Fondsparplan, wann und wie Gewinne realisieren

5 Antworten

Das Problem ist, dass du am Besten verkaufst, wenn die Kurse den Höchststand haben und einkaufst, wenn die Kurse den Tiefstand haben.

Das Problem ist aber, du weisst nicht, was morgen passiert.

Also wenn dein Fond A 20% im Gewinn ist, du dann verkaufst und du dann in B investierst, dann kann es sein, dass A noch weiter steigt und B fällt.

Zusätzlich musst du beim kaufen und/oder verkaufen auch meistens Gebühren/Provisionen zahlen.

D.h. aus meiner Sicht wäre es das sinnvollste, sich einen (oder vielleicht auch 3) Fonds rauszusuchen und den einfach anzusparen. Weil wenn du hier solche Fragen stellst, dann bezweifele ich, dass du wirklich Kursanalysen betreibst, immer auf die Unternehmensmeldungen schaust, die analysierst, die mit dem Weltmarkt bzw. dem Zielmarkt vergleichst ... dies wäre aber notwendig, um den perfekten Verkaufszeitraum halbwegs sicher zu bestimmen und zu analysieren, welcher Fond nun der beste wäre.

Das nächste ist, was bedeutet ein absoluter Gewinn von 20%? Wenn du es gestern gekauft hast, sehr gut, wenn du es vor 8 Jahren gekauft hast, eher mager, wenn du es vor 20 Jahren gekauft hast ... sehr mager ...

Also dein Denkfehler ist: Du willst Cash, um es neu anzulegen? Aber warum glaubst du, dass die Neuanlage besser ist, als es weiter laufen zu lassen?

Also mein Vorschlag, such dir einen Fond raus, der einerseits sicher ist, andererseits halbwegs gute Renditen abwirft (je sicherer, desto weniger Rendite - und umgekehrt) und belass es bei dem, solange du keinen Hinweis darauf hast, dass dieser Fond ab jetzt schlechter ist als die anderen.

Die Banken würden es NATÜRLICH begrüßen, wenn du dauernd kaufst und verkaufst, weil dafür bekommen die ihre Provisionen. Lass dich nicht von denen abzocken.

Wie schon von anderen angemerkt - es ist immer die Frage wann erwische ich den besten Verkaufskurs? Und dafür gibt es keine Antwort sondern nur Meinungen.

Ich halte auch die gesamte Denke: "Gewinne realisieren" für vom Ansatz her als fehlerhaft. Weil es impliziert auch "Verluste aussitzen". Und beides ist vollkommen falsch.

Als Verdeutlichung:

Du gibst zwei Freunden von Dir für eine Geschäftsidee jeweils 10.000 Euro als Starthilfe. Der Erste mietet einen Laden und verkauft Secondhand Klamotten, der Zweite gründet eine Band und tingelt von Bar zu Bar.

Nach einem Jahr kommt ihr wieder zusammen und macht Kasse: Der mit dem Secondhandladen kämpft mit der Konkurrenz vom Kaufhaus nebenan und hat Verlust gemacht. Und der mit der Band hat einen stetigen Strom von Bars die ihn buchen und lebt gut. Beide bieten Dir an Dich auszuzahlen. Der mit dem Secondhandladen will Dir 4.000 Euro zurück geben und der mit der Band bietet Dir 20.000 Euro.

Wie würdest Du Dich entscheiden? Nun für mich wäre die Sache klar. Wenn ich nicht einen wirklichen Turnaround bei dem Secondhandladen sehe würde ich sagen "weg mit Schaden" und mit dem Freund auf seinen Kummer einen saufen gehen. Und dem mit der Band würde ich sagen: Heh, ich habe an Dich geglaubt als Du am Anfang standest also lass mich weiter mit Dir verdienen.

Und genauso sieht es meines Erachtens mit den Fonds aus. Warum soll ich aus einem Siegerfond aussteigen wenn ich keine schlechten Vorahnungen habe? Und warum soll ich in einem Verlustfonds drin bleiben wenn ich nicht denke es wird sich schnell ändern.

Guten Morgen, erstmal ganz lieben Dank für Eure Antworten.

Jedoch möchte ich ja die Sparpläne parallel weiter besparen. Ich verkaufe alle Positionen um den Gewinn mitzunehmen und kaufe damit einen 2. neuen Sparplan und der alte wird mit dem gleichen monatlichen Betrag weiter bespart. Also ich steige ja nicht komplett aus. Ggf. schon, wenn ich sehe, das der Gewinn mühsam erarbeitet worden ist und ich woanders bessere Chancen sehe.

