Haus aus sechzigern - wie teuer ist renovierung?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Willst du nur ein paar Schönheitsrenovierungen durchführen, also hier und da ein bißchen Farbe an die Wände und kaputtes erneuern? Oder willst du gründlich renovieren? Da wäre wohl eher eine Sanierung angedacht. Heizung wäre wohl sowieso fällig. Aber dann ist auch an eine Isolierung des Hauses zu denken, gerade die aus den 60ern sind noch schlecht isoliert.

Bißchen Farbe von außen ans Haus, uralte Fensterbänke mal erneuert und mal ein bißchen Lasur auf ein Holzgeländer, das kannst du eigentlich nicht zählen. Was verstehst du unter "laufende" Renovierung innen? Alle paar Jahre mal neue Tapete und Farbe? Was ist mit den ganzen Wasserrohren, den Sanitäreinrichtungen, sind die Badezimmer mal gemacht worden, wieviel Toiletten gibt es, Duschen? Wie alt ist der Stromkasten?, überhaupt die Elektroanlagen, wie alt sind dieSteckdosen? Ist das Haus trocken, ist irgendwo der Putz nicht mehr in Ordnung, innen wie außen? Meist sind solche alten Häuser auch verwinkelt, wie sieht es mit dem Zuschnitt der Zimmer aus? Ein Dach würde ich übrigens nur erneuern, wenn es wirklich kaputt ist, aber wie sieht es mit der Dachisolierung aus? Na, so pi mal Daumen schief geguckt rechne ich mit 1000 Euro pro Jahr, um ein altes Haus auf den heutigen Stand zu bringen, wenn es ansonsten* in Ordnung* ist für ein normales kleines Häuschen. Wären also etwa 45 tsd. Aber kommt auf die Substanz des Hauses an und was zwischendurch mal gemacht wurde - außer bißchen Farbe. Kann mehr sein, kann weniger sein. Ich lege mtl. hundert Euro beiseite als Instandhaltungsrücklage.

Guck mal auf dieser Seite, etwas weiter unten sind Modernisierungsmaßnahmen aufgelistet.Bei dir wäre wohl alles fällig: http://www.gevestor.de/details/instandhaltungskosten-so-kalkulieren-sie-richtig-22694.html

Danke Rosengarten,

ist eine sehr gute Antwort. Noch kurz ein paar Kommentare/Fragen

  • Kabel/Rohre etc. alles ist Anfang der 70er Jahre. Sind Stahlrohre.
  • Habe nachgefragt, das Haus hat einen Vollwärmeschutz verpasst bekommen (5 cm) an den Aussenwänden
  • Dach ist quasi nicht isoliert, da überlege ich einfach die oberste Geschossdecke zu dämmen, da der Dachstuhl nicht genutzt wird
  • Fenster wurden ALLE 1994 / 2000 ausgewechselt
  • Bäder sind im EG im Originalzustand, im OG 1985

Also ich denke - Obergeschossisolierung - Neue Ölheizung

wären am dringlichsten, aufgrund Energiebedarf.

Gerne noch Input von deiner/eurer Seite.

Ciao, Patrick

@hinse77

Freut mich, daß dir meine Antwort geholfen hat :-). Also Rohre aus den 70ern müßten ja eigentlich noch in Ordnung sein. Meine Frage wäre, wie sieht der Strom-Sicherungskasten aus? Vielleicht läßt du da mal einen Elektriker drauf gucken.

5 cm Vollwärmeschutz sind in meinen Augen nicht viel, aber immerhin. Du wirst wissen, ob es warm ist oder zugig im Haus. Üblich sind heute 15 cm. Gut ist, daß du da überhaupt schon mal was hast, aber ich würde überlegen, ob du das in den nächsten Jahren vielleicht doch mal erneuerst. Achte bitte auch auf feuchte Stellen (sehr wichtig!). Gehe mit Taschenlampe im Keller und im Dachboden in jede kleine Ecke und fühle, ob Feuchtigkeit vorhanden ist, es sich feucht anfühlt. Da müßtest du dir fachlichen Rat holen.

Wenn du den Dachboden(Dachstuhl) nicht brauchst, würde ich auch einfach dort auf den Fußboden Dämmung aufbringen, ist sehr einfach und kannst du bestimmt selber machen.

Das mit den Fenstern hört sich ja auch ok an. Aber die Bäder im Originalzustand im Erdgeschoß haben bestimmt schon Denkmalwert ;-) Pro Bad mußt du so ganz grob über den Daumen schief um die Ecke geguckt mit 10.000Euro rechnen bei Komplettrenovierung, alles neu. Mit einem "guten Freund" kostet es die Hälfte.

@Rosengarten

PS: mein Mann ist Fliesenleger, hat sich über viele Jahre allerdings auch viel abgeguckt und auch andere Gewerke ausgeführt. Das Haus in dem wir wohnen, ist Baujahr 1945, wurde von uns komplett saniert in Eigenleistung. Neue Kabel, neue Rohre, neue Fenster, neue Böden (Estrich), Küche, Bäder wurden verlegt und sind komlett neu samt Berohrung usw. Dachisolierung neu selber gemacht, Dachausbau. Dachpfannen waren allerdings hin. Wir brauchten nur Dachdecker, Elektrikermeister wegen Abnahme des neuen Schaltkastens, Bezirksschornsteinfeger wegen Abnahme der Kamine, Heizungsmonteur. Eigentlich war das hier ein Rohbau, mußten nur erst alles rausreißen.

Ferndiagnosen? Wofür gibt es eigentlich Gutachter, wenn wir das hier tun können?

Das ist wirklich schwierig zu sagen aus der Entfernung... Aber der Sanierungsbedarf ist sicherlich hoch. Dachreinigung und Beschichtung bringen da bestimmt nichts, eher wahrscheinlich irgendwann eine neue Dacheindeckung + Dachdämmung. Auch bei der Heizung gehen Experten davon aus, dass es sich nach 15 Jahren lohnt, einen neuen Heizkessel anzuschaffen, die sind auch sparsamer. Am besten macht ihr mal einen Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater aus, der kann Tipps geben, welche Sanierungsmaßnahmen sinnvoll wären und zum Zustand des Hauses passen. Viele Infos zum Thema Sanierung findest du übrigens auch hier http://www.energie-fachberater.de/

Danke Rosengarten,

ist eine sehr gute Antwort. Noch kurz ein paar Kommentare/Fragen

  • Kabel/Rohre etc. alles ist Anfang der 70er Jahre. Sind Stahlrohre.
  • Hausschnitt ok
  • Wasserschäden sind nicht vorhanden
  • Habe nachgefragt, das Haus hat einen Vollwärmeschutz verpasst bekommen (5 cm) an den Aussenwänden
  • Dach ist quasi nicht isoliert, da überlege ich einfach die oberste Geschossdecke zu dämmen, da der Dachstuhl nicht genutzt wird
  • Fenster wurden ALLE 1994 / 2000 ausgewechselt
  • Bäder sind im EG im Originalzustand, im OG 1985

Also ich denke - Obergeschossisolierung - Neue Ölheizung

wären am dringlichsten, aufgrund Energiebedarf.

Gerne noch Input von deiner/eurer Seite.

Ciao, Patrick