Helmpflicht bei Minderjährigen?

16 Antworten

Laut §1626 BGB haben die Eltern die Pflicht für das Wohl ihrer Kinder zu Sorgen und dabei müssen sie natürlich auch Erziehungsmassnahmen vornehmen. Du bist mit fast 15 also nicht frei zu tun und lassen was Du willst.

Allerdings sind Deine Eltern auch verpflichtet, Deine Erziehung mit Dir abzusprechen und müssen sogar Einvernehmen mit Dir anstreben. Dazu musst Du Dich aber diskussionsbereit und diskussionsfähig zeigen. Höre Dir ihre Argumente an und versorge Dich vorab mit eigenen Gründen und versuche Deine Eltern zu überzeugen.

Punkte, die dafür sprechen, dass Du selbst entscheiden solltest sind Dinge, wie Deine Reife im Straßenverkehr, Deine Vorsicht und Deine Aufmerksamkeit. Prinzipiell ist es wichitg, dass junge Menschen den Umgang mit dem Risiko lernen und dabei fängt man natürlich mit harmlosen Sachen an. Normales Radfahren ist aber so harmlos, dass es gefährlicher ist, nicht Radzufahren als ohne Helm radzufahren!

Im übrigen ist der Sicherheitsgewinn durch Helme auf dem Fahrrad sehr klein oder sogar negativ. Gerade erzwungene Sicherheitsmassnahmen haben oft einen eher gegenteiligen Effekt. So stieg in mehreren Staaten durch Einführung der Helmpflicht das Risiko für Radfahrer (also mit Helm ist es gefährlicher als ohne). In Ländern mit niedrigem Risiko gibt es gewöhnlich auch nur einen geringen Anteil an Helmträgern.

Es gibt viele Diskussionen darüber über die Du Dich informieren kannst. Kommst Du dann nach reiflicher Überlegung zu dem Schluß, dass Du keinen Helm tragen magst, dann sollten Deine Eltern das auch akzeptieren!

darkhouse  23.04.2013, 07:35

Wieder so ein Quatsch!

espressionant  23.04.2013, 09:38
@darkhouse

wieso empfindest Du §1626 BGB als Quatsch? Ich habe meine Kinder danach erzogen und sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

darkhouse  23.04.2013, 10:28
@espressionant

Ich meinte garantiert nicht das BGB. Aber diese Anti-Helm-Argumente sind nicht fundierter Quatsch. Sag bitte bspw. exakt, was deine Länder-These begründet. Quelle, etc. Man muss schon genau erkennen, wofür ein Radhelm da ist, was er kann und nicht kann. Ich bin Helmverfechter - aus Erfahrung.

espressionant  23.04.2013, 10:48
@darkhouse

ich habe hier über das BGB geschrieben. Die Aussagen hier (auch von Dir) sind aber falsch. Eltern können nicht alles vom Kind verlangen und §1626 setzt da klare Grenzen und eine elternliche Helmpflicht ist mEn für einen normal entwickelten 14-Jährigen bereits eine deutliche Überschreitung der elternlichen Sorge, wenn man "das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbständigem verantwortungsbewusstem Handeln" berücksichtigt. Man muss schon in arger Negation der Wirklichkeit leben um Radfahren mit freiem Kopf als gefährlich anzusehen.

Zu den Quellen empfehle ich Dir: http://www.cyclehelmets.org/
Das wirst Du als Helmverfechter aber nicht vorurteilsfrei lesen können, obwohl dort die meisten Helmstudien (positive wie negative) besprochen werden...

kuku27  23.04.2013, 08:16

verwechselst wieder Aktion und Reaktion. Wenn nichts passiert macht man sich keine Gedanken, eh klar. Aber dort wo es eine höhere Unfallhäufigkeit gibt werden Gesetze und Einrichtungen zur Verminderung von Unfallfolgen geschaffen. Aber nicht durch diese Maßnahmen werden die Unfälle erzeugt.

Nach deiner Meinung sollte man die Sicherheitsbindungen beim Schifahren abschaffen denn in der Sahara gibt es ohne keine Schiunfälle.

espressionant  23.04.2013, 10:59
@kuku27

so ein Quark. In Holland zB ist sehr viel passiert um die Unfallzahlen zu senken. Und sie haben es geschafft mit wirksamen Maßnahmen. Ähnlich in Dänemark oder in Deutschland. In Australien hingegen wo es seit über 20 Jahren eine Helmpflicht gibt ist das Risiko viel, viel höher.
http://www.youtube.com/watch?v=XuBdf9jYj7o
oder auch mal bei Copenhagenize vorbeischauen. Vermutlich traust Du Dich das aber nicht und beleidigst lieber ander als "dumm einfach dumm". Erstaunlicherweise ein sehr typische Argumentationsweise von Helmverfechtern. Ad hominem Argumente benutzt man aber nur im äussersten Notfall, wenn einem nix Besseres einfällt...

