Im Internet öffentlich nach Zeugen und Geschädigten suchen - Legal?

7 Antworten

Ich hab nicht begriffen, was passiert ist und welche Rolle Du hast. Das ist zu verworren.

Allgemein zu den zwei letzten Absätzen:

Wenn Du eine Geschichte in Umlauf setzt, in der jemand anderem eine Straftat vorgeworfen wird und Du auch Umstände bekannt gibst, aufgrund derer er zu identifizieren ist - und das ist mit Namen wohl offensichtlich - kannst Du Dich selbst einer Straftat schuldig machen und wegen übler Nachrede oder gar falscher Beschuldigung dran sein, wenn er als unschuldig aus der Sache hervor geht.

Es reicht dazu auch aus, dass Du den anderen, die sich auf einen drumherum redenden Artikel melden, das per Email mitteilst.

Problematisch ist später, wenn Du Nebenkläger oder Geschädigter (in der Hauptsache, nicht wegen falscher Beschuldigung) wärest, wenn die Verteidigung die von Dir beschafften Zeugen ausfragt, woher sie wüssten, was sie erzählen und dann es so darstellt, als hättest Du selbst ihnen ihre Version erst eingetrichtert, Beweis: die Website und ein umfangreicher Email-Verkehr. Dann würden diese Zeugen womöglich alle als unglaubwürdig angesehen.

Besser ist, wenn Du das alles die Polizei/Staatsanwaltschaft machen lässt und nur die mit allen nötigen Informationen versorgst, um sie die Leute finden zu lassen.

Vielen Dank für die Antwort. Ja, das ist auch besser so. Die Staatsanwaltschaft habe ich schon mit allerhand Namen, Bildschirmfotos und heruntergeladenen Facebookseiten versorgt. Na mal sehen, was bei herauskommt.

Das solltest du einen guten Anwalt fragen, denn die Veröffentlichung eines realen Namens mit Adresse ohne Zustimmung dieser Person könnte zu einem Problem werden

Es wird keine Adresse veröffentlicht und auch kein realer Name. Es ist z. B. von "A. Schmidt aus Berlin" die Rede.

Ich rate Dir, einen juristischen Sachverständigen zu suchen. Herr Vetter von

http://www.lawblog.de/

würde Dir möglicherweise unentgeltlich helfen.

Ich kann nur meine Meinung sagen, und so fundiert die auch sein mag, Jurasit bin ich nicht.

O Gott, das Wort schreibt man wohl anders.

Jurist wollte ich sagen.

Hallo! Ich kenne den Fall nicht genügend gut. Die Stadt kannst Du natürlich komplett nennen aber die Namen solltest Du so kürzeln dass etwaige Ggeschädigte sie verstehen die unbeteiligte Masse aber nicht. Alles Gute.

Das hier wäre der Text (Namen verfremdet):

