Wie kann man den Wert eines Hauses ermitteln?

8 Antworten

Grundsätzlich muss hier ein Sachverständiger den Wert des Hauses im Sachwertverfahren schätzen.

Die Kosten des Gutachters sind vom Wert der Immobilie abhängig und werden nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) ermittelt.

Schau mal hier:

http://www.kv-immobiliengutachten.de/gutachter/wertermittlung/kosten-honorar.html

Notar?

Der wäre dann notwendig, wenn das Haus auf dich überschrieben wird. Hier ist dann eine Änderung des Grundbuchs notwendig.

Keinesfalls muß ein Sachverständiger hinzugezogen werden - er kann lediglich. Manchmal ist das sogar sinnvoll. Wenn sich Bruder und Schwester gütlich selbst einigen reicht das auch.

@gerd47

Aus der Fragestellung geht allerdings hervor, dass Bruder und Schwester keinen Schimmer davon haben, wie der Wert ermittelt werden kann.

Vielleicht sollte ich die Antwort dahingehend korrigieren, dass ein Sachverständiger schätzen "müsste"

Für die Wertermittlung einer Immobilie gibt es verschiedene Ansätze. Eine oft angewandte Methode ist jene über den Mietwert. Das geht (näherungsweise!!) so: Wohnfläche in m² x Mietpreis pro m² x 12. Das wäre dann die Jahresmiete, und dieser Wert wird dann noch mit einem Faktor multipliziert, der zwischen 10 und 15 liegt, je nach Lage, Bausubstanz und ggf. Ausstattung. Für ein ordentliches, durchschnittliches Haus wird sehr oft ein  Faktor zwischen 12,5 und 13,5 gewählt. Leider weiß ich nicht, wie hoch bei dir der Mietpreis liegt, wenn das Haus vermietet wäre. Aber dafür gibt es in jeder Gemeinde einen Mietspiegel. Wenn ich jetzt beispielhaft den Mietpreis mit 6 €/m² und den Faktor mit 13 ansetze, dann komme ich für das Haus auf ca. 253.000 € und das Grundstück ist einfach 800 m² x 85 €/m² = 68.000 € wert. Erfrage aber bei deiner Gemeindeverwaltung den Bodenrichtwert für euer Haus, er kann nämlich von dem Wert, der für den Bauplatz deiner Schwester gilt, abweichen. Zusammen sind das also für eure Immobilie rund 320.000 €. Das ist freilich eine grobe Rechnung ohne das Haus gesehen zu haben und ohne Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten.

Um aber allen möglichen und evtl. künftigen Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen, ist es angebracht, ein unabhängiges Gutachten einzuholen. Gibt es in eurer Gemeinde einen Gutachterausschuß? Dieses Gremium setzt sich meistens aus ein paar Baufachleuten und evtl. ein paar erfahrenen Gemeinderäten zusammen und arbeitet zumeist ehrenamtlich. So etwas gibt es bei mir hier, aber nicht überall. Ansonsten wäre ein öffentlich bestellter und vereidigter Gutachter nicht schlecht. Diese Herrschaften lassen sich ihre Arbeit aber gut bezahlen. Oder kennt ihr noch den Architekten, der damals das Haus entworfen und vielleicht als Bauleiter auch betreut hat? Der hat auf jeden Fall noch alle Unterlagen und wird euch sicher nicht im Stich lassen. Vielleicht sogar kostenlos. Von dem was hier als Gesamtwert ermittelt wurde, erhält deine Schwester die Hälfte, quasi als vorgezogenes Erbe.

Wenn du dich mit deiner Schwester einig bist, dann folgt der Gang zum Notar/Gundbuchamt, denn die Eigentumsübertragung muß notariell beurkundet und im Grundbuch eingetragen werden. Falls deine Eltern im Haus bleiben sollte für sie ein lebenslanges Wohnrecht ebenfalls eingetragen werden.

Ja, und irgenwann meldet sich das Finanzamt wegen Erbschafts- und vielleicht sogar  Grunderwerbsteuer. Letzteres glaube ich aber nicht, denn du kaufst das Haus ja nicht sondern du "erbst" es. Das FA könnte, spitzfindig wie die sind, entweder Erbschafts- oder Schenkungssteuer ansetzen. Das ist unter dem Strich aber dasselbe. Mache dir deswegen aber keine Gedanken - diese Steuer fällt für dich unter den Tisch, weil die Freibeträge für Verwandte 1. Grades sehr hoch sind.

Ich wünsche dir/euch viel Erfolg.

Kommt spät ... ; -)
Öffentlich bestellter Gutachter wäre optimal (um nicht später einmal mit der Schwester Probleme zu bekommen). Das zuständige Amtsgericht nach Liste der öffentlich bestellten G. fragen (oder den örtlichen Gutachterausschuss, hier Googlen). Falls keine öffentlich bestellten zur Verfügung, dann sog. 'zertifizierte' Gutachter suchen (DEKRA, TÜV, Sprengnetter, DIA). Vollständiges Gutachten kostet aber reichlich, wenngleich keine verbindlichen Gebührenordnung mehr existiert (EU Regelung).

Es gibt inzwischen im Internet mehrere qualitativ hochwertige Plattformen, mit deren Hilfe man –kostengünstig, aber nicht kostenlos- schon sehr genaue Verkehrswerte berechnen lassen kann. Sie gründen in der Regel auf sehr umfangreichen Datenbanken von Angebots- oder Verkaufsdaten. Beispiele:

Immobilienpreiskalkulator der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte in Niedersachsen:

https://www.gag.niedersachsen.de/immopreiskalkulator/start/immobilien-preis-kalkulator-88290.html

https://immobilienwertrechner.de/ (ein Unternehmen aus Berlin)

http://www.sprengnetter24.de/ (Sprengnetter ist bekannter Zertifizierer von  Gutachtern)

https://immolyze.de/ (ein Unternehmen aus Hamburg)

und natürlich Scout (hier die Mobile App)

Die meisten Bodenrichtwerte findet man auch online (teilweise kostenlos von den Gutachterausschüssen bereitgestellt).

Eventuell könnt ihr das Haus verkaufen und den Erlös teilen?

Wenn du keine Familie hast, die das Haus (aus)nutzen kann ist es einfach zu groß.

Ich habe vorher auf 212qm gelebt und außer putzen und heizen wirst du mit den meisten Räumen nichts machen. In 10 Jahren sind neue Fenster und eine neue Heizung fällig.

Bei den Kosten ist die Antwort von Bloodlord2003 zutreffend.

Deine Antwort hast du sehr unüberlegt geschrieben. Aus den Angaben des FS geht hervor, dass es sich hier höchstwahrscheinlich um mindestens ein 2-Familienhaus handelt. Und dann: wo sollen nach einem Verkauf die Eltern wohnen? Sollen die sich eine neue Bleibe suchen oder im von ihnen erbauten Haus Miete zahlen? Also bitte: erst nachdenken - dann schreiben.

Ein Haus ist unter Umständen schnell verkauft. Nur muß man die Folgen gut bedenken und mit ihnen ggf. leben können.

das haus wird über 300.000 wert sein, du wirst ihr dann 150.000+geben müssen

nein, notare schätzen nicht, ein immobiliengutachter schätzt den preis

notar braucht ihr für die übertragung

gutachter kostet 1,2% des wertes, also so um 3000, notar so 1,5%, also so 4000

grunderwerbssteuer fällt weg, makler ist auch nicht

also so 10.000+das geld für deine schwester