Hoverboard/Fahrradführerschein?

5 Antworten

Hallo creative85,

man braucht für ein Hoverboard eine Fahrerlaubnis, weil dieses das Gesetz, namentlich die Fahrerlaubnisverordnung (kurz FeV) so vorsieht.

Wer ein Kraftfahrzeug führt benötigt eine Fahrerlaubnis. Allerdings gibt es verschiedene Kraftfahrzeuge Ausnahmen. Die sind in § 4 der FeV (http://www.gesetze-im-internet.de/fev_2010/__4.html) festgelegt.

Auch für Fahrräder mit Elektroantrieb benötigt man entweder eine Prüfbescheinigung zum Führen von Mofas oder eine Fahrerlaubnis, wenn

  • das Fahrrad auch vom Motor angetrieben wird, wenn der Fahrer nicht in die Pedale tritt oder
  • der Motor mehr als 250 Watt hat oder
  • das Fahrrad bauartbedingt schneller als 25 km/h fährt.

Schöne Grüße
TheGrow

 

Danke schon mal für deine sehr ausführliche Antwort.
Aber gerade wenn man sich doch mal die Geschwindigkeiten von Fahrrädern anschaut.
Mit einem normalen Fahrrad erreicht man ja auch schon eine Geschwindigkeit von 10 - 25 km/h.
Dazu die Masse an Fahrradfahrern und die verursachten Unfällen von Fahrradfahrern kann es in meinen Augen nicht mehr angehen, das man als Fahrradfahrer keinen Führerschein machen muss!

@creative85

Ein normales Fahrrad ist aber kein Kraftfahrzeug. Von selber fährt das nicht.

Und auch Pedelecs haben zwar teilweise eine Anfahrhilfe, die aber nicht mehr als 6 km/h zulässt.

@RobertLiebling

Mit einem normalen Fahrrad erreicht man schon Geschwindigkeiten von 10-25km/h.

@creative85

Nur wenn man stark bremst. Ich fahre immer über 25kmh Durtchschnitt und hätte ein Pedalec nur als Anfahrhilfe oder Hilfe am steilen Berg.

Aber darum geht es nicht. Ich halte sowieso die häufige gemeinsame Nutzung von Füßgängern und Fahrradfahrern der gleichen Verkehrsfläche für groben Unfug, ist aber vom Gesetz so geregelt.

Dass man dann zusätzlich weniger gefährdende Fahrzeuge dazu nimmt verbessert die Situation nicht. 

Auf Radwegen gibnt es nach Europaweiten Statistiken 2,6-12 mal so viele Unfälle, und auch schwerer, als auf bei Straßenbenutzung durch Radfahrer. 

Die Diskussion des warum der Gesetzgeber dieses oder jenes Gesetz so erlassen hat, wie es jetzt gültig ist, ist doch im Grunde genommen völlig unnötig.

Fakt ist, der Gesetzgeber sieht keine Fahrerlaubnis und somit keinen Führerschein  für Fahrräder vor. Und ob man das Gesetz sinnvoll findet oder nicht ist doch völlig unerheblich. Das Gesetz steht und man muss es akzeptieren.

Eurer Diskussion nach könnte man im Bezug auf Fahrräder auch in Frage stellen:

  • Warum muss ein Fahrrad nicht auch wie eine Mofa versichert sein und ein Versicherungskennzeichen haben?
  • Warum muss man auf dem Fahrrad keinen Helm tragen?
  • Warum gilt die 50 km/h Grenze innerhalb geschlossener Ortschaften nur für Kraftfahrzeuge, aber nicht für Fahrräder?
  • Warum handelt ein Radfahrer im Gegensatz zu Führern von Kraftfahrzeugen nicht Ordnungswidrig, wenn er mehr als 0,5 Promille hat?

Aber der Gesetzgeber hat die Gesetze nun einmal so erlassen wie sie sind. Man muss sie nicht in Ordnung finden, aber man muss sie halt so akzeptieren wie sie sind und nicht wie man sie gerne hätte.

Erstens: Hoverboards sind die Dinger aus Zurück in die Zukunft. Das, was du meinst, sind Mini-Segways. Und mir ist egal, dass das viele so falsch sagen. Das macht es auch nicht richtig.

Der kleine aber irgendwie doch aussagekräftige Unterschied zwischen diesen und E-Bikes ist die Art der Fortbewegung. Beim Mini-Segway ist der Elektromotor der einzige Antrieb, durch den du fahren kannst. Der Elektromotor im Fahrrad dient dagegen nur zur Unterstützung.

Das Fahrrad fährst nämlich immernoch du selbst. Wenn der Motor den ganzen Antrieb übernehme, wäre es ein Mofa. DAFÜR braucht man dann einen Führerschein.

LG

Und wie viele Unfälle wurden bisher von"Segways" verursacht und wie viele durch Fahrradfahrer? 
Durch was erreicht man die höheren Geschwindigkeiten? Durch ein "Segway" oder durch ein normales Fahrrad (10-25km/h)?

Für mich ist das Urteil nur folgerichtig, das auch Fahrradfahrer einen Führerschein machen müssen. Immerhin werden Verkehrsregeln von diesen teilweise nicht mal ansatzweise beachtet und gefährden durch die Masse an Fahrradfahrern auch dementsprechend mehr Fußgänger.

@creative85

Es kann ja sein, dass Fahrradfahrer auch Unfälle bauen und folglich in gewissen Maßen gefährdend für andere Verkehrsteilnehmer sind. Aber vergleiche mal mit der Menge an Unfällen z.B. durch Autos oder Motorräder. Da kommt weit mehr zusammen.

