Ist Borreliose "erbbar"?

8 Antworten

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Die Spirichaeten welche Borreliose auslösen sind Bakterien welche sich immer dann wenn das Immunsystem besonders geschwaecht oder beansprucht ist (z.B. Schwangerschaft) aus jenen Stellen - an welche sie sich verzogen haben (u.a.auch die Zellen) hervorkommen und sich vermehren.

Das heißt - kann deine Freundin eine Schwangerschaft ohne Erkrankungsverschlimmerung haben. Ist sie auf Dauer in der Lage - gesundheitlich - ihr Baby & Kind zu versorgen?

Dieses muss die allererste Frage sein !

Im Bezug darauf ob die Spirichaeten der Borreliiose-Erreger (verhalten sich aehnlich wie Viren) auch die Plazenta durchdringen und so den Fötus infizieren können dazu empfehle ich Deiner Freundin sich vor Schwangerschaft an Spezialisten zu wenden:

http://www.borreliose-bund.de

Dort wird das empfehlenswerte Heft Borreliose Wissen herausgegeben. Es ist sehr kostengünstig zu beziehen.

Borreliose-Wissen Nr. 20, erschienen 10/2009 Schwerpunktthemen: Borreliose bei Kindern und Schwangeren sowie Demenz

Das Heft kann noch bezogen werden. Als Mitglied beim Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V. Erhält man das Heft kostenfrei

Jedem Borreliosepatienten kann eine umfassende Information nur dringend empfohlen werden! Nachdem sich die Schulmedizin immer noch - zu Lasten der Patienten - über selbst die Diagnose- und jegliche Behandlungsform streitet...

YarlungTsangpo  02.05.2012, 11:09

Noch nachgefügt: Borreliose ist nicht "erblich" aber es muss genau geprüft werden - vor Schwangerschaft, dass die Erkrankung zu 100% nicht "übertragbar" ist !!!

Wichtig ist auch: Wer versorgt das Kind zuverlässig wenn die Mutter "Erkrankungsschübe" haben sollte.

Fleischgeiger 
Fragesteller
 10.05.2012, 23:36
@YarlungTsangpo

es gibt nicht nur 1 Elternteil ;) ... und nicht jede kranke frau ist unfähig sich um ein Kind zu kümmern...ich bin ja schliesslich auch erwachsen geworden ;)

Eine Übertragung einer Borreliose in der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind ist nur in seltenen Fällen bekannt. Es kann dann aber zu einer erhöhten Sterblichkeit des Fötus, durch die Borreliose, kommen. Das sagen zumindest die vom Babynet. http://www.babynet.de/schwangerschaft/borreliose.html

Eine Borreliose ist nicht vererbbar! Allerdings kann es bei an Borreliose erkrankten Frauen in der Schwangerschaft zu vermehrten Totgeburten und in wenigen Fällen auch zu Schädigungen des ungeborenen Kindes kommen (ist aber nicht die Regel). Man unterscheidet drei Stadien. Stadium I umfasst eine sogenannte Frühmanifestation in den ersten Tagen bis Wochen nach erfolgter Infektion, dabei stehen Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und auch Fieber sowie Abgeschlagenheit im Vordergrund. Bei Stadium II handelt es sich auch noch um eine Frühmanifestation, da liegt die Infektion allerdings bereits Wochen bis Monate zurück, die Symptome sind dann ausgeprägter und betreffen vor allem zentralnervöse Störungen (sogenannte "Meningoradikulitis" oder auch "Bannwarth-Syndrom" genannte, dabei sind periphere Nerven, Nervenwurzeln und auch Gehirnnerven betroffen). Das Stadium III umfasst die sogenannte Spätmanifestation, da können von der Infektion bis zum Ausbruch der Erkrankung Monate bis Jahre vergangen sein (!) und die Symptome reichen von Gelenkbeschwerden bis hin zu fortschreitenden Gehirnentzündungen (Encepahlitiden). Der Nachweis eines solchen Krankheitsbildes erfolgt serologisch (also durch Blutuntersuchungen) und evtl. Erregernachweis in speziell dafür angelegten Kulturen. Die Therapie ist ausschließlich durch Antibiotika möglich, wobei je nach Verlauf und Art der Borreliose das entsprechende Antibiotikum angewendet wird (also Cephalosporine, Penicilline, Tetracykline).

Borreliose ist keine Erb- sondern eine Infektionskrankheit, und auch nicht an einen Gendefekt gekoppelt. Kann also nicht vererbt werden, sondern höchstens übertragen werden, also von Zecken, und nicht bei der Geburt. Aber wie wäre es, mal den Gyn zu fragen?

Die Risiken einer fortgeschrittenen Borreliose bei einer Schwangerschaft kann nur ein Arzt erklären.

Da gibt es sehr unterschiedliche Ausgangslagen mit sehr unterschiedlichen Folgen. Daher ist nur ein Arzt in der Lage auf den Einzelfall bezogen die richtige Auskunft zu geben.