Erfahrungen mit Jus-Studium?

3 Antworten

Hallo.

Ja der Studiengang ist sehr beliebt und war es schon immer und sehr beliebt. Aber auch mit den meisten Wendehälsen, nach der NAZI-Zeit und der Wiedervereinigung.

Recht nach Kassenlage und wer am besten bezahlt bei den Rechtsanwälten. USW, JURA macht es möglich.

Im Prinzip sagt ein Notendurchschnitt nichts aus. Das einzige wozu der gut ist, ist an die Uni deiner Wahl zu kommen.

Du solltest aber recht gut in Mathematik und Logik sein. Deutsch ist wichtig und dir sollte lesen Spaß bereiten.

Eine spezielle Schule ist nicht nötig. Die ersten Semester bringen alle in etwa auf den gleichen Stand. Wissen muss man, dass das Examen sehr schwer ist. Das heißt viele die ein gutes Abi hatten sind im Jurastudium in ganz anderen Notenhöhen. Das muss also nichts heißen. Ab voll befriedigend ist es möglich Richter, Staatsanwalt zu werden.

Das Studium ist auch ziemlich lange im Vergleich zu anderen Studiengängen. Man muss sich also bewusst sein was man zu erwarten hat. Nicht wenige hören auf.

Zum Vergleich:

Examensdurchschnitt (erste Examen) Bundesweit 2011 / 12 / 13 / 14 / 15 in prozent

Sehr gut: 0,1 / 0,1 / 0,2 / 0,2 / 0,1

gut: 2,3 / 2,7 / 3,0 / 3,2 / 2,9

voll befriedigend: 12,9 / 13,4 / 13,2 / 13,8 / 13,5

befriedigend: 28,2 / 28,2 / 27,5 / 28,2 / 27,5

ausreichend: 27,4 / 27,0 / 26,4 / 25,6 / 25,2

nicht bestanden: 29,0 / 28,7 / 29,7 / 29,1 / 30,6

Aber als fertiger Jurist stehen einem weite Bereiche offen. Nicht nur Rechtsanwalt oder Staatsdienst.

Man muss Abitur haben, Fachhochschulreife reicht nicht.

Ob es ein NC-Fach ist, weiß ich nicht. Aber ohne ein Prädikatsexamen wird es nichts mit dem Staatsdienst. Und Anwälte gibt es wie Sand am Meer. Da hilft nur eine frühzeitige Spezialisierung - man muss seine Nische finden.

Lateinkenntnisse sind hilfreich, aber kein Muss. Und man sollte gut abstrahieren und mit Texten umgehen können.

Jein. Also die frühzeitige Spezialisierung ist so etwas das hört man immer wieder. Deckt sich aber selten mit der Wirklichkeit. Große Ausbildungskanzleien wollen keine Inselbegabten Juristen. Die wollen sehen das ein Jurist eine breites Spektrum beherrscht. Zumindest nach dem Studium. Das Ausbilden übernehmen die Großkanzleien meist intern. Jeder von denen weiß, der Jurist hat im Studium kaum Anwaltstätigkeit ausgeübt.

Das mit Spezialisierung kommt meist aus dem "Volksmund" denn man glaubt: logisch ist es wenn man eine Nische hat ist man der Beste und hat wenig Konkurrenz.

So funktioniert nur Jura nicht. Gesetze ändern sich. Die EU nimmt mehr Einfluss und internationales Recht ist auf dem Vormarsch. Kanzleien wollen Juristen die schnell lernen und anpassungsfähig sind. Das einer vielleicht ein Genie im Arbeitsrecht ist schließt seine Vorteile nicht aus. Aber das ist nicht das wonach in erster Linie gesucht wird.

Bei Medizinern mag das stimmen, aber die haben ganz andere Voraussetzungen.

Für Wirtschaftsjuristen reicht allerdings gelegentlich auch eine Fachhochschulreife aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsjurist
An irgendeiner Uni hatte ich mich mal beworben und da reichte das bestandene Grundstudium des Erststudiums aus.