Insolvenzbetrug durch Scheinfirma in Unterhaltsfragen?
Hallo, mein Vater wird demnächst Privatinsolvenz anmelden. Ich (20 Jahre) beziehe von ihm Unterhalt, genauso wie meine Schwester und zwei Halbgeschwister (von einer anderen Frau, die weder seine Ex-Frau noch seine jetzige Freundin ist). Die Schulden hat er gegenüber dem Finanzamt, meiner Mutter und seiner Ex-Frau. Er arbeitet freiberuflich für eine große Firma, wo er sehr gut verdient. Nun hat seine jetzige Freundin allerdings eine "Firma" gegründet, die den Auftrag der Firma, für die er bisher freiberuflich gearbeitet hat, annimmt und ihn für seine Arbeit als Angestellten bezahlt. Natürlich drückt er das Gehalt auf diesem Wege erheblich, damit vor allem seine Ex-Frau, im Falle der Insolvenz, möglichst wenig von ihm bekommt. Das Geld hat er ja aber trotzdem indirekt über seine Freundin. Hinzu kommt, dass sein "gedrücktes" Gehalt so gering ist, dass seine vier Kinder erheblich weniger Unterhalt von ihm bekommen; ich als älteste vermutlich sogar gar nichts. Die neue Gehaltsabrechnung hat er schon beim Jugendamt eingereicht, um die Neuberechnung der Titel zu beantragen. ...Außerdem sollte ich erwähnen, dass er die drei Jahre zuvor oder sogar noch länger, eine Neuberechnung immer verweigert hat (also als er noch ein sehr gutes Einkommen hatte, höher noch als zum Zeitpunkt der letzten Berechnung). Wir vermuten also, dass er uns die ganze Zeit schon mehr hätte zahlen müssen, als er das getan hat. Meine Fragen sind also: Handelt es sich im Falle einer Privatinsolvenz um Insolvenzbetrug, beziehungsweise ist die gegründete Firma über seine Freundin eine Scheinfirma? Was haben meine Geschwister und ich für Unterhaltsansprüche ihm gegenüber? Ist er nicht uns gegenüber dazu verpflichtet dafür zu sorgen, dass sein Gehalt gleich hoch bleibt? Und müssen bei den Neuberechnungen der Unterhaltstitel nicht die Einkommen aus den Jahren davor mit berücksichtigt werden, gerade im Falle einer selbstständigen Tätigkeit? Ich hoffe sehr, dass mir jemand weiterhelfen kann. Mir ist schon klar, dass ich um einen Anwalt nicht herumkomme, Prozesskostenhilfe ist schon beantragt. Aber bevor ich vor Gericht gehe, würde ich gerne versuchen die Angelegenheit privat zu regeln, um uns allen unnötigen Stress zu ersparen.
4 Antworten
wenn er pech hat kommt er an einen richter dem vollkommen egal ist was er an einkommen hat. das war bei meiner ex-freundin so. die meinte auch sie verdiene doch kaum was.
der richter hat sich das einfach gemacht. er hat ausgerechnet was sie verdinenen könnte wenn sie denn wollte. es gab freie stellen die sie hätte machen können.
danach hat er den unterhalt berechnet.
Der sachverhalt ist sehr kompliziert. Moralisch seit ihr natürlich im Recht. Aber das zählt vor Gericht nicht. So wie ich das beurteile, läuft das auf einen langandauernden Gerichtsstreit hinaus. Den führt ihr dann aber nicht gegen den Vater, sondern gegen den Insolvenzverwalter.
Wenn ihr eure Behauptung belegen könnt, könnt ihr ihn ja wegen Betrugs anzeigen. dann ist es Sache des Staatsanwalts ihn anzuklagen und eine Verurteilung zu erwirken.
Allerdings bekommt ihr dann auch keine Geld mehr von ihm
Wenn er wegen Betruges im Gefängnis sitzt, wird er wohl kaum zahlungsfähig sein.
das kann dir hier niemand genau sagen. lass dich anwaltlich beraten. musst ja nicht direkt vor gericht gehen.
Ich habe es mir schon fast gedacht, aber man kann es ja mal versuchen :)
Warum würden wir denn dann kein Geld mehr von ihm bekommen?