Fachangestellte in steuer- und wirtschaftsberatenden Berufen

5 Antworten

Was erst noch reizvoll klingt, dass kann später schon ganz schön schlauchen.

Für mich ist es der tollste Lehrberuf überhaupt. Dabei ist Geld ein Fremdwort, aber Freizeit auch. Da hat man wenigstens keine Zeit um das Geld was man im Vergleich zu anderen Berufen auch nicht bekommt auszugeben.

Sicher ist das Einkommen und ein Arbeitsplatz auch. Es gibt zwar eine Steuerberaterschwemme in meinen Augen, darum bin ich zu dem Teil des Berufes auf Abstand gegangen. Aber wer als Angestellter sich wohler fühlt, der braucht sich keine Gedanken zu machen.

Wer selber in die Selbständigkeit will, der kann das tun. Entweder durch Fortbildung zum Steuerberater und Teil diese Schwemme werden. Also ich betrachte den Markt als überschwemmt, weil es eben so viele Steuerberater wie Zahnärzte gibt. Es gibt demnach auch zwangsläufig Steuerberater die nicht erfolgreich sind. Aber man soll sich nicht nach unten orientieren, sich nur Gefahren bewusst sein.

Die Ausbildung gibt eine Menge Grundlagen und auch Erfahrungen mit. Da erfährt man viel. Viel über die Menschen und was mit deren Erwerbsleben zu tun hat. Besonders schwer sind dann auch die Termine, die mit der steuerlichen Betreuung von Menschen zu tun haben, die entweder Schwerbeschädigte sind oder wo ein Ehepartner gerade gestorben ist.

Die Steuervorschriften kümmern sich nur um Unternehmen. Es geht eben auch um Krankheiten. Da muss man sich schon mal Dinge erzählen lassen können und daraus für die Mandanten die richtigen Fragen stellen.

Es ist auch eine spannende Herausforderung, wenn Erklärungen eingereicht wurden und dann weicht das Finanzamt von den Erklärungen ab. Hatten wir einfach nur Pech? Wussten wir von einer Vorschrift nicht genug? Ist ein Versuch gescheitert? Hat das Finanzamt einen Fehler gemacht?

Das Steuerrecht ist in viele Gesetze unterteilt. Gleichzeitig fordern die unterschiedliche Dinge. Trotzdem muss man die Beachtung der Gesetze deutlich machen und die entsprechenden Folgerungen ziehen. Das ist nicht immer einfach. Weil nicht nur die Gesetze mit ihren Richtlinien bekannt sein müssen.

Dann muss man auch erkennen können, wenn eine einzelne Vorschrift eigentlich ein Gesetzesverstoß des Staates ist oder wenn die Finanzämter Gesetze falsch auslegen. Dazu ist viel Lesen angesagt. Dabei ist die Textarbeit wirklich nicht ganz einfach.

Aus diesem Wissen, was man in der Ausbildung so lernt hat man dann eine gute Grundlage. Auch um eine Fortbildung zum Bilanzbuchhalter oder staatlich geprüften Betriebswirt zu machen ist gegenüber anderen Kaufmannsgehilfenberufen schon leichter. Und damit kann man in der Industrie schon auf interessantere Einkommenshöhen stoßen.

Es gibt drei Bereiche die man beherrschen muss. Da ist die Buchhaltung. Man bekommt die laufenden Unterlagen und erfasst sie nach einem System. Das kann für jedes Unternehmen etwas anders aussehen. Der eine hat vielleicht ein Auto im Unternehmen, der andere fährt Rad. Was kann man also tun? Diese ganzen Dinge werden dann eben in den laufenden Arbeiten "verwurstet".

Für das jeweilige Jahresende wird dann der Gewinn oder Verlust ermittelt. Ich verzichte hier ganz besonders auf Fachbegriffe, habe ich aber schon die ganze Zeit getan. Um Dir überhaupt eine Chance zum Verstehen zu geben. Gewinnermittlung oder Bilanz und die richtigen Vorschriften muss man natürlich kennen. Vorab hat man die Buchhaltung noch einmal auf Auffälligkeiten und Fehler kontrolliert.

Nach diesem Schritt werden dann die nötigen Erklärungen aufgestellt. Alles wird natürlich mit Vorgesetzten oder wer schon länger dabei ist dem Steuerberater oder der Steuerberaterin besprochen. Die übernehmen auch in der Regel die Besprechung mit den Mandanten.

Das ganze kann man auch für die Zukunft machen. Das ist dann die eigentliche Steuerberatung. Also man überlegt wie z.B. Kauf oder Mietverträge aussehen sollen. Unter dem Strich wollen die Leute ja nicht nur möglichst wenig Steuern bezahlen, sondern das ganze soll auch noch nach Gesetz richtig sein.

Den einen Nachteil der Ausbildung habe ich Dir genannt. Reich wird kein Angestellter. Das ist sicher. Aber es geht davon zu leben. Einen Arbeitsplatz findet man eigentlich immer.

Was in der Berufsausbildung aber wirklich übel werden kann, dass ist die Mentalität von direkten Vorgesetzten. Da ist nicht viel mit Verständnis für die Jugend. Das kannst Du gleich vergessen. In anderen Berufen ist man menschlicher. Hier wird funktionieren erwartet. Deinen Liebeskummer interessiert niemanden.

Meine Cousine hat in einer ganz anderen Gegend ihre Lehre gemacht. Wir beide hatten so viele ausbildungsfremde Tätigkeiten zu erledigen, dass wir so unsere Ausbildung nicht geschafft hätten. Renovierungsarbeiten gehören eben nicht zu den Inhalten die für die Gehilfen-Prüfung und einen Berufsabschluss relevant sind. Das geht aber vielen so.

Noch eines muss Dir klar sein: Es geht niemanden was an, wer in einem Büro Mandant ist. Darüber hat man auch in der Familie nicht zu reden.

Viel Erfolg.

Ich kann dir nur sagen, dass ist ein "spezieller" Beruf. Dir sollte klar sein, dass es da um Gesetze, Richtlinien, Urteile... geht. Dies ist ein Beruf, bei dem ich sage, man kann nicht davon ausgehen, dass sich ein Jugendlicher "vorher" schon dafür interessiert bzw. abschätzten kann worum es tatsächlich geht. Auf der anderen Seite bietet dieser Beruf sehr viel. Fachkräfte sind gesucht. Aufstiegschancen sind massiv gegeben. Auf der anderen Seite kann dieser Beruf sehr zeitintensiv sein. Kleiner Tipp: Auch wenn es nicht gerne gesehen wird, überlege dir doch einfach mal, ob du dir das "Gegenstück" beim Staat nicht auch anschauen willst. Mittlerer Dienst beim Finanzamt.

Am besten kann dir ein Berater vom BIZ bzw. der Berufsberatung des Arbeitsamts etwas darüber erzählen, insbesondere über Eingangsvoraussetzungen und Aufsstiegschancen. Wenn du in den Beruf mal "hinein schnuppern" willst, könntest du auch in einer Steuerberatungskanzlei mal nach einem Praktikum fragen.

Hey Taugust, ich mach zz eine Ausbildung zu Steuerfachangestellten was möchtest du denn genau wissen?

Danke für deine Antwort. Welche Aufgaben musst du denn erledigen? Und was verdient man ungefähr, wenn ich fragen darf? Liebe Grüße !

@TAUGUST

Ich mache eigentlich alles was halt so in einer Steuerkenzlei anfällt (Buchhaltungen, Steuererklärungen) ich bin im 2ten Lehrjahr und bekomme monatlich um die 600 - 650 netto