Geldwerter Vorteil in Form einer Tankkarte?

3 Antworten

der Normalfall ist, man bekommt die Tankkarte mit dem Firmenwagen, den man nach der 1% Regel als geldwerten Vorteil versteuert. Dann ist die Tankkarte inclusive und kostet keinen cent extra Steuer.

Wenn die Firma die Tankkarte für einen Privatwagen zur verfügung stellt, dann muss man den Betrag versteuern. Wenn die Firma aber kein Kilometergeld zahlt im Gegenzug, dann kann man über die dienstlichen km Buch führen, und 30cent als Werbungskosten absetzen. 

Beispiel:

30.000 km gefahren
davon 

20.000 km dienstlich

10,000 privat

2.500 Euro Tankkartenumsatz von der Firma als  zu versteuerndes Einkommen gerechnet

Ergebnis auf der Steuererklärung:

20.000 x 30cent = 6.000 Euro Werbungskosten, also effektiv
reduziert man das zu versteuernde Einkommen um 3500 Euro, 
bekommt also mehr zurück, als das was man mehr gezahlt hat ...

ABER .. wenn man unter den Freigrenzen für die Sozialversicherung verdient, dann zahlt man auf die 2500 Euro noch Sozialversicherung, die man nicht zurückbekommt.

Aber man kann auch eine Vollkostenrechnung machen: also dem Finanzamt ausrechnen, dass man mehr als 30cent / km Kosten hatte (die 2500 dann mitrechnen)  ... 

Danke für die Antwort - ich beziehe mich jedoch rein auf eine Tankkarte für private Zwecke - OHNE Firmenwagen.

Anstelle Gehaltserhöhung eine Tankkarte zur privaten Nutzung.

Ist das möglich? Und wird dann monatlich der getankte Betrag (bsp. 200€) in Form eines geldwerten Vorteils i.H. von 200 € gehandhabt?

@Juli276276

ja .. wenn es nicht im Zusammenhang mit Firmenwagen ist, dann ist es dem Fiskus völlig egal, ob der Arbeitgeber Freibier oder freien Sprit verteilt .. es ist steuer (und sozialversicherungspflichtiges) Einkommen.

Es hat aber dann keinen Vorteil gegenüber einer normalen Gehaltserhöhung, im Gegenteil: man kann nicht an Billigtankstellen tanken und kann keine Bonusprogramme nutzen (Payback, Shell, ADAC) zahlt also ein paar cent mehr pro Liter Sprit.

Ein Arbeitgeber macht sowas aber in der Regel nur im Zusammenhang mit einer Aussendiensttätigkeit, und nicht, wenn jemand nur privat fährt. Und auch nicht wenn jemand einen SUV Benziner mit 4l  8-Zylindermotor fährt ... 

@juergen63225

Nun noch die letzte Frage: wird dieser geldwerte Vorteil jeden Monat neu berechnet anhand der Tankkarte oder kann man da auch einen pauschalen Betrag ausmachen, unabhängig davon, ob ich mal mehr oder mal weniger tanke?

Angenommen ich tanke monatlich für 200 €

Um auf die 200 € Netto zu kommen für den Sprit, müsste ich etwa 400 € Brutto mehr verdienen.

Wenn ich aber eine Tankkarte nutze und für 200 € tanke, dann bezahlt der Arbeitgeber diese 200 € und ich habe einen geldwerten Vorteil in Höhe von 200 € was mich im Endeffekt dann Netto um einiges weniger kostet, als die sonstigen 200 € für das Tanken.

Liege ich da richtig? Wenn ja, wird da am Ende jedes Monats für Gehaltüberweisung geprüft, wie viel getankt wurde und das wird dann für jeden Monat angepasst? Oder kann man auch einen pauschalen Betrag vereinbaren, den ich dann theoretisch auch mal überziehen könnte ohne Probleme?

Danke!

Ob es die Möglichkeit gibt, liegt an der Firma. Das es sinnvoller ist, direkt mehr Gehalt zu zahlen, wurde ja schon geschrieben.

Es gibt nebenbei noch die Möglichkeit, 44€ Tankkosten steuer- und sozialversicherungsfrei mit der Firma abzurechnen.