Erbschein beantragen beschleunigen?
Hallo zusammen,
vor ungefähr 3 Wochen habe ich beim Nachlassgericht in Berlin Weißensee angerufen, um einen Termin zur Beantragung eines Erbscheins zu bekommen. Die Dame am Telefon meinte, es wären erst wieder Termine im November frei. Nach meinem Hinweis auf die Dringlichkeit, lenkte sie ein und schaufelte einen im September frei. Allerdings ist das immer noch viel zu spät. Es geht nicht um meine Ungeduld oder so, sondern um die Existenz meiner Mutter und meiner Schwester (ich selbst wohne nicht mehr in Berlin). Nahezu sämtliche Vorgänge laufen nur mit Erbschein, so z. B. der Zugriff auf ein Konto, wo alle Einnahmen drauf gehen. Wenn das mit dem Erbschein nicht schneller durchgeht, kann meine Familie band Insolvenz beantragen und das, obwohl das Geld ja eigentlich da ist.
Weiß jemand zufällig, wie man diesen Vorgang beschleunigen kann und eher an einen Erbschein kommt?
Von einem Notar habe ich ja auch schon gehört, aber der soll wiederum wieder viel Geld kosten und "viel" ist nicht gerade das, was meine Familie jetzt noch an Wirtschaftsgeld übrig hat.
Danke schonmal vorab!
4 Antworten
Beim Notar hast Du ggf. den Erbschein schon in 2 Wochen in der Hand.
Und: die Gebühr ist die Gleiche - ob Notar oder Nachlassgericht, für beide gilt die gleiche Gebührenordnung.
Der Grund, warum es beim Notar schneller geht, ist, dass dort die juristische Prüfung schon vorweggenommen wird und die Rechtspfleger an allen Gerichten chronisch überlastet sind.
Ach ja, noch etwas: gibt es ein Testament? Wenn dieses bereits eröffnet wurde, genügt vielen Banken auch ein Eröffnungsprotokoll, um Zugriff auf das Konto zu gewähren.
Verbindlichkeiten, die dem Erbe zu Lasten fallen, muss die Bank übrigens auch so bedienen (Beerdigung, Grabstelle, Steuerschulden usw.).
Als ich beim Nachlassgericht fragte, ob das irgendwas kosten würde, meinte die Dame nein. Hier schreiben aber so viele, dass es dort auch etwas kostet und im Internet steht das auch so - seltsam. Ein Testament gibt es in unserem Fall nicht.
Beim Notar hast Du ggf. den Erbschein schon in 2 Wochen in der Hand.
Das ist eher zweifelhaft, weil der den Antrag auch nur aufnimmt und dann an eben das Nachlassgericht in Berlin weiterleitet.
Der Grund, warum es beim Notar schneller geht, ist, dass dort die juristische Prüfung schon vorweggenommen wird und die Rechtspfleger an allen Gerichten chronisch überlastet sind.
Bringt nur nix, wenn dann eben der Rechtspfleger am Nachlassgericht ja doch über den Antrag entscheiden muss.
Und: die Gebühr ist die Gleiche - ob Notar oder Nachlassgericht, für beide gilt die gleiche Gebührenordnung.
Beim Notar kommt die Umsatzsteuer dazu, macht das ganze daher also bzgl. einer der 2 anfallenden Gebühren um 19 % teurer.
Wenn alles rechtens zugeht, kann auch der Notar den Termin nicht vorziehen. (manchmal können sie, weil sie Kontakte im Amt haben). Welche Zahlungen sind so dringend, dass drei Monate Verzögerung die Privatinsolvenz bedeuten?
Es sind nicht unbedingt die Zahlungen, denn mehr die Tatsache, dass sämtliche Einnahmen auf ein Konto gehen, das nun aber aufgrund des Todesfalls gesperrt ist.
Das Problem hatte wir auch wo meine Oma gestorben war und es um ihr Konto und Ihre Wohnung ging...also schneller haben wir den Erbschein auch nicht bekommen und etwas vorläufiges konnte und auch nicht ausgestellt werden.Aber bei uns waren die Vermieter und Bank so kulant und haben uns vorher schon zugriff zu den Sachen erlaubt.
ein Notar hat den GLEICHEN Gebührensatz !
ich dachte früher auch, dass es beim Notar teurer ist, bis ich im letzten
Jahr eines besseren belehrt wurde !
>>>> also, geh´ zum Notar !
Du verstehst wohl nicht, dass ein Notar keinen Erbschein ausstellen kann. Er ist schließlich nicht das Nachlassgericht. Er kann einen Erbschein nur in ihrem Namen beantragen und das kommt auf dasselbe raus.
Der Notar muss Umsatzsteuer nehmen. Die Gebühren die direkt da anfallen sind daher 19% teurer, als wenn ich direkt zum Gericht gehe.