Hat jeder Straftäter, auch Mörder, ausnahmslos eine Chance auf Resozialisierung verdient, wenn dieser sich reuig und einsichtig zeigt?
Ich höre im Netz, wenn es um schwere Straftaten, wie z.B. Mord geht, von vielen Leuten immer wieder die harte Forderung, dass diese Menschen doch für immer weg gesperrt werden sollten, da Staat und Justiz nie garantieren könnten, dass solche Taten nicht noch einmal passieren.
Dem kann ich jedoch nicht zustimmen, da meiner Auffassung nach jeder Straftäter grundsätzlich bei Reue und Einsichtigkeit im Bezug zu den Schäden, die er bei Opfern und Angehörigen durch seine Taten angerichtet hat, immer die Chance auf Resozialisierung und vorzeitige Haftentlassung bekommen sollte. Dies gilt auch für psychisch kranke Straftäter, die in der Forensik bzw. dem Maßregelvollzug eine stetige Besserung vorweisen können.
All diese Täter sollten stets die Chance erhalten, sich wieder als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft etablieren zu können, das schließt für mich eben auch Mörder und sogar Pädophile, die straffällig gegenüber Kindern wurden mit ein, wenn diese sich ihrer Taten bewusst sind und einsehen, dass ihre Taten falsch waren. Denn jeder Mensch kann sich ändern.
Wie seht ihr das? Was ist eure Meinung dazu?
6 Antworten
In vielen Fällen - gerade z.B. straffällig gewordene Pädophile - halte ich bloße Reue und Einsicht bei weitem nicht für ausreichend. Pädophilie ist eine Neigung, die man mal nicht eben kopfmäßig ausschalten kann - den Umgang damit muss man lernen. Das erfordert enge Begleitung durch Fachleute, den Willen des Betroffenen und auch seine Kraft. Ähnlich verhält es sich, denke ich, bei viele Straftätern, die im Hinblick auf körperliche Gewalt (ggf. sogar wiederholt) auffällig geworden sind. Auch hier sind oft Therapien zwingend notwendig, damit die Leute wenigstens annähernd ein soziales Miteinander lernen.
Und ich denke, es gibt sicherlich Menschen, für die von vornherein keine "zweite Chance" infrage kommt. Denen würde ich sie definitiv auch nicht aufzwingen.
Nichts anderes habe ich geschrieben - es ging hier ja um Straftäter. Das sind natürlich nur solche, die diese Neigung auch ausleben. Deswegen auch die durchaus bewusst gewählte Formulierung "straffällig gewordene Pädophile".
War auch keine Kritik sondern eher Zustimmung 👍🏻
In einem demokratischen Rechtsstaat steht das nicht zur Debatte, da hat nun einmal jeder die Chance auf Rehabilitation. Und man darf auch nicht vergessen, dass zahlreiche psychisch kranke Straftäter auch tatsächlich bis zum Lebensende in Sicherungsverwahrung bleiben. Insofern ist das System theoretisch schon ganz gut, nur praktisch müsste noch mehr bei dem Thema Resozialisierung in den Haftanstalten passieren.
Das ist pauschal nicht zu beantworten. Ob jemand noch eine Chance verdient hat, oder nicht, kommt für mich auf die Umstände der Tat und nicht unbedingt auf die Tat selbst an....
Verdient hat jeder eine 2. Chance, aber keine Dritte. Aber da die meisten wohl sowieso Stuss erzählen, können sie auch im Knast bleiben.
Bei der Tatsache, dass dieser dieser Dieter Degowski Geiselmörder heute wieder frei rumläuft unter neuer Identität, wird mir irgendwie leicht übel. Der hatte in einem Linienbus damals einen jungen Italiener erschossen, der lediglich seine kleine Schwester beschützen wollte. Dann meinte Degowski auch noch in laufende NDR-Kameras: "Ist ja nicht so schlimm, war eh' nur ein Itaker!"
Pädophilie ist nicht grundsätzlich „schlecht“. Wenn es derjenige nur in seinem Kopf auslebt und keinem etwas tut, ist das ja kein Problem.
Sobald Straftaten mit Kindern verübt werden, ist es natürlich mehr als kritisch anzusehen.