Manchmal geraten Menschen, ob unverschuldet oder nicht, in Notlagen, aus denen sie sich ohne fremde Hilfe nicht mehr befreien können. Dankbar klammern Sie sich an jeden Strohhalm, der ihnen gereicht wird, während der Helfende meist das Gefühl hat, selbstlos etwas Gutes getan zu haben. Seltener zwar, aber doch, gibt es dagegen andere Personen, die Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und leider oft auch die Leichtgläubigkeit ihrer Umwelt ausnutzen, um sich deren Unterstützung - meist in Form von Geld - zu erschleichen. Zunächst wird dabei Vertrauen geschaffen, indem man sich z. B. als treusorgendes Elternteil präsentiert, als eine Art Übervater zum Beispiel, hier und da Kinderfotos zeigt und so seine späteren Opfer emotional an sich bindet. Sobald diese Bindung aufgebaut ist, dauert es zumeist nicht mehr lange, bis eine finanzielle Notlage, z. B. in Form angeblicher Schadenersatzforderungen konstruiert wird, die man zwar zum Teil selbst bedienen könne, aber dennoch auf fremde Hilfe angewiesen sei. Doch auch an das Mitgefühl appelieren solche Personen, indem sie in drastischen Worten oder Bildern die schlimme Lage schildern, in der sie sich angeblich befinden. Wieder benötige man Hilfe und wieder brauche man Geld. Solche Zahlungen gehen zumeist aber nicht an den Täter, sondern über Konten von Dritten, die sich, sei es aus Gutgläubig- oder Abhängigkeit oder auch wissentlich als willige Helfer zur Verfügung stellen. Auch Geldsendungen per Post sind erbeten. Als Empfänger dienen in solchen Fällen gerne Adressen in leerstehenden Häusern. Besonders groß ist die Gefahr, in sozialen Netzen wie Facebook auf solche Existenzen hereinzufallen, denn hier hat man die Gelegenheit, sich mittels gefälschter Profile multiple Persönlichkeiten zuzulegen und auf diese Weise die scheinbare Wahrhaftigkeit der Notlage sozusagen von einer dritten Person bestätigen zu lassen. Solche Profile sind häufig bestückt mit Bildern von Künstlern, wie z. B. der US-Schauspielerin Avril Lavigne (z. B. hier und hier): So kann eine fiktive Person erschaffen werden, die ihr Leben, dank entsprechender Fotos der Klatschpresse, zeigen und so den Anschein wahren kann, tatsächlich echt zu sein. Zumindest so lange niemand die abgebildete Person auf den Bildern erkennt. Solche Profile sind es dann, die auffällig oft als Fürsprecher für den eigentlichen Täter auftreten. Sie fungieren auch als Stichwortgeber, indem sie beispielsweise mit solchen Aussagen, sie würden dem angeblich Hilfsbedürftigen sofort eine bestimmte Geldsumme zukommen lassen und so andere, unbefangene Menschen dazu animieren, dasselbe zu tun. Meistens jedoch steckt hinter diesen Profilen ein und dieselbe Person, die, sobald alles aufgeflogen ist, ebenso schnell verschwunden ist wie der Empfänger der Gelder. Zurück bleiben Menschen, deren Hilfsbereitschaft oder zuweilen auch ihre Naivität schamlos missbraucht worden sind.

Im Zusammenhang mit mehreren mutmaßlichen Betrugsfällen werden Zeugen und Geschädigte gesucht: Wer hat seit dem 1. November 2014 Sach- und Geldspenden an Herrn X. XXX bzw. Frau Y. YYY in Halle/Saale, z. B. per Überweisung oder auf dem Postwege geleistet? Wer ist von einem mittlerweile deaktivierten Facebookprofil namens "Xxxx Xxxxx" (Gelsenkirchen), das in der Hauptsache Fotos der Künstlerin Avril Lavigne zeigte oder anderen Profilen darauf angesprochen worden, Herrn Xxxx Geld zukommen zu lassen? Es wird darum gebeten, sich bei mir - gern auch mit Telefonnummer - zu melden. Auch Personen, die sich zur Zahlung kleinerer Beträge haben hinreißen lassen, sollten sich angesprochen fühlen. Denn schließlich geht es zunächst weniger um den Betrag, als darum, die mutmaßliche Tat ahnden zu können und schließlich andere Menschen vor Schaden im Wiederholungsfall zu bewahren.

Dass das hier keine Rechtsberatung ersetzen kann, weiß ich natürlich - womöglich aber war mal einer der Leser hier in einer ähnlichen Situation und hat Erfahrung.

Mal so gefragt: Was willst Du denn damit erreichen? Geht es um einen Einzelfall?

@JohnJensen

Nein, ich weiß von mehreren Leuten. Einer hat z.B. 300 Euro auf das Konto einer Dritten überwiesen, nachdem ihm erzählt worden ist, meinetwegen (es geht um eine noch kommende Schadenersatzforderung) habe der Empfänger des Geldes seine Kinder weggeben und seine Möbel notverkaufen müssen und habe nur noch Geld für Leitungswasser - und obendrein auch kein Konto mehr. Darum müsse das Geld auf das dieser Dritten überwiesen werden.

Während ich dann, ich wusste seinerzeit nichtmal warum, als Raffke und "Gangster" per E-Mail beleidigt worden bin, wurden dann sozusagen auf meine Kosten die Leute ausgenommen. Darum will ich, dass die Sache auch wirklich verfolgt und nicht etwa wegen "Geringfügigkeit" eingestellt wird.