Geld vom Ausland (Indien) nach Deutschland schicken - Wie viele Steuern zahlen?
Hallo liebe Community, ich hätte da eine Frage. Mein Vater möchte Geld von Indien nach Deutschland schicken. Er möchte seine Grundstücke verkaufen, damit er dieses Geld in Indien hat. Die Grundstücke haben einer Wert von ca. umgerechnet 400.000€. Er kann auch beweisen, dass er das Geld legal erarbeitet hat und damit die Grundstücke gekauft hat. Jetzt hat er ,,Angst", dass wenn er das Geld versteuern müsste beispielsweise nur 320.000€ übrig bleiben. Wäre ein Unterschied von 80.000€ was sehr viel ist.
Also muss er das Geld versteuern?? Wie viel % Steuern kommen dann auf ihn zu?
3 Antworten
Die Frage ist: wo ist er Steuerpflichtig ?
Hat er seinen Wohnsitz in Deutschland, ist er hier unbeschränkt steuerpflichtig, in Indien nur beschränkt (also mit dem dort erzielten Einkommen) steuerpflichtig. Dort gezahlte Steuern werden hier angerechnet.
Also: 500.000 Verkaufspreis, 200.000 Gewinn, in Indien 100.000 Steuern bezahlt. In Deutschland wird das nach deutschen Regeln berechnet, also bei verkauf nach weniger als 10 Jahren zu versteuern, sonst steuerfrei. Die gezahlten Steuern dürfen abgezogen werden.
Wenn in Indien keine Steuern fällig wurden und das Geld dort auf dem Konto liegt: eine Überweisung als solche löst keine Steuerpflicht aus, muss aber gemeldet werden, damit das Finanzamt prüfen kann, ob bei dem Vorgang steuerrelevante Gewinne angefallen sind. Grundsätzlich kann man sein Geld nach Belieben um die Welt reisen lassen. Aber das Finanzamt will natürlich wissen, woher es kommt und ob es Erträge gebracht hat, die man als unbeschränkt Steuerpflichtiger hätte versteuern müssen.
Was anderes ist, wenn der Vater in Indien wohnt und dir das Geld schenkt. Dann könnte Schenkungssteuer anfallen. Der Freibetrag beträgt aber 400.000 Euro (je Kind und je Elternteil in 10 Jahren)
Also mein Vater hat die deutsche Staatsangehörigkeit und bezahlt in Indien Steuern für die Grundstücke. Kannst du mir das mit den Gewinnen erklären? Verstehe ich nicht ganz.
Der Geldtransfer ist nicht relevant, das Finanzamt will wissen woher das Geld kommt. Bei Immos wann gekauft und zu welchem Preis. Wenn Kauf länger als 10 Jahre zurückliegt, fällt keine Steuer an. Wenn ein steuerpflichtiger Gewinn angefallen ist, muss er das angeben, egal ob das Geld nach DE transferiert wird. Abziehen von der Steuer kann er dann die im Ausland gezahlte Steuer, wenn es ein Doppelbesteurungsabkommen gibt .... kurz gegoogel:
Und Aufpassen ! Die Zins- und Mieteinnahmen hätte er immer hier angeben müssen ... da ist also dringend zu raten rechtzeitig einen Steuerberater einzuschalten.
Wenn er seine Grundstücke in Indien verkauft, zahlt er, wenn überhaupt, Steuer in Indien für den gewinn der Grundstücke.
Wenn er das Geld nach Deutschland transferiert, zahlt er doch keine Steuern.
Aber genaueres erfährst Du beim Zoll https://www.zoll.de/DE/Unternehmen/Warenverkehr/Einfuhr-aus-einem-Nicht-EU-Staat/einfuhr-aus-einem-nicht-eu-staat_node.html
Wenn das noch aktuell ist muss den Gewinn versteuern, nicht den ganzen Betrag. Entscheidend ist dabei auch die Besitzdauer (Spekulationsteuer).
also wenn er die gründstücke für ca. 100.000 gekauft hat und für 500.000€ verkauft, macht er 400.000€ gewinn. diesen gewinn muss er versteuern oder?? habe ich das richtig verstanden?? wie viel % steuern sind das dann??
Die Frage ist nicht ganz einfach. Handelt es sich um indische Grundstücke die nach indischem Recht verkauft werden, aber um Einkommen das nach deutschem Recht versteuert wird?
Wenn Steuer angesetzt würde, läge diese vermutlich bei 25%. Es wäre dringend geraten mal einen Anwalt oder Steuerberater zu kontaktieren.
Zu prüfen wäre insbesondere ob § 23 EStG Absatz 1 zur Anwendung kommt oder nicht.
Hier in Deutschland zahlt er auch Steuern