Erziehungsauftrag - was ist das?

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Hallo,

ich glaube, dass dieses Thema viele Eltern bewegt, aber auch, dass meine lieben Kollegen, den elterlichen Erziehungsauftrag überbewerten und viele ihn vorschieben. In der Pädagogik spricht man von Erziehungsaufträgen für die einzelnen Fachrichtungen und das Elternhaus. Wobei sich der Erziehungsauftrag für das Elternhaus sehr gravierend von den anderen unterscheidet, da er sehr allgemein gehalten ist und auch nicht anders formuliert werden kann. Der Wortlaut lautet: Die Eltern haben die Aufgabe die Kinder zu allseitig gebildeten, lebensbejahenden und lebenstüchtigen Menschen zu erziehen. Nun bringen manche Kollegen durch den Wortlaut "allseitig gebildeten" etwas sehr durcheinander, weil es auch ihr Bildungsauftrag ist.

Da heutzutage oft vergessen wird, dass Erziehung und Bildung nur gemeinsam mit den Eltern erfolgreich ist, haben sich viele Kollegen darauf verlegt, den Eltern ein Fachchinesisch um die Ohren zu hauen, aber nichts erklären zu müssen.

Ich vertrete diese Auffassung nicht, sondern habe immer versucht mit den Eltern zu arbeiten, sie bei Problemlösungen zu unterstützen, aber sie auch in meine Arbeit mit einzubeziehen.

Mit dieser Arbeitsauffassung habe ich 32 Jahre viel Erfolg bei Kindern und Eltern gehabt.

Deshalb empfehle ich immer allen Eltern: Seid nicht so scheu und fragt nach, fordert von den Pädagogen eine Zusammenarbeit ein.

Lehrer/Erzieher ist ein Beruf, wie jeder andere auch und wenn Euch meine Kollegen hochnäsig entgegen treten, dann macht ihnen das deutlich, dass auch Ihr Experten auf einem Gebiet seid und sie nicht mitreden können, aber in der Bildung und Erziehung seid Ihr ebenfalls Experten auf dem Gebiet der Familie. Fordert sie, nervt sie, damit endlich wieder eine Generation von Lehrern/Erziehern vor Euren Kindern steht, die ihren Beruf als Berufung ansehen.

Dies ist Euer Beitrag, als Eltern, für ein besseres Bildungssysthem. LG

Klasse Antwort!!! Solche Lehrer sollte es viel mehr geben!!!! Lehrer mit Verstand und Herz! Sowas gibt es nicht oft! Habe eher das Gefühl dass viele Lehrer diesen Beruf auf Grund von den langen Ferien erwählt haben!

@Nordfriesin

Danke für das Lob. Ich würde mich freuen, wenn Ihr als Eltern eben diese Kollegen mehr fordern würdet!!!

Wie alt ist denn dein Kind?Also der Lehrer hat in gewisser Weise schon Recht,immer weniger Eltern nehmen ihre Pflichten ernst.Nehmt euch morgens besonders viel Zeit.Beim ausgiebigen Frühstück könnt ihr euren Tagesablauf genau besprechen,planen und vor allem,kann er sich auf etwas freuen und das macht ihm Mut,in die Schule zu gehen und sich anzustrengen.Ich mein damit,z.B Mami backt heute einen Kuchen,kocht uns was tolles,du kannst sogar mithelfen beim Kochen usw.Gib ihm die Power,sich zügiger fertig zu machen.Ihr könnt auch gemeinsam Zähne putzen und euch fertig machen für den Tag.Versuch,auch den Lehrer einbisschen zu verstehen,die habens echt nicht einfach!Sie meinens aber gut,ausserdem braucht das Kind morgens bestimmt keinen Druck,da hat er schon Recht.Das mit den Hausaufgaben ist eine sehr heikle Situation,hast du schon mal versucht, ihn zu motivieren,indem ihr es gemeinsam anschaut?Es hilft auch nur,wenn du da bist.Er kann ja machen,du kontrollierst die Aufgabe,lobst ihn und er möchte dann weitermachen,um dir zu zeigen,dass er es noch besser kann.Kinder wollen doch nur unsere Liebe,unsere Zeit,Aufmerksamkeit und Geborgenheit,und das verdienen sie auch!Haben sie das,sind sie zufrieden,jede Mutter oder jeder Vater sollte bereit sein,sich für sein Kind aufzuopfern!Aber auch nur eine halbe Stunde täglich,inder man sich seinem Kind voll widmet,ihm RICHTIG zuhört,Geschichten erzählt,Liebe schenkt,kann sooo kostbar sein,wir können uns das kaum vorstellen! Ich wünsche dir ganz viel Kraft!Das kommt schon wieder!

