gibt es Dinge, die der Großvaer vielleicht noch entscheiden möchte: In was für ein Heim möchte er vielleicht kommen? Wie möchte er ggf. behandelt werden? Kann er noch eine Vorsorgevollmacht verfassen oder eine Patientenverfügung?

Wenn er wirklich an einer Demenz leiden sollte, beginnt sich jetzt unweigerlich ein Handlungsfenster immer schneller zu schließen, und wenn es zu ist, ist es zu.

Und Ihr solltet etwas für Euch tun: Man kann viel darüber lernen, wie man mit dementen Menschen umgehen kann. Caritas, Diakonie, teilweise die LVR-Klinken und andere bieten Kurse zu diesem Thema an. Der für mich wichtigste Bestandteil war "Integrative Validation" nach Nicole Richard:

http://www.integrative-validation.de/start.html

Damit lassen sich viele Agressionen verhindern, weil man lernt, sich in den betreffenden Menschen hineinzudenken.

Wenn es noch geht: Redet mit ihm darüber und redet mit ihr darüber. Sucht Euch Angehörigengruppen!
Nehmt Kontakt mit der Alzheimer-Gesellschaft auf:

https://www.deutsche-alzheimer.de/

Ruf dort an, vernetzt Euch vor Ort.
Es gibt Menschen, die sich ehrenamtlich ausbilden lassen, um Familien wie Euch zu helfen.
Und wartet damit nicht, sondern fangt sofort an.

Ich kenne keine betroffene Familie, die nicht ohne HIlfe von außen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gekommen ist.

Ein Gedanke zum Schluss: Stell Dir vor, Deine eigenen geistigen Kräfte schwinden und Du bekommst instinktiv Angst um Deine Zukunft. Und dann beginnt jemand, Dich zurecht zu weisen und Dich zu erziehen: Würdest Du Dich drüber freuen, oder würdest Du aggressiv werden?

Oder würdest Du Menschen brauchen, die Dich einfach so nehmen, wie Du bist und sich auf Deine Welt und Deine Wahrnehmung einlassen?

Das ist sehr schwer für alle, die den Opa noch taff und als eine Institution kannten. Man fühlt sich so schnell von ihm verar...t und wird sauer und lässt ihn das spüren.
Aber das macht alles nur noch schlimmer. Es verstärkt ggf. die mit der Demenz verbundene Depression. Und es geht allen nur noch schlechter.

Verucht also, ein Verhalten zu lernen, bei dem es Euch und dem Opa besser geht.

Der größte Fehler, den Alzheimer-Familien machen, besteht darin, sich keine Hilfe von außen zu holen. Das geht schief. Immer.

Er hat mittlerweile eine Diagnose bekommen vor einigen Monaten. Angeblich alles in Ordnung.
Aber irgendwie wird alles schlimmer. Er steigert sich in Sachen rein und verbringt irre viel Zeit (mehrere Stunden) mit Themen zum recherchieren...
er sagte auch mal, dass wenn er weiß, dass er dement wird, sich umbringen will usw.

@VitoScaletto

Das sieht dann eher nach einer anderen Form einer Persönlichkeitsstörung aus. Wenn überhaupt. In der Anfangszeit sind die Symptome einer (Alzheimer-) Demenz und einer Depression fast nicht zu unterscheiden, besonders was die Vergesslichkeit betrifft.

Wobei man sich eines klarmachen muss: Kein Mensch lässt sich gerne maßregeln, vor allem dann nicht, wenn er vorher immer viel Verantwortung übernommen und getragen hat.

Ich weiß ja nicht viel: Aber offenbar ist der Großvater jetzt in den Ruhestand getreten und hat einige der typischen Probleme, die damit verbunden sind.

Spontan würde ich sagen: Das Schlimmste ist, gar nicht mit ihm drüber zu sprechen.

Ihr sprecht untereinander darüber. Alle schauen sich an, alle nicken, und er bekommt das natürlich irgendwie mit, möglicherweise auch nur unbewusst. Und er fühlt sich da in einer Opposition - und bekommt von seiner resoluten Ehefrau immer nur einen eingeschüttet, was er wieder alles falsch gemacht hat.

Ich würde Euch tatsächlich raten, eine Lebensberatungsstelle der Kirchen (Diakonie oder Caritas) oder eines anderen freien Trägers aufzusuchen und das Problem zu besprechen. Es sind oft nicht einfach nur die jeweiligen, die man für die Betroffenen hält, die etwas ändern oder tun müssten, sondern oft auch man selbst innerhalb des ganzen Familiensystems.

Der Eintritt in den Ruhestand kann eine Depression auslösen.
Das Verhalten der Familie kann diese Depression auf ganz unterschiedliche Weise verstärken oder abmildern. Also sollte man schauen, ob der Verdacht auf eine Depression begründet ist (die Suiziddrohung könnte dafür sprechen), und sollte dann unbedingt schauen, dass man Verhaltensweisen vermeidet, die die Depression verstärken, und sich so verhalten, dass man den Lebenswillen fördert.

