Heizung/Heizlüfter in einen Oldtimer einbauen?
Ist es technisch möglich eine Heizung/Heizlüfter in einen Oldtimer einzubauen beispielsweise in einen VW Käfer oder einen Citroën 2VC? Oder muss man Verbesserungen an der Technik vornehmen um den benötigten Strom liefern zu können? Muss dies dann auch vom TÜV begutachtet werden?
5 Antworten
Hallo
Luftgekühlte Autos lassen sich mit Standheizungen oder Zuheizungen aufrüsten. Bei Tatra 603, Porsche 911S, VW181 und VW411/412 war das sogar Serienmässig.
Bei VW Käfer und 2CV/Dyane hat man genug Platz für eine Standheizung. Aktuelle Luft-Standheizungen sind noch kompakter und sparsamer als in denn 70ern.
Typische Heizleistungen fangen ab 2kW an. Bei 12 Volt wären das um 170 Ampere. Eine elektrische Luft-Heizung oder auch nur Zuheizung braucht zuviel Strom und Infrastruktur da sind Standheizungen einfach effektiver. Es gibt und gab aber schon seit denn 60ern elektrisch Heizgebläse im Zubehör. Elektrische Heizungen sind meist Plastikspielzeug die bei 2CV/Käfer im Aufprallbereich der WSS montiert werden und benötigen eine sorgfältige Verkabelung (Wobei die meist nur mit 0,5er Querschnitt aus Zigarettenanzünder befeuert werden da heizt sich nur das Kabel auf ;))
Standheizungen haben eine ABE oder müssen vom TÜV Abgenommen werden. Zudem prüft der TÜV jedesmal deren Funktion und es gibt bei Kommerzielen Zulassungen (Bus) alle 8 Jahre die Brennkammerprüfung.
Möglich wäre es bestimmt aber eine Änderung, ich weiß nicht ob sich das dann auf die H Zulassung auswirkt wegen einer Änderung. Bei dem Luftgeboxten Käfer würde ja theoretisch ein kleiner Lüfter reichen der die warme Luft aus dem Motorraum hinten nach vorne in den Innenraum bringt.
Das ist praktisch nicht möglich. Ein Heizlüfter braucht viel zu viel Strom um mit einer Autolichtmaschine betrieben zu werden. Und gerade die beiden genannten Autos haben schon ohne einen Extra-Lüfter Probleme mit der Stromversorgung. Um eine spürbare Aufheizung zu erreichen wären schon ca. 1000-1500W nötig, das geht im Auto nicht. Die im Handel erhältlichen Autolüfter mit elektrischer Heizung sind ihr Geld nicht wert.
Nun ja, früher dachte man zuerst an den Motor und dann an Luxus. Daher sind die alten Autos oft so konstruiert, dass erst der Motor warm werden muss, bevor die Insassen was abkriegen. Das diente der Lebensdauer des Motors.
Heute ist es umgekehrt. Da wird aus Luxuxsgründen erst an die Aufheizung des Innenraumes gedacht und dafür braucht der Motor dann halt etwas länger zum warm werden.
Ich fürchte, damit muss jeder, der einen Oldtimer fährt, leben.
Die luftgekühlten Heckmotoren hatten alle das selbe Prinzip: Die haben einen doppelten Auspufftopf, wobei der erste, durch den das Abgas strömt, ein Wärmetauscher ist, der Quer von Frischluft durchströmt wird. Der zweite ist dann ein klassischer Schalldämpfer.
Im ersten Topf, dem Wärmetauscher, wird die Frischluft erwärmt und von da in die Fahrgastzelle geblasen. Das funktioniert auch gut, auch im Käfer oder der Ente wirds im Winter mollig warm. Je nach Auto kann es aber dauern, bis es warm wird. Der Käfer war berüchtigt, dass die Heizung für die Frontscheibe etwas schwach war und die lange brauchte, um Beschlag loszuwerden. Käferfahrer hatten immer ein Fensterleder im Handschuhfach.
Beim NSU ging es dagegen sehr schnell, dass warme Luft kam.
Ein großer Nachteil dieser Heizung ist, dass sie etwas unregelmäßig arbeitet, weil die Heizleistung von der Motorbelastung (Abgastemperatur) abhängt. Man muss da öfters nachregeln.
Hi,
dem TÜV ist das egal ....
ok, also wäre es technisch nicht möglich. Aber so wie Sie es erklärt haben, besteht die Chance dass sich ein Oldtimer nach einer gewissen Laufzeit des Motors selber aufheizt. Z.b. würde dann bei einem VW Käfer die Wärme aus dem Heck in den Innenraum gelangen. Ist das soweit richtig oder habe ich da etwas falsch verstanden?