kANN DIR DA NUR VOLL UND GANZ ZUSTIMMEN: gERADE DIE TATSACHE MIT DEN FEHLENDEN FRÜHSTÜCK:DUMMERWEISE NEHMEN SICH IMMER DIE ELTERN DAS BEANSTANDEN DER LEHRER AN; DIE ES NICHT WIRKLICH BETRIFFT: SCHEINT IN DIESEM FALL AUCH SO ZU SEIN; HIER SCHEINT SICH JEMAND NOCH SORGEN UM SEINEN JUNIOR ZU MACHEN- IST LEIDER NICHT MEHR ALLTAG IN DEUTSCHEN SCHULEN

eine genaue liste dazu gibt es sicher nicht.. du solltest deinem kind aber beibringen was richtig/falsch ist.. dass es überall im leben regeln gibt, die es zu befolgen gilt.. und regelverstöße konsequenzen nach sich ziehen.. das fängt eben zuhause an, das kann keine kita oder schule wieder richten.. dein kind sollte ein NEIN kennen und erwachsene als autoriätspersonen ansehen gelernt haben.. dass dein kind trotzdem immer wieder versuchen wird sich dem ganzen zu entziehen, zu testen wie weit es gehen kann ist ganz normal und das kannst du auch nicht durch erziehung abstellen.. klar solltest du als elternteil schon schauen dass dein kind mit hausaufgaben und pünktlich zur schule kommt, aber dein kind sollte ab einem gewissen alter auch lernen für sich selbst verantwortung zu übernehmen.. aber es spricht auch nichts dagegegen ein immer trödelndes kind mal zu spät kommen zu lassen.. denn spätestens wenn es verspätet alleine in die klasse gehen muss, wird es ihm so unangenehm sein wenn alle ihn anschauen, dass er sich das nächste mal nicht so viel zeit lässt.. genauso hausaufgaben.. auch ruhig mal vergessen lassen und hinterher mit dem kind drüber sprechen.. wie es die situation empfunden hat, dass es mehr arbeit ist wenn man dinge nachholen muss, statt sie gleich zu erledigen usw.

Zu DDR-Zeiten hatte die Schule einen Erziehungsauftrag. Der gern von den Eltern wahr genommen wurde. Heute hat die Schule nur noch einen Bildungsauftrag. Alten Lehrern fällt das schwer, dass sie nicht mehr erzieherisch auf die Schüler einwirken dürfen. Zumal sie es anders kennen. Die Erziehungsverantwortung liegt im Elternhaus. Man kann sich aber gern vom Jugendamt, Vertrauenslehrer oder Therapeuten beraten lassen, wenn man allein nicht damit klarkommt.

Ich kann mich erinnern, dass eine bekannte Familie von der Krippe gerügt wurde, weil der dreijährige Sohn sich nicht allein anziehen konnte. Die Eltern hatten es sich einfach gemacht und ihn nicht in dieser Hinsicht gefordert. In der Krippe behinderte er dadurch jedoch den Tagesablauf. Es gibt bestimmte altersgerechte Forderungen, die man an ein Kind stellen kann. Einen kleinen Druck sollte man da schon ausüben. Und ohne Hausaufgaben würde ich mein Kind nciht in die Schule schicken. Vielleicht kann es seine eigene Verantwortung noch nicht erkennen. Da sollte man es ihm schon spielerisch beibringen.