Also in dem Bereich könntet Ihr selber ein wenig recherchieren.

Und ansonsten: Fragt ihn doch einfach mal, was ihn an den Themen interessiert, die er da so intensiv recherchiert. Lasst Ihn erzählen, interssiert Euch!

Jeder Mensch kann lernen, sein Leben lang. Und man geht ein wie eine trockene Priemel, wenn man damit aufhört. Lernen, sich für etwas interessieren - und sich genügend bewegen, Spazieren gehen, sind die besten Vorbeugemaßnahmen gegen eine Demenz.

Und man lernt das am besten, wofür man sich interessiert. Also lasst ihn ruhig recherchieren. Er lernt, und das ist gut so.

Und ihr holt ihn am ehestens aus seiner depressiven Vereinsamung, indem ihr Euch für ihn interessiert und dabei keine Vorwürfe macht.

Also auch nicht schimpfen: "Warum recherchierst Du immer so lange??!", sondern: "Können wir nicht mal zusammen spazieren gehen?" Und: "Wie geht es Dir? Worüber denkst Du nach? Was interessiert Dich gerade besonders?"

Ich glaube, das kann die ganze Stimmung verändern.

Früher hat er in der Firma in einem bestimmten Rahmen gesagt, wo es lang geht. Und jetzt fällt er seiner Frau auf den Wecker, und diese resolute Person macht ihn zur Schnecke. Kein Wunder, dass er sich immer mehr in sich und seine Recherche einschließt und gleichzeitig seine depressive Stimmung verstärkt wird. Wenn er dann noch bis tief in die Nacht aufbleiben sollte, sich sein Tag-Nacht-Rhythmus verschiebt usw., dann kann das eine sehr ungesunde Dynamik entwickeln.

Und bitte: Ich habe hier aus Deinen wenigen Sätzen viele Vermutungen entwickelt. Was davon stimmen könnte, weiß ich nicht, es kann auch alles ganz anders sein.

Ich hoffe trotzdem, dass Euch diese Gedanken ein wenig weiter helfen können.

Mal langsam - die Verbindung zwischen den Nervenzellen wird durch Elektrolyte gesteuert, insbesondere Magnesium betreffend - allein im Energie-und Gehirnstoffwechsel ist Mg an der Aktivierung von über 300 Enzymen beteiligt - ausserdem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr dabei sehr wichtig. Ein Mangel kann den Symptomen einer Demenz sehr ähnlich sein. Die möglichen Symptome findest Du z.B. hier.

http://www.dr-neidert.de/index.php/biomed/304-magnesiummangel-symptome-und-ursachen

So älteren menschen darf man auf keinen fall darüber reden und ihnen sagen das sie demenz haben. Sie sind vergleichbar mit kleinen kindern mann muss rücksicht nehmen und auf sie aufpassen er wird sehr enttäuscht sein und schockiert wenn ihr ihm erzählt von dem verdacht auf demenz und was dann?er will vlt nicht mehr leben wollen? Suizid? Gab es alles schon!

Es ist schon ein anzeichen von demenz jedoch ist das bei älteren menschen was ganz normales. Deine oma sollte nicht so mit ihm ungehen denn dafür kann er wohl NIX. Stattdessen sollte sie sich besser um ihn kümmern und vlt mal mit einem artzt drüber reden und absprechen. Denn es gibt auch tabletten für demenz..

Im Anfangsstadium merken die Leute sehr wohl, wie ihnen immer mehr entgleitet. Es macht traurig, wütend und überfordert.

Man kann mit den Leuten in dem Stadium schon offen über den Gedächtnisverlust reden. Auch Demente müssen nicht in Watte gepackt werden und am Anfang merken sie es ja selber und sind durchaus auch dankbar, dass sie jemand ernst nimmt.

Und mit beginnenden Symptomen werden sie auch nicht gleich entmündigt. Wie willst du sie also zum Arzt bekommen, wenn sie nicht selber den Verdacht haben. Ohne Arzt keine Tabletten.

Richtig ist, dass seine Umgebung an ihrem Verhalten arbeiten muss, insbesondere die Oma.

Erst mal: Eine richtige Diagnose.

Und dann mal schauen, ob die dementiellen Symptome nicht auch wieder weg gehen.

Und erst danach stellt sich heraus, ob man noch reden kann und sogar unbedingt muss, oder ob es dazu schon zu spät ist.

Kann auf Demenz hindeuten. Die Pensionierung kann bei ihm aber auch eine Art Depression ausgelöst haben. Demenz und Depression kommen oft zusammen. Ein neues Hobby kann da schon helfen!

Achte bei deinem Großvater darauf, dass er ausreichend (mindestens 2l!) Flüssigkeit zu sich nimmt. Dehydrierung kann auch zu Gedächtnisausfällen führen und es ist etwas, dass man leicht beheben oder verhindern kann.

Außerdem würde ich einen Kontrolltermin beim Neurologen empfehlen. Früh behandelt kann eine Demenz noch lange im Rahmen gehalten werden.