Immobilienkauf zur Steuerersparnis in Leipzig - Finger weg?

16 Antworten

Vielen Dank für Eure Infos. Meine Kollegin - sie hat sich wohl die Wohnung angesehen, die ganz "nett" sein soll - schlägt leider alle Warnungen in den Wind. Die Finanzierung läuft übrigens über eine namhafte Bank.

Angeblich gibt es auch garantierte Mieter, wenn ihr Mieter auszieht. Nun hat sie mehr Geld netto vom Gehalt - ob es an den Steuern liegt, oder einfach nur daran, dass sie ihren Dispo nicht mehr abbezahlen muss (er wurde ja abgelöst), das kann ich nicht sagen.

Werde sie warnen und ihr Eure Antworten zeigen. Ob sie danach allerdings weniger davon überzeugt ist, etwas Gutes "für die Altersvorsorge" zu tun, das bezweifel ich. Ihrer Meinung nach muss man nur positiv rangehen und die Steuersparmodelle machen sie irgendwann vermögend. schaun wir mal...

Wurde die Geschichte über FZN (bzw. Gesellschaft für Wirtschaftsberatung) in Nürnberg bzw. Schwabach vermittelt ?
Bei mir hat vor kurzem am Arbeitsplatz so ein Typ angerufen, ehemaliger Elektriker, hat mir genau so eine denkmalgeschützte Albauwohnung in Leipzig für 140.000€ angeboten, Sie wird erst nach dem Kauf von der Firma DS Bau renoviert.
Leipzig soll nach seiner Aussage eine jetzt boomende Lage sein.
Ich kann das alles nicht so glauben und habe natürlich nichts abgeschlossen.
Außerdem hätte ich 200€ monatlich nach Steuer draufzahlen sollen, das Geld gebe ich lieber für was anderes aus.
Muß aber dazu sagen ich verdiene keine 50000€ um Jahr.

Hallo,

mich würde sehr interessieren was aus der Wohnung geworden ist? Hat Deine Freundin die Wohnung nun gekauft? Ich selbst bin auch auf der Suche nach einer Eigentumswohnung für die Altersvorsorge. Man stolpert dabei immer wieder über Leipzig. Ich denke mit einer Wohnung in Leipzig kann man nicht viel falsch machen, da der Wohnungsmarkt dort boomt und auch kein Ende in Sicht ist (Quelle: http://www.immvestwolf.de/eigentum/angebote/ ). Allerdings bin ich der Meinung, dass die Lage in dieser Stadt sehr entscheidend ist, da die Fläche von Leipzig relativ groß ist und sich mehr oder weniger attraktive Viertel heraus bilden. Daher ist es zu empfehlen möglichst eine zentrumsnahe Stadt zu kaufen... 

klingt nach verkauf einer denkmalsgeschützten eigentumswohnung vor sanierung, d. h. dass die wohnung erst verkauft wird und dann durch den bauträger saniert, die sanierungskosten kann man steuerlich geltend machen, da sind mitunter über 80% des kaufpreises möglich. Das problem ist, dass man schon ein gehalt von rund 50000 per anno haben sollte damit es sich lohnt und nicht mehr als 10% anzahlen. So ist es gut möglich, dass man die wohnung auf lange sicht hin beinahe kostenlos bekommt.

Danke für Deine Antwort. So wie ich es sehe, bist Du der Einzige, der sagt, es kann funktionieren. Das mit dem Jahresgehalt von 50.000 brutto kommt ungefährt hin. Die Anzahlung war Null, im Gegenteil: Im Zuge des Erwerbs wurde auch ein Dispokredit ausgeglichen. Drum scheint das so verlockend. aber ich denke mir immer: Wenn man so seine Schulden los wird, eine Immobilie für gar nicht bekommt, dann würde das ja jeder machen. Wo sind denn die Gefahren?

@Hannahs

Schalte mich mal ein.

Man wird nicht seine Schulden los, sondern hat eine Menge mehr Schulden. Diesen Schulden steht ein Objekt gegenüber, dessen Wert der Verkäufer ermittlet hat!!! Die Banken spielen dabei ganz einfach mit. Komisch angesichts der vielen Fälle, in denen sie einen Teil des Schadens in Ihre Bücher übernommen haben aber vermutlich tun die Vertriebe der Objekte immer neue Geldgeber auf. Oder kennst du die Bank, die das Ganze finanziert? Der Preis liegt oft 100 % oder mehr über dem, was der Markt für genau dieses Objekt hergeben würde und da die Wohnung wie alle anderen jedes Jahr ein Jahr älter wird, ist es sehr unwahrscheinlich, dass auch nur ein Mehr-Verkaufspreis von 25 % (das ist das Minimum, bei einem solchen Konstrukt) irgendwann ausgeglichen wird.

Du hast also statt z. B. 2.000 € Schulden 100.000 € Schulden, die natürlich auch deine Bonität belasten, falls du irgendwann was eigenes kaufen willst.

Für alle, die das vor dir gemacht haben, war aber der Fakt, dass der Kaufpreis überhöht war eine riesige Überraschung. Das ist das Problem. Mit der Differenz zwischen Kaufpreis und Wert der Immobilie kommt fast keiner zurecht und die Immobilie macht es einem richtig schwer, irgendwann irgendwas anzusparen, weil man dazu tendiert, dass die Schulden irgendwann in der Gegend des tatsächlichen Wertes sind. Man schießt also Eigenkapital nach und hat immer noch einen negativen Wert.

Deshalb raten alle und auch ich ab.

Grundsätzlich sollte man keine Immobilien zu 100% finanzieren. Im Grunde sind es in diesen Fällen sogar mehr, denn die Transaktionskosten (Provisionen usw.) liegen in der Regel weit über 10%, sind im Kaufpreis enthalten werden mitfinanziert.

Was aber noch wichtiger ist: Welche Steuerersparnis? Die soll Ihnen der Verkäufer mal ganz genau erklären. Es gibt sie praktisch nicht! Außer aus Verlusten oder in Spezialfällen wie Denkmalschutz.

Ein weiterer Grundsatz: Keine Immobilie nur aus steuerlichen Gründen kaufen. Eine Immobilie zur Kapitalanlage muss sich auch ohne Steuervorteil "rechen". Sonst Finger weg.