Ich arbeite zur Zeit mit 22-23 Kindern zwischen 5-6 Jahren. Es gibt Dinge die gibt es einfach nicht......Eltern die vor ihren 6 jährigen Kind Knien und die Schuhe an-, oder ausziehen während das Kind sagt "So jetzt musst Du Dich aber beeilen sonst verpasse ich noch unseren Sitzkreis! Beeil Dich jetzt aber mal!!!! Ausserdem hast Du vergessen meine Mütze ins Fach zu legen!!!!" Gespräch mit dne Eltern ergab nichts!!! Eltern sind davon überzeugt dass es das richtige sei ihr Kind "mit individuellem Entwicklungstempo zu erziehen"! Jedes Argument ....Fehlanzeige....da verzweifelt man fast und kann nach Feierabend nicht abschalten weil man immerzu überlegt wie man die Eltern dazu bringt ihrem Kind die Möglichkeit zu geben Lebensfähig zu werden!? ES ist echt grausam ansehen zu müssen wie manche Eltern ihre Kinder nicht erziehen

Hallo Januarbaby,

ich versuche schon einige Jahre Eltern zu stärken in ihrem Erziehungsalltag. Dabei höre ich immer ähnliche Fragen wie Deine. Auf der Grundlage der Individualpsychologie möchte ich versuchen, Dir eine Antwort zu geben. Ich versuche kurz auf zumindest einen Aspekt des Erziehungsauftrags einzugehen, da ich im Moment nicht mehr Zeit habe, dir aber trotzdem schon einen Impuls geben möchte. Tatsächlich ist es so, dass wir unsere Kinder u.a. zu selbstständigen Menschen erziehen sollen, damit sie im Leben bestehen können. Das bedeutet, dass wir ihnen die Verantwotung für ihr Handeln altersgemäß übergeben müssen und sie die Folgen ihres Handelns auch selbst tragen.Nur so lernen sie langfristig, sich regelgerecht zu verhalten. In Bezug auf die Hausaufgaben bedeutet das also, dass die Lehrerin sicher recht hat, gleichzeitig aber dem Kind auch die Konsequenzen aufzeigen muss und die Folgen auch konsequent eintreten wenn die Hausaugaben nicht gemacht sind.Das ist Aufgabe der Lehrerin. Hut ab, wenn sie dafür einsteht und dich dahingehend entlastet.Übrigens: Folgen oder Konsequenzen sind keine Strafen, und darum geht es. Das Kind soll nicht bestraft werden, sondern etwas daraus lernen. Deshalb solltest Du auch eine eingetretene Folge nicht kommentieren, denn dann würde sie als Srafe empfunden und wäre ein Schritt weg vom Lernen. Wenn du Deinem Kind mitteilst, dass es selbst für seine Leistung veranwortlich ist und du ihm das auch zutraust, dann wird es daraus lernen. Wenn du aber scheinbar dafür veranwortlich bist, da Du ja immer daran erinnerst oder drängelst, wird das Kind keine Notwendigkeit entwickeln, selbst dafür Verantwortung zu übernehmen. Dies geschieht natürlich unbewußt. Da es aber ein wichtiges Grundbedürfnis ist, sich fähig zu fühlen und Einfluss nehmen zu dürfen, wäre es ein hilfreicher Schritt zum Erwachsen werden und zur Stärkung des Selbstbewußtseins, wenn Du Dein Kind dazu ermutigst, ab sofort selbstständig seine Hausaufgaben zu machen und selbstständig dafür zu sorgen, dass es pünktlich aus dem Haus kommt.Hilfsmittel wie Eieruhr stellen o.ä. sind erlaubt. Frage Dein Kind was es braucht. Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei tatsächlich Deine Haltung. Du musst es Deinem Kind zutrauen und es ihm zumuten, dass es die Folgen seines Handelns trägt, wenn es sich nicht regelgerecht verhält. Und hab keine Angst, dass aus Deinem Kind nichts wird, wenn Du so handelst.Im Gegenteil. "Ermutigung und das richtige Vorbild sind nicht die wichtigsten Mittel in der Erziehung, sondern die Einzigen.(Th. Schönacker) Du schaffst das und dafür wünsche ich dir vor allem viel Gelassenheit Alles Liebe Conny übrigens: nicht ihr kommt zu spät zur Schule, sondern Dein Kind :-)