In Norwegen ein Wochenendhaus kaufen. Was ist zu beachten?
Hallo,
wir sind ausgesprochene Norwegen-Fans und machen dort schon seit vielen Jahren Urlaub. Nun wollen wir uns ein kleines Wochendhäuschen kaufen. Es liegt in einem wunderschönem Fjord und es ist herrlich ruhig dort. Nun fragen wir uns, was man alles beachten muss. Ich habe mal im Internet gesucht und der beste Artikel zu dem Thema den ich gefunden habe und der nicht von einem Makler stammt ist dieser hier: http://www.heimwerker-news.de/immobilien-norwegen-kleines-haus-meer-kaufen/ Insgesamt schon sehr hilfreich. Doch nun meine Frage. In dem Artikel steht, dass man das Haus nach einem Jahr ständig bewohnen muss, wir sind allerdings nur vier oder fünf Mal im Jahr in Norwegen. Gibt es da einen "Trick" wie man diese Regelung umgehen kann?
3 Antworten
Da Norwegen nicht zur EU gehört, gelten dort strengere Regeln für den Kauf eines Ferienhauses für Ausländer. Um einen Makler, der sich mit Häusern in Norwegen auskennt, wirst du nicht herumkommen. Es gibt auch auf Ferienimmobilien spezialisierte Makler. Die werden dir alle notwendigen Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steuern etc. Nachfragen kannst du auch im norwegischen Konsulat, verlass dich nicht auf Tipps aus dem Internet. Wir haben uns letztlich für den Kauf in Schweden entschlossen, das war deutlich leichter und die gesamte Lebensart angefangen bei der Landschaft bis hin zu den Einheimischen ist ähnlich wie in Norwegen.
Das nennt sich "boplikt", also "Wohnzwang". Diese Vorschrift gibt es in vielen Kommunen, um diese nicht auszubluten und nur an den Wochenenden oder wenige Wochen im Jahr dort jemand wohnen zu haben. Wenn die boplikt auf dem Haus liegt, kommt ihr nicht darum herum, sie einzuhalten oder nicht zu kaufen.
Moechte noch etwas hinzufuegen: kauft nicht ueber eine rein deutsche Immobilienseite. Dort findet man entweder Schrott, den kein Norweger mehr kaufen wuerde, zu hohem Preis oder Haeuser zu ueberhoehten Preisen.
Lasst euch bei der Immobiliensuche Zeit, vergleicht Preise und habt immer den (langen) Anreiseweg im Hinterkopf, der einem schnell auch mal zu lang werden kann. Ausserdem ist die Pflege des Hauses ein nicht zu unterschaetzender Faktor, der bei einer gebrauchten Immobilie schnell in Arbeit statt Urlaub ausarten kann. Achtet darauf, dass das Haus Waermekabel hat. Falls nicht, und die Temperaturen fallen stark, platzen die Zuleitungen und / oder das Wasser friert ein.
"Umgehen" kannst du diese Regelung nur, wenn ein Norweger das Haus -stellvertretend- für euch kauft und ihr einen entspr. Nutzungsvertrag abschließt. Oder ihr gründet in Norwegen eine Firma, der das Haus dann gehört, die Firma aber euch. Die Hürden sind allerdings hoch.
Es gibt in Norwegen sehr viele Ferienhäuser, die nur kurzzeitig bewohnt werden - einige Wochen im Hochsommer und im Winter zum Skilaufen. Zum Beispiel ist die Gegend um Geilo und um Fagernes voll mit solchen Häusern, die die meiste Zeit unbewohnt sind. Einige gehören auch Firmen.
Dann muss der Norweger aber in dem Haus wohnen. Ein Haus mit boplikt darf nicht nur zeitweise bewohnt werden. Die Regelung mit der Firma funktioniert meiner Meinung nach auch nicht, wenn nicht regelmaessig jemand drin wohnt.