Ich habe Stockflecken an der Zimmerdecke, an allen Fenstern läuft das Kondenzwasser...

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Beschlagene Fenster von innen zeigen uns an, dass eine hohe Luftfeuchtigkeit im Raum vorliegt. Frage Dich woran das liegen mag. Neue Fenster dürfen nach Energieverordnungen nicht undicht sein, vielmehr muss der Bewohner sein Verhalten anpassen durch vermehrtes Lüften. Frage Dich ob Du richtig lüftest. Machst Du dabei immer das Fenster weit aus oder nur auf Kipp? Wie wird geheizt? Wird ausreichend geheizt oder auch mal gar nicht? Trocknest Du Wäsche in der Wohnung und machst dabei kein Fenster auf? Putzt Du nass und machst dabei kein Fenster auf? Kochst Du und machst dabei kein Fenster auf? Sind viele Pflanzen in der Wohnung? Lüftest Du am Morgen das Schlafzimmer nicht? All diese Fragen muss man sich stellen.

Hier von Wärmebrücken sprechen zu wollen, wie einer meiner Vorredner,ohne den Sachstand prüfen zu können, ist sehr weit hergeholt und dann noch von Baumängeln zu sprechen. Man kann das von hier aus nicht ausschließen aber genauso wenig bestätigen. Das lässt sich nur vor Ort prüfen und ausschließen. Im Übrigen hat eine Wärmebrücke mit dem Kondensat an den Scheiben wenig zu schaffen. Ich habe zu diesem Thema schon einiges geschrieben und versuche es hier einmal mit einem Beispiel. Wenn man bei diesem Wetter in sein Auto einsteigt und dann die Scheiben beschlagen, ist das für alle normal und wird als gegeben hingenommen. Was wird gemacht, Gebläse voll an Heizung ganz auf und wenn alles nichts hilft Fenster auf. Beim Auto klappt das. Gelten denn in der Wohnung nicht die gleichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten? Warum sollte also das, was im Auto als selbstverständlich angenommen wird nicht auch in der Wohnung ebenso funktionieren. Zugegeben, dass Beispiel ist sehr vereinfacht aber grundlegend ist es genau so. Ich rate Ihnen, holen Sie sich als erstes ein Hygrometer. hier können Sie den Feuchtegehalt der Luft messen. Bei diesen Temperaturen ist es leicht möglich, durch kontrolliertes Lüften unter 40% in der Wohnung zu erreichen. Eine weitere Voraussetzung ist Wärme. Diese muss kontinuierlich dem Wohnraum zugeführt werden. Das bedeutet, Heizung niemals ausschalten ggf. absenken aber nicht unter 18°C. Ein weiteres Problem könnten Rollos, Jallousien o.ä. vor den Fenstern sein. Die Fenster können sich dann nicht ausreichend erwärmen. Lüften immer mit komplett geöffneten Fenstern. Durchzug ist die beste Lüftung. Das Intervall muss nicht länger als 10 min. dauern. Ein guter Indikator ist, nach Öffnung beschlägt die Scheibe von außen, ist dieser Beschlag weg, Fenster zu. Beim lüften Heizung nicht ausstellen. MfG

Dein Beitrag ist wirklich gut, deshalb auch ein DH. Aber theoretisch betrachtet ist eine kalte Oberfläche welcher Art auch immer eine Wärmebrücke. Wärme geht verloren, Bauteil kühlt sich ab, Luftfeuchtigkeit kann Kondensieren. Somit hängen Wärmebrücke und Kondenswasser schon zusammen. Richtig ist jedoch, dass bei beschlagenen oder schwitzenden Fenstern nicht zwangsläufig von einer Wärmebrücke im negativen Sinn ausgegangen werden sollte. Denn rein theoretisch ist, wie du schon sagt, in diesem Moment bei der Scheibentemperatur die Raumluftfeuchtigkeit einfach zu hoch.

@denecke

Das eine kalte Oberfläche in der Theorie betrachtet eine Wärmebrücke darstellt ist richtig. Hier geht es aber um die Wärmebrücke, die die Wärme nach außen leitet, bedingt durch einen Baumangel. Eine kalte Oberfläche stellt alleine aber keinen Mangel dar. Zum besseren Verständnis habe ich bewusst alles vereinfacht dargestellt.Wärmebrücke ist sprachgebrauchlich gleichgesetzt mit Baumangel, deshalb war der Text so bewusst gewählt. Natürlich sind die Scheiben eine Wärmebrücke aber eben kein Mangel. MfG

Der Segen der Energieeinsparverordnung: DIN 4108-7 Luftdichtigkeit. Die Häuser werden immer luftdichter gebaut und saniert um die Anforderungen einzuhalten. Kleine Nebenwirkung: Der natürliche Luftaustausch und somit die Entfeuchtung der vorhandenen Raumluft wird unterbunden. Der Nutzer, Mieter oder Eigentümer, hat keine Möglichkeit mehr den notwendigen Luftwechsel herzustellen, wie denn auch wenn jemand morgens zur Arbeit geht und kommt abends wieder. Die Luftfeuchte schaukelt sich auf, setzt sich in Wände, Teppiche, Möbel usw. ab dann kommt der Schimmel. Schimmel ist schon was Feines, absolut genügsam, hat Zeit sich zu entwickeln, kommt zwischenzeitlich mit weniger Feuchte klar und wächst weiter wenn die Feuchte wieder vorhanden ist. Tja, der Segen der ENEV: Freipilz für alle, wir danken der Einergieeinsparung, Hauptsache dem Pilz gehts gut......

Sehr schöne Antwort! DH! Gutachter, Schimmelberater und Schimmelsanierer lieben die EnEV und freuen sich auf die nächste Verschärfung. Ich hoffe, die anteilige Ironie meines Kommentars klingt heraus...

@denecke

Danke für die Blumen, stimme Dir (Ihnen)vollkommen zu

Du musst mehrfach täglich für jeweils fünf Minuten TOTALDURCHZUG machen - bevor Du mogens das Haus verläßt, mindestens schon zwei mal. Dann wird es nicht kalt, aber die Luftfeuchtigkeit kann raus. Ach ja, bauartbedingt musst Du die Wäsche im Waschkeller waschen und trocknen und darfst nur max. fünf Min. lang duschen - für mehr Feuchtigkeit sind Häuser vor Bj. 198* nicht konstruiert und nicht nachrüstbar - Schimmel ist sonst kein Mangel.

Kondenswasser bildet sich bei den Außentemperaturen auch an ganz neuem Isoglas.

Du darfst auch tagsüber die Heizung nicht abstellen.

sicher ein baufehler ! anscheinend ist auch das ganze haus schlecht gedämmt und es gibt viele kältebrücken! hast du im bad ein fenster ? wenn nicht, entlüftet evtl. das gebläse nicht richtig. da solltest du mal den filter wechslen. am besten ist aber, du ziehst aus der wohnung aus ! oder ist über dir vielleicht ein rohrbruch ???!!! auch stockflecken sind schimmel! das ist sehr gesundheitsgefährdend !

wobei man sagt, wenn die stockflecken oben sind, wird falsch oder schlecht gelüftet! sind sie unten, liegt es am bau. fenster dauerkippen soll man nicht ! 2-3mal am tag 10 min. lüften und gut heizen auf ca. 20 grad.