Inwiefern hilft eine Gasmaske gegen Verstrahlung (z.B. Bei einem Atomunfall)?

8 Antworten

Mal etwas Grundlegendes zum Austritt von radioaktiv kontaminierten Stäuben aus z.B. einem KKW Die Problematik kann man auf die Problematik von Staubverteilung reduzieren, mit dem Unterschied, dass der Staub eben radioaktiv kontaminiert ist. Es trifft also grob gesprochen das Gleiche zu, als wenn man in der Nähe eines Chemieunglueckes oder eines Brandes ist. Fenster dicht verschließen und im Zweifelsfall Gasmasken aufsetzen. Die Anzüge, welche vom kundigen Personal getragen werden, schützen vor ungewollter Kontamination. Strahlenschutz-Anzuege gibt es nicht. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Die Dekontamination macht sich die abwaschbarkeit von Stäuben, hier von radioaktiven Stäuben, zu nutze. Es ist also kein Unglück, wenn man auf der Haut oder auf einem Gegenstand radioaktive Stäube hat. Man sollte es nur verhindern, jene Stäube in den Körper aufzunehmen, da es dann sehr schwer ist, diese Stäube wieder heraus zu bekommen (jedoch nicht unmöglich, da sie vom Körper mit einer biologischen Halbwertszeit ausgestoßen werden).

Ein weiterer Schutz vor bestimmten radioaktiv kontaminierten Stoffen bietet die Einnahme von Kalium-Jodit-Tabletten, welche aber erhebliche Nebenwirkungen haben. Es sollte daher nur in direkter Nähe zu einem havarierten KKW oder zu einer Kernexplosion von Kernwaffen eingenommen werden. Nur in diesem Fall sind die erheblichen Nebenwirkungen dieser Tabletten vertretbar.

Durch die Einnahme von Kalium-Jod-Tabletten wird Dein Körper mit nicht-radioaktivem Jod gesättigt, so das Dein Körper kein weiteres Jod, welches ja potentiell radioaktiv (Jod-131, Jod-129,…) sein könnte, aus der Nahrung aufnimmt. Was also mit diesen Tabletten verhindert wird, ist eine Kontamination Deines Körpers mit radioaktivem Jod. Man spricht also nicht vom Schutz vor Strahlung sondern vom Schutz vor einer unerwünschten Kontamination (siehe Wiki „ Jodblockade “, „ Kaliumiodid “). Ein Schutz vor Wellenstrahlung (Gamma-Strahlung, Röntgen-Strahlung) hat man nur durch Schutzschichten, welche aus Substanzen hoher Ordnungszahl (Blei, Uran,…) bestehen. In dem Film „die Wahre Geschichte von Tschernobyl (Youtube.com)“ wurden die Soldaten, welche auf dem Reaktordach Trümmer geräumt haben, mit umgehängten Bleiplatten „geschützt“. Normaler weise ist man nie solch hoher Gamma- oder Röntgen-Strahlung ausgesetzt, dass man sich dagegen schützen müsste (außer man steht direkt neben dem zerstörten Reaktor). Das Problem bei KKW Unfällen ist eben nicht diese Wellen-Strahlung, sondern radioaktive Staub-Partikel, welche in die Luft gewirbelt werden. Dieses Problem handhabt man dann wir z.Bs. die chemische, oder biologische Kontamination. Nur kann man bei chemischer oder biologischer (Viren, Bakterien) Kontamination sich nicht so einfach darauf untersuchen lassen, wie das bei der radioaktiven Kontamination der Fall ist (Geigerzähler, Kontarmat,….). Im Falle einer potentiellen biologischen Kontamination müssen erst mal Kulturen angelegt werden, welche nicht vor einem Tag ein Resultat liefern. Etwas besser steht es um die Prüfung auf chemische Kontamination. Jedoch ist man auch in diesem Fall auf recht große Probenmengen angewiesen. Radioaktive Stoffe sind gerade durch die Strahlung fast Problemlos schon bei Probenmengen von einigen Atomen gut nachzuweisen. Weiter schau Dir doch mal den Wiki-Artikel " Strahlenbelastung ", " Radonbelastung " oder im englischen Wiki unter en.wikipedia.org/wiki/Background_radiation an. Schöne Grüße :-).

Gäbe es solche Gasmasken + dazugehörige Schutzkleidung, dann hätten sie in Japan ganz entspannt ihre Reaktoren reparieren können. Aber sie konnten mit Ihrer Schutzkleidung nicht mal richtig ran und haben immer mit dem Bewutsein gearbeitet, daß sie Todeskandidaten sind. Leider ist im Falle eines Atomunfalls/Verstrahlung eine Gasmaske völlig wirklungslos.

Es existieren sehr wohl solche Anzüge, jedoch waren die in Japan nicht wirklich von bester Qualität. Bei uns gibt es sie aber.

@andrpfei

Okay, wußt ich nicht. Strahlung geht ja normalerweise überall durch.

Vielleicht wird ja der Sauerstoff durch Atomstrahlung ebendfalls verändert und würde so in deine Atemwege gelangen. Jedenfalls könnte ich mir das so vorstellen. Allerdings weiß ich nicht mit welchem Stoff man Atomstrahlungen herausfiltern könnte.

Nein, Suaerstoff verändert sich nicht. Die Gasmaske filtert auch nicht wirklich die Radioaktivität aus der Luft, sondern kontaminiete Teilchen und Partikel. Naja gegen Alphastrahlung schützt so ziemlich alles. Ein Stück papier kann sie schn abschirmen, allerdings ist Alphastrahlung nicht die typische strahlung die man nach einem Atomunfall vorfindet.

@JG265

War auch nur so ne Theorie ^^ aber danke :D das mit der alphastrahlung aber weiß ich noch ^^

@JG265

Alphastrahlung findet man nach einem Atomunfall sehr wohl vor, jedoch ist sie nicht das Problem, denn sie lässt sich eben leicht abschirmen im Gegensatz zur Gammastrahlung.

Bin in der FFW und wir haben hier den Fachzug für "Messen und spüren" stationiert. Gegen Strahlung kann man sich persönlich nicht oder nur improvisiert schützen (Bleiplatten die jedoch nur bedingt zu gebrauchen sind). Wenn man jedoch eine funktionierende Atemschutzmaske hat mit entsprechenden FIlter oder umluftunabhängiger Versorgung dann kann man sich zumindestens gegen radioaktive Partikel und Stäube schützen.

Um seinen kompletten Körper gegen eine Kontaminierung zu schützen braucht man entsprechende Schutzanzüge (z.B. Einen CSA, der jedoch eine externe Sauerstoffzufuhr braucht).

Gruß, TGMG96

Strahlung wirkt vielseitig. Je nah Umgebung schützt sie vor dem einatmen radioaktiver Teilchen, zum beispiel verstrahlte Staubpartikel. Je nachdem wie die Umgebung kontaminiert ist kann sie also durchaus schützen. Klar sie schützt nicht direkt vor strahlung, kann aber radioaktive partikel abhalten.