Was sind die besten Chancen, eine Wohnung zu bekommen?

3 Antworten

Die Miete hier pauschal vergleichen zu wollen, führt zu nichts, weil wir nicht wissen wo du wohnst. Die Miete ist von Region zu Region und auch innerhalb einer Stadt sehr unterschiedlich.

Aus Vermietersicht kann ich dir folgende Tipps geben: Sei pünktlich zum vereinbarten Termin da und erscheine ordentlich gekleidet - aber nicht übertrieben, dann erkennt man das Schauspiel. Sei ehrlich, wenn du etwas gefragt wirst, denn wenn du nur die Antworten gibst, die du glaubst, dass der Vermieter sie hören möchte: Er wird es merken! Stell Fragen zur Wohnung, interessiere dich dafür. Und gib Gründe, warum die Wohnung genau die richtige für dich ist - und zwar nicht nur speziell zur Wohnung, sondern auch zur Lage. Hast du Verwandte oder Freunde in der Nachbarschaft? Erzähl es dem Vermieter! Kritisiere die Wohnung nicht! Erzähl dem Vermieter aber auch nicht, wie viele Wohnungen du schon erfolglos besichtigt hast, das könnte misstrauisch machen (Haben die anderen Vermieter etwa etwas Negatives entdeckt, weil sie dich nicht ausgewählt haben?).

Ich versuche aus den Antworten der Mietinteressenten herauszuhören, warum sie in meiner Wohnung wohnen wollen. Haben sie eine Bindung dazu, weil sie in der Nachbarschaft aufgewachsen sind oder dort Freunde/Verwandte haben, dann sind sie mir lieber, als Mieter, die einfach nur eine Wohnung suchen. Warum? Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass sie nicht wieder umziehen, sobald sie eine besser passende Wohnung gefunden haben.

Also meiner Erfahrung nach (in Berlin) sind die Personen, die die Besichtigung durchführen nicht diejenigen, die entscheiden oder Einfluss darauf haben, wer die Wohnung bekommt. Kein Schwein kann dein Gesicht deiner Bewerbung zuordnen. Es zählen nur harte Fakten, und wer nicht sonst wie viel Geld verdient, selbst für die kleinsten Wohnungen, kriegt sie auch nicht. Es sei denn vllt WBS-Wohnungen.

@Archeo

Ich bin selbst Vermieter, und führe sowohl die Besichtigungen selbst durch und entscheide auch selbst. Ein entsprechendes Einkommen ist natürlich wichtig (wer 1000 Euro netto hat, kann sich eine Kaltmiete von 700 Euro nunmal nicht leisten), ist aber nicht mal im Ansatz das entscheidende Kriterium für mich.

Zum Preis: Das kommt eben drauf an wo du wohnst. In München und Umgebung sind solche Preise normal. Wir mussten nicht so viele Wohnungen besichtigen, bzw. haben wir uns auch nicht auf alle beworben.

Was wichtig ist: Schnelligkeit. Uns ist schon eine Wohnung vor der Nase weggeschnappt worden, weil wir zum Kennenlerngespräch mit dem Vermieter keine Zeit hatten (Besichtigung war mit Vormieter).

Noch wichtig: Sehr gute Bewerbungsunterlagen vorbereiten - nicht das "Standardformular" - die sind sowieso alle ähnlich. Also vorab selbst die Angaben vorbereitet dabei haben - und noch ein bisschen mehr. Wir haben noch einen Nachweis von unseren Rücklagen mitgegeben - denn was der Vermieter will, ist ein Mieter der die Miete bezahlen kann. 

Stelle dir vor, du hättest eine Wohnung und würdest sie vermieten wollen. Was wäre dein Wunschmieter? - Genauso solltest du dich selbst darstellen und dementsprechend die Unterlagen vorbereiten.

Ein paar sehr gute Tipps, wie es klappen kann, hast Du schon erhalten.

Aber hier noch eine Anmerkung zu Deinem Satz

Die Stadt baut jetzt Wohnungen, bzw. hat viele Grundstücke freigegeben
wo Bauträger Apartment Häuser hinstellen sollen. Leider sind diese
Wohnungen primär für Flüchtlinge.

Das halte ich für ein böswilliges Gerücht. Keine Stadt hat irgend ein Interesse an einer Ghettobildung. Ebensowenig hat man Interesse, eigenen Bewohnern Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche zu bereiten. Wenn wirklich eifrig gebaut wird mit relativ kleinen und günstigen Wohnungen, darf die Stadt nicht vorschreiben, für wen diese zu sein haben. Sie kann allenfalls eine Sozialbindung vorgeben, aber nicht nach Bevölkerungsgruppen unterscheiden.

Es bringt im Übrigen der Stadt relativ wenig, künftig vielen Flüchtlingen Wohnungen anzubieten, wenn nicht gleichzeitig auch genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Arbeitslose, egal ob deutsche oder migrantische Bewohner belasten in jedem Fall immer die kommunalen Kassen. Dort, wo es ausreichend Arbeit gibt, macht es hingegen sehr viel Sinn, für günstigen Wohnraum für alle zu sorgen, die sich keine normal bepreiste Wohnung leisten können.