Ich denke wenn ich nichts verkaufe, habe ich ja nur den Buchwert und letztlich keinen realen Gewinn. Dieses habe ich ja erst durch verkauf.

Ziel soll wirklich sein, aus derzeit 10 Sparplänen auf diese Weise in den nächsten Jahren z.B. 20 zu machen und somit eine größere Streuuung zu haben und auch größere Chancen Rosinen dabei zu haben.

Oder ist die Denke falsch?

Bitte um Info...lieben Dank.

Gruss Jürgen

@Nummer76
  1. "Wenn ich woanders bessere Chancen sehe". Das ist die einzige Betrachtungsweise die zählt. Ich habe Geld. Angelegt oder als Wertpapiere. Und das sollte ich jederzeit dort anlegen wo ich die besten Chancen für mich sehe.
  2. "wennn ich nichts verkaufe, habe ich ja nur den Buchwert". Den hast Du auch danach. Nur den Buchwert. Denn wenn Du verkauft hast hast Du entweder danach eine Menge Geld auf den Tagesgeld oder Girokonto und gehst davon aus, dass Deine verkauften Wertpapiere sich schlechter entwickeln oder unsicherer sind als das Bargeld. Oder, Du investierst in andere Wertpapiere und hast dann da auch wieder nur "Buchwert".

Bei liquiden Geldanlagen (also Geldanlagen die ich sofort in Bargeld umwechseln kann") von "nur Buchwert" zu reden ist einfach eine falsche Betrachtungsweise.Egal wo sich das liquide Geld befindet. Es ist immer der reale Wert zu diesem Zeitpunkt mit diesen konkreten Verlustmöglichkeiten und diesen konkreten Gewinnchancen.

Anders ist es bei nicht liquiden Geldanlagen. Also einer Beteiligung in einem geschlossenem Fond (vergleichbar mit einer direkten mehrjährigen Beteiligung an einem Bäckergeschäft). Hier gibt es auch einen Zwischenwert. Da ich diesen jedoch nicht innerhalb eines Tages realisieren kann ist es ein reiner Buchgewinn oder -verlust über den ich mich ärgern oder freuen kann der mich aber in meinen Überlegungen "wo ist meine beste Anlage" nicht weiter bringt.

Hallo!

Werde aus deinem Plan nicht ganz schlau um ehrlich zu sein. Fondsparpläne sind prinzipiell da um regelmäßig in den Fonds anzusparen über längere Zeiträume und dadurch einen schlechten Kurs beim Einstieg und beim Nachkauf auszugleichen. Normalerweise beobachtet man Fonds auch über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahre davor macht normalerweise ein Verkauf von Fonds auch wenig Sinn.

Wenn du mehr Informationen über Fondsparpläne haben willst würde ich dir noch die Seite http://www.kapitalanlagevergleich.com/holzinsvestment/ empfehlen. Dort findest du sicherlich alles was dich interessiert.

liebe Grüße Erika

Ich würde an Deiner Stelle anders an diese Sache rangehen.

Nimm max. 2-3 Fonds, moglich nicht Korrelation miteinander stehen (Aktien, Rohstoffe usw.) un dann versuche über Trendfolge was zu erreichen, denn die Börse hat immer Recht ;-)

hört sich in deiner Theorie ganz gut an.

Das Problem ist allerdings - nur weil eine Position 20% Gewinn eingefahren hat, bedeutet das nicht, dass die Position im Anschluss Verlust einfahren wird.

Umgekehrt sieht es genauso mit verlustreichen Positionen aus - was machst du mit einer Position, die 20% Verlust eingefahren hat. Behälst du die, mit dem Argument, dass der Verlust ja wieder "reingeholt" werden muss? Was machst du dann, wenn die Position weiter fällt?

Es gibt Leute, die machen es genau umgekehrt wie du --> "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen." (aber auch da ist natürlich nicht sicher, dass das funktioniert). Wird z.B. hier beschrieben: http://www.start-trading.de/2012/10/01/anlegerverhalten-wie-laesst-man-gewinne-laufen/

Mein Tipp:

Du solltest deine Investments von Zeit zu Zeit überprüfen und dich fragen "würde ich diese Position heute wieder kaufen?". Du musst also quasi eine Neubewertung durchführen, unter Berücksichtigung der Gesamtmärkte, der branchen- oder fondstypischen Kennzahlen.

Wenn du - unabhängig vom Vergangenheitsverlauf - weiterhin von dem Investment überzeugt bist und denkst, dass die Chancen auf Gewinne gut sind, dann lass laufen. Schätzt du die Gewinnchancen als schlecht ein, verkauf die Position lieber wieder.