Hat es irgendwelche Auswirkungen für den Anwalt wenn er den Fall verliert?

9 Antworten

Auch wenn er den Fall uebernimmt, gewinnen und verlieren hat keinerlei Auswirkungen auf den Verdienst des Anwaltes. Und auch sonst keine, ausser, dass er moeglicherweise einen Ruf zu verlieren hat. Und damit letztendlich Klienten.

Gerade im Strafprozessen, wo es die Pflichtverteidiger auch gibt, kommt es ja gar nicht unbedingt auf gewinnen und verlieren an, sondern fuer seinen Mandanten das Best moegliche rauszuholen. Das kann auch heissen, dass man jemanden als schuldig verteidigt mit moeglichst wenig Strafe. Wenn es nur ums gewinnen gehen wuerde, dann wuerde ja kein Anwalt mehr Faelle mit schlechten Aussichten auf Freispruch uebernehmen. Und wer verteidigt dann alle die, die schuldig sind, die haben doch auch ein Recht auf Verteidigung.

Ein guter Anwalt erweist sich nicht durch die Anzahl gewonnener Prozesse (zumindest in Deutschland), sondern dadurch, dass er seine Mandanten im zivilen Bereich ueber dessen Rechte und Moeglichkeiten aufklaert und ihnen sagt, wie gut oder schlecht die Aussichten bei einer angestrebten Klage sind. Und ihn danach so gut es geht zu verteidigen und alle Punkte deutlich zu machen, die fuer den eigenen Mandanten (bzw. gegen den Mandanten als Taeter) sprechen.

Das kommt darauf an. Niederlagen sind auch für den besten Anwalt unvermeidlich. Häufen sich diese jedoch, kann durchaus der Ruf schaden nehmen.

Bei der Vertretung eines Mandanten auf PKH/VKH-Basis, kann ein Obsiegen durchaus Vorteile haben, da der Rechtsanwalt neben der PKH-Vergütung aus der Staatskasse noch den restlichen Betrag bis zur Normalvergütung auf einen Schlag vom Gegner verlangen kann. Dies bezieht sich aber nur auf Zivilprozesse oder Verfahren nach dem FamFG.

Hallo,

du meinst wohl einen Pflichtverteidiger ! Es hat keine Konsequenzen, wenn er verliert !

Nur, wenn ein Anwalt fast ständig verliert, dann spricht sich das natürlich herum...

Schließlich leben sie auch von ihrem Ruf, als Selbständige!

Emmy

Nein, hat keine Auswirkungen. Du "kaufst" von dem Anwalt eine Dienstleistung, nämlich deine Rechte wahrzunehmen. Das macht er auch, ob die Dienstleistung nun erfolgreich ist oder nicht, ist für die Honorarforderung egal. Ausnahme ist, wenn er schuldhaft seinen Mandanten schädigt (z.B. wenn er Fristen versäumt).

Die einzige Auswirkung: Wenn der Anwalt regelmäßig auch gute Chancen verhaut, dann wird er über kurz oder lang keine Kunden mehr haben, die seine Dienstleistung in Anspruch nehmen. Er wäre dann nicht der erste Jurist, der seinen Lebensunterhalt mit Taxifahren bestreitet..

Nein, das hat keine direkten Auswirkungen. Allerdings ist in Fachkreisen ein Anwalt nur wirklich gut sofern der keinen Fall verliert.