Aber es wäre umso lächerlicher, wenn man eine Fahrerlaubnis für's FAHRRADFAHREN erwerben müsste. Das wäre absoluter Quatsch.

Und ich denke auch, du suchst dir hier gerade eher Rechtfertigung von anderen für deine Meinung als hier wirklich eine neutrale Frage stellen zu wollen. Ich nehme auch an, du hattest schlechte Erfahrungen mit Fahrradfahrern. Kann das sein?

@MMighty

Fahren Autos auch auf Bürgersteigen bzw. in Fußgängerzonen?
Ich habe selber kein Auto und bin eher als Fußgänger unterwegs.

Natürlich gibt es auch deutlich mehr Unfälle durch Autos und Motorräder.
Aber sowohl Autos und Motorrädern sind auch Kennzeichnungspflichtig und dürfen nur mit Führerschein gefahren werden.

Du schreibst es ist absoluter Quatsch, wenn man für das Fahren eines Fahrrads eine Fahrerlaubnis braucht.
Aber welche Konsequenzen gibt es denn für einen Fahrradfahrer, wenn er/sie einen Fußgänger umfährt? In der Regel fahren die meisten eher davon und müssen daher noch nicht mal mit Konsequenzen rechnen.

Fahrradfahrer wollen im Verkehr teilnehmen ob auf Fahrradwegen, Straßen oder auch auf verbotenerweise auf Bürgersteigen. Dann muss es auch mehr Pflichten für Fahrradfahrer geben.

Ich hatte auch in der Tat schon schlechte Erfahrungen mit Fahrradfahrern.
Mag sein, dass das auch mit ausschlaggebend ist, das ich für Fahrradführerscheine bin. Aber wie schon geschrieben, auch Fehlverhalten von Fahrradfahrern müssen endlich mal Konsequenzen haben.

@creative85

Natürlich hast du recht, dass es Zwischenfälle gibt, wo das mangelnde Wissen über den Verkehr oder Regeln negative Folgen nach sich ziehen kann. Es passiert aber auch kaum.

Sicherlich kann ich mir auch vorstellen, dass es Konsequenzen für's Fahren auf Gehwegen gibt. Schließlich ist das verboten.

Aber stell dir auch die Situation vor, dass jemand, der schnell über den Gehweg rennt, eine andere Person umschubst, dass die auf den Boden fällt und davon Schäden mit sich trägt.

Der rennende Fußgänger ist auch nicht zwangshaft über die Regeln informiert und lässt die Person liegen.

Sollen dann etwa Erlaubnisse noch für's Laufen auf öffentlichem Grund erworben werden?

Ich weiß, das ist sehr überspitzt, aber andererseits kann man herausinterpretieren, was ich sagen will, hoffe ich.

Oder Kettcars oder (City-)Roller (unmotorisiert). Dann müssen doch dafür auch Führerscheine entworfen werden, weil man damit doch andere Verkehrsteilnehmer gefährden kann :P

Ich sehe zwar, warum du für das Fahrradfahren durch Erwerb der Fahrerlaubnis bist, aber der Aufwand, das um- und durchzusetzen im Rahmen des Gesetzes ist dafür zu viel. Die von Fahrradfahrern ausgehende Gefahr und Unfälle wegen solchen sind für ein neues Gesetz einfach um Welten nicht ausreichend.

Was wäre dann auch mit Kindern, die Fahrradfahren lernen wollen? Für die wäre doch eine Prüfung o.ä. nicht zumutbar. Und das Fahrrad ist ja gerade der erste kleine Schritt zur Unabhängigkeit, wenn man z.B. so zur Schule kommen kann.

LG

Ein Fahrrad,  auch ein ebike, wird in erster Linie mit Muskelkraft betrieben. Der Elektromotor dient nur zur Unterstützung. 

Und wenn man bedenkt, welche Geschwindigkeit ein Fahrrad erreicht. 
Erst Recht ein E-Bike. 
Dann sehe ich da keine Unterschiede mehr. Man muss doch auch mal bedenken, wie viele Unfälle schon durch Fahrradfahrer verursacht wurden.

@creative85

Das hat der Gesetzgeber halt so entschieden. Wenn du anderer Meinung bist, reiche eine Petition ein oder gründe eine neue Partei. 

Hoverboard nur mit Führerschein? Wo stand denn das?

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/hoverboard-fahrer-muss-geldstrafe-zahlen-aid-1.6327902

Per Strafbefehl erging der Schuldspruch wegen fahrlässigen Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie fahrlässigen Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz.

Fahren ohne Fahrerlaubnis heißt für mich, das man jetzt einen Führerschein braucht.
Und wenn man mit dem Hoverboard 6 km/h fahren kann. Wie schnell ist man denn mit dem Fahrrad?

@creative85

Danke für den Hinweis. Hatte ich tatsächlich noch nichts von gehört. Interessant.

Aus dem Zeitungsartikel geht nicht nur hervor, dass das benutzte Gefährt selbstfahrend (also motorisiert, ohne Krafteinsatz des Nutzers) und schneller als 6km/h war.

Somit reden wir nicht über die Dinger, die fälschlicherweise "Hooverboard" genannt werden (die, auf denen faule reiche Kinder durch die FuZo schleichen) und schon gar nicht das Ding aus "Zurück in die Zukunft", sondern -wie es sich liest- um ein Skateboard mit Elektroantrieb.

So'n Ding gehört nunmal nicht in die FuZo, genauso wenig wie ein Fahrrad auf den Gehweg.

Die vom Zaun gebrochene Führerscheindiskussion ist indes völlig überflüssig.