Von Skifahren habe ich keine Ahnung, dazu äussere ich mich demnach nicht.

naja, es sind deine Eltern. Denen fallen sicher Mittel und Wege ein, dich zum Tragen eines Helmes zu bewegen. Und wenn sie dir das Fahrrad wegnehmen müssen... Eine direkte gesetzliche Verordnung gibt es allerdings nicht. Du solltest wirklich in deinem eigenen Interesse einen Helm tragen, auch wenn es vielleicht "uncool" ist. Es kann wirklich viel passieren, ich spreche aus Erfahrung...

Ja, Deine Eltern als Erziehungsberechtigte können Dir vorschreiben, einen Helm zu tragen bzw. Dir das Radfahren untersagen, wenn Du keinen Helm trägst. Aber:

Fahrrad fahren ist nicht gefährlicher, als andere alltägliche Tätigkeiten, wo man über Schutzkleidung nicht nachdenkt:

Im Bericht des Bundesverbandes der Unfallkassen zum Schülerunfallgeschehen von 2004 findest Du: Weniger als 2 Prozent der meldepflichtigen Unfälle bei Schülern passieren mit dem Fahrrad. 27 % sind Pausenunfälle, 16 % sind "Unterrichtsunfälle". Das bezieht sich nur auf Schüler, die ja im Straßenverkehr überdurchschnittlich gegenüber anderen Altersgruppen gefährdet sind.

Die Hannelore-Kohl-Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems legt in ihrem Geschäftsbericht 2004 die folgenden Zahlen vor (Seite 15): Schwere Schädel-Hirn-Verletzungen wurden bei 26 % der Fälle als PKW-Insasse, zu 14 % in der Freizeit, zu 39 Prozent als Krankheitsfolge und nur zu 1 % als Fahrradfahrer oder Fußgänger erlitten.

"Mobilität in Deutschland" ist eine bundesweite Befragung von rund 50.000 Haushalten zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung (BMVBS). Im Ergebnistelegramm zur ersten Befragung von 2002 findet man auf Seite 3, dass 9 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurück gelegt werden. 61 Prozent der Wege werden mit dem Auto zurückgelegt. Mit dem Auto werden also 6,8 mal so viele Wege zurück gelegt. Der Anteil an Schädel-Hirn-Verletzung ist bei Autofahrern 26 mal so groß. Das Risiko, als Autofahrer eine schwere Schädel-Hirn-Verletzung zu erleiden, ist also auf die Wege bezogen 2,8 mal höher als als Radfahrer.

http://pdeleuw.de/fahrrad/helm.html

NCISfan1  16.05.2013, 19:52

Da dein Expertenthema Fahrrad ist, solltest du dich dann nicht >extrem< für das tragen einsetzten?! Verantwortungslos soetwas! Wenn du Kinder hast, die noch klein sind, tragen die auch kein Helm?!

Wollte ich nur einmal so sagen

Lg. NCISfan1

user353737  16.05.2013, 20:24
@NCISfan1

Da dein Expertenthema Fahrrad ist, solltest du dich dann nicht >extrem< für das tragen einsetzten?!

Nein, warum?

Verantwortungslos soetwas!

Ich habe dargelegt, dass Fahrradfahren nicht gefährlich ist. Warum also Schutzkleidung? Das hat mit verantwortungslos nichts zu tun.

Wenn du Kinder hast, die noch klein sind, tragen die auch kein Helm?!

Es gibt Eltern, die ihren Kindern bei allen Fortbewegungsarten auf Rädern einen Helm aufsetzen. Das fängt beim Bobbycar an, geht über Dreirad und Tretroller weiter. Ich gehöre nicht dazu. Die genannten Eltern sind dann leider nicht konsequent genug, dem Kind auch im Auto einen Helm aufzusetzen. Ich zeigte bereits, dass das Risiko für schwere Schädel-Hirn-Verletzungen im Auto viel höher ist als auf dem Fahrrad. Deinen Vorwurf der Verantwortungslosigkeit vergiss also mal ganz schnell.

Deine Eltern dürfen dir das vorschreiben, und sie können auch handeln, wenn du dich nicht dran hältst (Fahrradverbot oder so)

Aber wenn du schon selber weißt, dass es sinnvoll ist, warum willst du dann unbedingt "helmfrei" durchsetzen?

Ich bin mal gestürzt und mit dem Kopf auf die Bordsteinkante geknallt. Vielleicht wäre ich heute geistig behindert, wenn ich keinen Helm aufgehabt hätte???

es gibt keine helmpflicht,nur deine eltern können es verlangen bis du 18 bist,dann bist für dich selbst verantwortlich